S
Spiegelschatten
Benutzer
- Mitglied seit
- 31. Januar 2014
- Beiträge
- 41
hallo,
meiner 13 jahre alten katze schewa geht es seit letztem donnerstag nicht so gut. darüber habe ich hier geschrieben.
bei ihr ist in der tierklinik gießen ein hirntumor (den ich hier erst einmal vernachlässigen möchte) und ein idiopathisches vestibularsyndrom diagnostiziert worden.
nachdem ich dazu im forum nicht so viel gefunden habe, wollte ich dazu gern einen thread eröffnen um sich eventuell auch mit anderen usern, deren katze ein vestibularsyndrom bekommt, auszutauschen. und ich möchte einen ort haben, an dem ich schewas entwicklung ein bisschen schildern kann, auch um den verlauf für mich selbst zu dokumentieren, man weiß ja nie, ob sie nicht vielleicht noch einen rückfall bekommt.
was ist ein idiopathisches vestibularsyndrom?
das idiopathischen vestibularsyndrom bezeichnet eine störung des gleichgewichtsorganes der katze. es kann nur eine kopfseite oder beide betroffen sein. die krankheit gibt es laut tierärzten bei katzen nicht so häufig und tritt fast immer bei älteren katzen auf. der begriff "idiopathisch" besagt, dass es keine offensichtliche ursache gibt. das vestibuilarsyndrom kann aber auch durch vergiftungen durch z.b. pflanzen oder medikamenten ausgelöst werden. wieso genau das vestibularsyndrom auftritt ist noch nicht geklärt.
folgende symptome können auftreten:
- schwanken der katze beim laufen bis hin zum umfallen
- dauerhaftes im kreis laufen
- schief halten des kopfes zu einer seite hin
- übelkeit, erbrechen, nicht fressen wollen
- schnelles, unkontrolliertes hin- und herbewegen der augen und dadurch probleme zu fixieren
heilen und behandeln kann man das idiopathische vestibularsyndrom nicht. wenn die katze erbricht und nicht mehr frisst/trinkt, muss sie via infusionen stabilisiert werden, ansonsten hilft nur abwarten weil viele tiere sich mit der zeit an den zustand gewöhnen und/oder das gehirn lernt, mit den neuen/falschen/widersprüchlichen informationen umzugehen.
der anfang:
alles fing am donnerstag, 23.08. innerhalb weniger stunden an. um 14 uhr ging es ihr noch gut, sie bekam ihr mittagessen und einige streicheleinheiten und benahm sich wie immer. es gab keine krankheitsanzeichen. um 16:45 kam ich das nächste mal ins wohnzimmer und schewa hatte probleme beim laufen. sie setzte sich schlagartig hin bzw nahm ihr hinterteil auf den boden. im ersten moment dachte ich gar nicht an ein problem mit dem gleichgewichtssinn sondern an einen kraftverlust/lähmung der hinteren gliedmaßen. dieser zustand verschlechterte sich dann immer weiter, sie fing an umzufallen beim laufen nach beiden seite, wurde zunehmend verwirrter weil sie scheinbar nicht verstand, was los ist. um 21 uhr machte ich mir dann merklich sorgen und rief in einer tierklinik an, die mir sagten es hätte bis zum morgen zeit. im nachhin würde ich auf diese aussage nichts mehr geben weil es keine richtige klinik ist, aber gut.
am nächsten morgen wollte schewa gar nicht mehr freiwillig laufen, war nur mit futter zu locken und fiel ungefähr einmal pro meter gelaufener strecke um. wenn sie nicht fiel lief sie schwankend als wäre sie betrunken. sie hält seit dem morgen auch den kopf schief.
mich hat die heftigkeit der symptome und wie sehr sie sich über nacht verschlechtert haben am freitag morgen sehr erschrocken weshalb ich dann über umwege in der tierklinik in gießen gelandet bin.
diagnostik:
da bei schewa nebenbei auch noch der pulillarreflex direkt nur noch vermindert vorhanden ist und indirekt überhaupt nicht mehr, wurde bei ihr eine reihe von untersuchungen gemacht. dieser ausfall des reflex in kombination mit der ataxie (also dem schwanken beim laufen und umfallen) sprach von anfang an für einen hirntumor. bei schewa wurde durchgeführt:
1. eine neurologische untersuchung durch einen facharzt, der auch alle anderen reflexe testete
2. ein MRT von Kopf und HW um einen Tumor auszuschließen, der für die Symtome verantworlich ist (es wurde ja einer gefunden, der ist aber zu klein um mit der ataxie in verbindung zu stehen)
3. eine genaue untersuchung der ohren, weil die Symotome von (verschleppten) Ohnrenentzüdungen kommen können
4. Eine Lumbalpunktion um evtl. Entzündungen im hirn zu finden
Nr. 1 und 3 sind wohl die Standartuntersuchungen, wenn man in der Tierklinik landet (und mit der Heftigkeit der symptpme würde ich auch immer wieder direkt in die klinik fahren und nicht erst zum Haustierarzt), ich schätze mal ein MRT wird nur bei zusätzlichen befunden gemacht, genau wie die Lumbalpunktion.
