Wie schützt man ein Ohr vor dem Kratzen?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Shanpo

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22. Februar 2019
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Hallo zusammen.

Ich bin ganz frisch hier im Forum und benötige einmal die Hilfe erfahrener Katzenbesitzer. Vor einigen Monaten habe ich einem alten, weissen Tierheimkater (ca. 12) ein Zuhause gegeben, da ihn sonst niemand wollte. Lt. Tierheim war er in gutem Zustand, lediglich an einem Ohr hatte er am Rand eine leichte Entzündung (aber nach deren Aussage/vom TA kein Krebs). Diese schien mit der Zeit besser zu werden, war beinahe auch komplett weg. Zwischendurch habe ich ihm L-Mesitran aufs Ohr geschmiert, hatte auch gut abgeheilt. Vor einer Woche dann muss er sich heimlich so am Ohr gekratzt haben, dass es richtig blutete. Ich habe es gesäubert, es heilte auch wieder und vorhin dann fand ich ihn im Flur, die halbe Kopfseite voller Blut, ebenfalls an der Pfote. Er muss sich da sehr ausgiebig gekratzt haben.
Da ich noch etwas unerfahren bin: Wie kann man bei Katzen verhindern, dass sie sich dort am Ohr kratzen? Geht das wirklich mit einem Kragen/einer Tröte?
Bevor Fragen aufkommen: zum TA fahren ist die letzte Option, da er sich bei der Fahrt vom Tierheim nach Hause so aufgeregt hat, dass ich Angst hatte er würde mir abnippeln.

Hat da eventuell jemand Tipps? Danke fürs Lesen!
 
A

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Grüß Dich, willkommen hier im Forum!
Wenn er sich immer wieder aufkratzt, musst du einen Trichterkragen nehmen, Das hilft alles nichts. Und wenn es immer wieder kommt, braucht es eine ordentliche Diagnostik.
Also noch mal zum Tierarzt und ein Hautgeschabsel entnehmen und auf möglichen Katzenpilz testen lassen.
Wenn es der Pilz ist: kein Problem, dagegen kann man impfen und dann ist ein für alle mal Ruhe
Für die Fahrt zum Tierarzt kannst du dir das Feliway Spray für die Box holen, das beruhigt etwas, meine jaulen dann nicht ganz so sehr
 
Es sollte weiter abgeklärt werden was an der Stelle nicht ok ist.

Und ich würde keine Salbe da drauf machen sondern nur Calendula Tinktur mit wasser verdünnt, damit zwei mal am Tag abtupfen.

Zum Schutz kann man entweder den Kragen nehmen oder man kann Krallenhüllen verwenden.

Das sind kleine Überzieher für die Krallen die man mit einem speziellen Kleber dran macht. Vorher müssen die Krallen etwas gekürzt werden.
Das anbringen geht nach etwas Übung ganz gut. Allerdings ist es sinnvoll das mit mindestens zwei, besser drei Personen zu machen.
Einer hält die Katze und steckt die Pfote hin. Der zweite macht das Fell zurück und klebt die Hülle an. Der dritte assistiert und macht kleber in die Hülle.

Mein Kater hat nach einer Operation am Ohr Monate mit Kragen und mit den Krallenhüllen gelebt.
Wenn du weitere Fragen dazu hast kann ich sie wahrscheinlich beantworten

Du kannst die Dinger im internet kaufen.
Hier z.B.

https://www.amazon.de/dp/B0006343W2...locphy=9043832&hvtargid=pla-355227114223&th=1
 
Man kann der betreffenden Katze auch an der Hinterpfote ein Söckchen anziehen, um die Wirkung der Krallen abzufedern.

Tierärzte basteln diese Söckchen selbst aus Verbandsschlauch (kann man z. B. in der Apotheke oder im Internet kaufen). Das ist Verbandmull in Schlauchform, max. 3 cm breit verwenden; ggf. kann dir auch der TA etwas Material abgeben.

Man verwendet ca. 30 cm von dem Schlauchmaterial und verdreht den Schlauch in der Mitte, so dass man z. B. einen Knoten reinmachen könnte. An der verdrehten Stelle knotet man aber nicht, sondern stülpt eine Hälfte des Schlauchs von der verdrehten Stelle ausgehend über die andere Hälfte. Auf diese Weise erhält man eine Socke mit doppeltem "Stoff". Die verdrehte Stelle bildet die Zehenspitze der Socke. Diese Socke nun zieht man (am besten zu zweit!) der Katze an das Hinterbein, das geschützt werden soll. Der Verband muss deutlich über die Ferse der Katze (= das nach hinten zeigende "Knie") und etwa bis zur Mitte des Unterschenkels reichen.
Zur Befestigung wird die Socke oberhalb der Ferse fest verklebt; es sollte noch etwas Luft bleiben, damit nicht der Blutfluss in den Fuß gestört wird, aber es muss schon ein fester Verband werden. Sonst zieht sich die Katze den Strumpf selbst aus (die kauen mit den Zähnen am Klebeband!), was ja den Erfolg zunichte macht. Je mehr Klebeband an der Socke ist, desto schwerer ist es für die Katze, den Verband zu lösen und auszuziehen.
An der Sockenspitze, also wo das Verdrehte sitzt, muss auch mindestens kreuzweise Klebeband über das Material geklebt werden (die Arme vom Kreuz müssen nach hinten, also zur Ferse hin, zeigen), damit die Krallen nicht durch den Mull und das Klebeband hindurch können.

Wenn die Socke richtig sitzt, ist dies m. E. der schonendste Weg, die Wirkung der Hinterkrallen zu dämpfen.

Durch die "Kanten" des Klebebandes an der Socke hat die Pfote soviel Abrieb, dass sie potentielles Jucken lindern kann, aber weitaus weniger Schaden anrichtet als die Krallen als solche.

Ich schließe mich ebenfalls meinen Vorrednern an: bitte lass die Ursache der verletzten Stelle am Ohr gründlich untersuchen; es kann durchaus ein Pilz oder eine ähnliche juckende Hautkrankheit sein!
Was auch möglich wäre: Ohrenschmerzen, die der Kater "wegkratzen" will. Ich würde daher auch das Ohr als solches noch untersuchen lassen (Milben? Polypen?).

Bei meinem Sternchen Nine musste ich so einen Sockenverband auch immer wieder machen, weil Nine sich den Kragen bis aufs Blut kahlkratzte. Es war aber nicht eine Allergie, wie wir damals gedacht hatten, sondern, wie sich erst später herausstellte, Nine muss wegen ihrer schweren Calicischübe schlimme Halsschmerzen gehabt haben, die sie durch das Kratzen beseitigen wollte. :reallysad:

Alles Gute für dein Katerchen! Wir drücken die Daumen, dass die Krankheitsursache schnell gefunden und gut behandelt werden kann! :)
 
Vielleicht wären Krallenschoner noch eine Option zum Trichter, das würde ja dann nur eine Hinterpfote betreffen.

Ich würde die Stelle auch im Auge behalten und ggf. zum Tierarzt fahren, wenn sich die Auffälligkeit nicht klärt.
 

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