die ärzte kamen zum ergebnis, dass das vestibularsyndrom bei schewa idiopathisch ist und nichts mit dem hirntumor zu tun hat, weil der dafür noch zu klein ist.
der verlauf:
seit dienstag ist schewa wieder zu hause. da waren die symptome sogar noch ein wenig schlimmer als freitag. sie hält sich ausschließlich auf dem fußboden auf und hat probleme ins katzenklo und wieder hinaus zu kommen. sobald nicht mehr alle vier füße uind der arsch auf dem boden stehen wird es für sie schwierig. sie möchte die pfoten nutzen um sich zu putzen aber das funktioniert einfach nicht. kopf schütteln ist auch ganz schlimm, da fällt sie immer um und ich glaube, ihre ohren fühlen sich irgendwie komisch an, denn sie schüttelt den kopf deutlich häufiger als normalerweise. sie ist sehr anhänglich, lässt sich intensiv streicheln. sie schläft viel, immer versteckt in der transportbox, unter dem sofa oder an ähnlich geschützten stellen. ich glaube sie fühlt sich einfach unsicher, weil die ganze welt schwankt. so lange sie sitzt oder liegt scheint es ihr ganz gut zu gehen. sie läuft deutlich weniger als normalerweise umher, wenn auch wieder freiwillig, das wollte sie am letzen freitag ja gar nicht mehr.
ich habe das gefühl, dass es ihr heute tatsächlich ein klein bisschen besser geht. sie wirkt nicht mehr so verwirrt, als scheint sie sich an die schwankende welt zu gewöhnen. auch hat sie sich heute versucht sich auf die hinterfüße zu stellen, also mit den vorderbeinen am schrank abgestützt, hat aber sehr schnell gemerkt, dass das noch keine gute idee ist. und sie ist heute eine knapp 2m strecke gelaufen ohne richtig umzufallen. noch sehr schwankend, aber das fiel mir doch sehr auf.
eine woche ist seit dem auftreten der ersten symptome rum und ich sehe seit heute erste verbesserungen
liebe grüße
spiegelschatten
meiner 13 jahre alten katze schewa geht es seit letztem donnerstag nicht so gut. darüber habe ich hier geschrieben.
bei ihr ist in der tierklinik gießen ein hirntumor (den ich hier erst einmal vernachlässigen möchte) und ein idiopathisches vestibularsyndrom diagnostiziert worden.
nachdem ich dazu im forum nicht so viel gefunden habe, wollte ich dazu gern einen thread eröffnen um sich eventuell auch mit anderen usern, deren katze ein vestibularsyndrom bekommt, auszutauschen. und ich möchte einen ort haben, an dem ich schewas entwicklung ein bisschen schildern kann, auch um den verlauf für mich selbst zu dokumentieren, man weiß ja nie, ob sie nicht vielleicht noch einen rückfall bekommt.
was ist ein idiopathisches vestibularsyndrom?
das idiopathischen vestibularsyndrom bezeichnet eine störung des gleichgewichtsorganes der katze. es kann nur eine kopfseite oder beide betroffen sein. die krankheit gibt es laut tierärzten bei katzen nicht so häufig und tritt fast immer bei älteren katzen auf. der begriff "idiopathisch" besagt, dass es keine offensichtliche ursache gibt. das vestibuilarsyndrom kann aber auch durch vergiftungen durch z.b. pflanzen oder medikamenten ausgelöst werden. wieso genau das vestibularsyndrom auftritt ist noch nicht geklärt.
folgende symptome können auftreten:
- schwanken der katze beim laufen bis hin zum umfallen
- dauerhaftes im kreis laufen
- schief halten des kopfes zu einer seite hin
- übelkeit, erbrechen, nicht fressen wollen
- schnelles, unkontrolliertes hin- und herbewegen der augen und dadurch probleme zu fixieren
heilen und behandeln kann man das idiopathische vestibularsyndrom nicht. wenn die katze erbricht und nicht mehr frisst/trinkt, muss sie via infusionen stabilisiert werden, ansonsten hilft nur abwarten weil viele tiere sich mit der zeit an den zustand gewöhnen und/oder das gehirn lernt, mit den neuen/falschen/widersprüchlichen informationen umzugehen.
der anfang:
alles fing am donnerstag, 23.08. innerhalb weniger stunden an. um 14 uhr ging es ihr noch gut, sie bekam ihr mittagessen und einige streicheleinheiten und benahm sich wie immer. es gab keine krankheitsanzeichen. um 16:45 kam ich das nächste mal ins wohnzimmer und schewa hatte probleme beim laufen. sie setzte sich schlagartig hin bzw nahm ihr hinterteil auf den boden. im ersten moment dachte ich gar nicht an ein problem mit dem gleichgewichtssinn sondern an einen kraftverlust/lähmung der hinteren gliedmaßen. dieser zustand verschlechterte sich dann immer weiter, sie fing an umzufallen beim laufen nach beiden seite, wurde zunehmend verwirrter weil sie scheinbar nicht verstand, was los ist. um 21 uhr machte ich mir dann merklich sorgen und rief in einer tierklinik an, die mir sagten es hätte bis zum morgen zeit. im nachhin würde ich auf diese aussage nichts mehr geben weil es keine richtige klinik ist, aber gut.
am nächsten morgen wollte schewa gar nicht mehr freiwillig laufen, war nur mit futter zu locken und fiel ungefähr einmal pro meter gelaufener strecke um. wenn sie nicht fiel lief sie schwankend als wäre sie betrunken. sie hält seit dem morgen auch den kopf schief.
mich hat die heftigkeit der symptome und wie sehr sie sich über nacht verschlechtert haben am freitag morgen sehr erschrocken weshalb ich dann über umwege in der tierklinik in gießen gelandet bin.
diagnostik:
da bei schewa nebenbei auch noch der pulillarreflex direkt nur noch vermindert vorhanden ist und indirekt überhaupt nicht mehr, wurde bei ihr eine reihe von untersuchungen gemacht. dieser ausfall des reflex in kombination mit der ataxie (also dem schwanken beim laufen und umfallen) sprach von anfang an für einen hirntumor. bei schewa wurde durchgeführt:
1. eine neurologische untersuchung durch einen facharzt, der auch alle anderen reflexe testete
2. ein MRT von Kopf und HW um einen Tumor auszuschließen, der für die Symtome verantworlich ist (es wurde ja einer gefunden, der ist aber zu klein um mit der ataxie in verbindung zu stehen)
3. eine genaue untersuchung der ohren, weil die Symotome von (verschleppten) Ohnrenentzüdungen kommen können
4. Eine Lumbalpunktion um evtl. Entzündungen im hirn zu finden
Nr. 1 und 3 sind wohl die Standartuntersuchungen, wenn man in der Tierklinik landet (und mit der Heftigkeit der symptpme würde ich auch immer wieder direkt in die klinik fahren und nicht erst zum Haustierarzt), ich schätze mal ein MRT wird nur bei zusätzlichen befunden gemacht, genau wie die Lumbalpunktion.
die ärzte kamen zum ergebnis, dass das vestibularsyndrom bei schewa idiopathisch ist und nichts mit dem hirntumor zu tun hat, weil der dafür noch zu klein ist.
der verlauf:
seit dienstag ist schewa wieder zu hause. da waren die symptome sogar noch ein wenig schlimmer als freitag. sie hält sich ausschließlich auf dem fußboden auf und hat probleme ins katzenklo und wieder hinaus zu kommen. sobald nicht mehr alle vier füße uind der arsch auf dem boden stehen wird es für sie schwierig. sie möchte die pfoten nutzen um sich zu putzen aber das funktioniert einfach nicht. kopf schütteln ist auch ganz schlimm, da fällt sie immer um und ich glaube, ihre ohren fühlen sich irgendwie komisch an, denn sie schüttelt den kopf deutlich häufiger als normalerweise. sie ist sehr anhänglich, lässt sich intensiv streicheln. sie schläft viel, immer versteckt in der transportbox, unter dem sofa oder an ähnlich geschützten stellen. ich glaube sie fühlt sich einfach unsicher, weil die ganze welt schwankt. so lange sie sitzt oder liegt scheint es ihr ganz gut zu gehen. sie läuft deutlich weniger als normalerweise umher, wenn auch wieder freiwillig, das wollte sie am letzen freitag ja gar nicht mehr.
ich habe das gefühl, dass es ihr heute tatsächlich ein klein bisschen besser geht. sie wirkt nicht mehr so verwirrt, als scheint sie sich an die schwankende welt zu gewöhnen. auch hat sie sich heute versucht sich auf die hinterfüße zu stellen, also mit den vorderbeinen am schrank abgestützt, hat aber sehr schnell gemerkt, dass das noch keine gute idee ist. und sie ist heute eine knapp 2m strecke gelaufen ohne richtig umzufallen. noch sehr schwankend, aber das fiel mir doch sehr auf.
eine woche ist seit dem auftreten der ersten symptome rum und ich sehe seit heute erste verbesserungen
liebe grüße
spiegelschatten