Verkrustung an Nase, später gerötete Augenbindehaut & Eiter am Auge

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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tom1179

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8. Juli 2018
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Hallo zusammen,

mein Kater Felix, 10 Jahre, hat seit geraumer Zeit immer wieder kehrend Verschorfungen an der Nase. Möglicherweise sind da vorher auch kleine Bläschen, die ich jedoch unter dem Fell nicht sehen kann.
Später röten sich die Bindehäute am Auge und es fliesst Eiter heraus.
Wir hatten jetzt zwei Monate Ruhe und nun fängt es wieder an.

Die Nase heilt immer von alleine ab. Der eitrige Ausfluss am Auge allerdings bleibt.

Wir waren damit mehrmals beim Tierarzt. Es hat dann immer (ich glaube Doxycat 20) Tabletten und (ganz sicher) Oxytetracyclin Augensalbe gegeben.

Der TA hat mir erklärt, das wäre wie Herpes und führt letztendlich zu dem nachgeordneten Augenproblem. Kann das sein?

Den Kater scheint es nicht zu stören. Verhalten und Futteraufnahme sind normal. Ich habe auch nicht beobachtet, dass er die Augen gründlicher reinigt oder permanent über die Nase schleckt. Gleichwohl verschindet der Schorf irgendwann und dann sieht es so aus wie auf dem Bild.

Neben dem Kater haben wir noch eine Katze. Bei Ihr gibt es keine Probleme.

Habt Ihr Erfahrung oder Tipps was man machen kann? Ich würde das gerne loswerden.

Danke und viele Grüsse

Thomas

Ich kann leider keine Bilder hochladen und erhalte technische Fehlermeldung. Hier externe Links zu Bildern:
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https://www.dropbox.com/s/5kzc4u3v0rykkwc/9555.JPG?dl=0
 
A

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Hallo,
wurde ein Abstrich, bzw. Hautgeschabsel genommen und untersucht?:confused:
 
Bei Bindehautentzündungen ist das Standardvorgehen wie folgt - ich kopiere mich mal aus einem anderen Thread ---->


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... es ist immer wieder dasselbe, wie oben geschrieben, man liest es hier auch ständig.
1.) es wird bei bindehautentzündungen, die KEINE hornhautverletzungen vorweisen, KEIN wirkstoff (ab oder virostatikum) gegeben, sondern nur "schmiermittel".
2.) es wird bei bindehautentzündungen, die KEINE hornhautverletzungen vorweisen, NUR ein lokales ab gegeben.
3.) es wird bei hornhautverletzungen, unabhängig davon, ob eine bindehautentzündung ersichtlich ist oder nicht, NICHT an herpes gedacht als möglichen primärerreger, und es wird dann NUR ein lokales antibiotikum gegeben oder wieder die "schmiermittel", siehe oben.

ich war mit zora wirklich bei zig augentierzärzten. und ich habe damals darüber mit ärzten an der uniklinik münchen gesprochen, hatte auch diesbezüglich kontakt mit einer ärztin der uniklinik wien. das standardvorgehen war IMMER das gleiche - und wich/weicht komplett ab von dem, was die "normalen" tierärzte so tun - ich zitiere mich mal aus einem anderen thread:

Zum Thema Bindehautentzündung steht vieles im FAQ:
FAQ - Atemwegsinfektionen, Erkältungen, Katzenschnupfen & Co.

Im FAQ steht einiges dazu, hier kann ich auch noch etwas verlinken:
https://www.idexx.eu/globalassets/d...chiedenes/du_eye-infections-cats-part1_de.pdf

Bindehautentzündungen werden bei Katzen meistens von Herpesviren, Mykoplasmen UND/ODER (!) Chlamydien ausgelöst. Unterscheiden kann man das auf den ersten Blick und mit bloßem Auge NICHT. Klar, wenn der Ausfluss ne Farbe hat, dann sind Bakterien da oder vielmehr beteiligt. Heißt aber nicht, dass deshalb keine Herpesviren vorhanden sind.

Deshalb geben Ophthalmologen, wenn man keine Erregerbestimmung macht, in der Regel BEIDES - ein lokales AB und ein lokales Virostatikum. Vielleicht sind es beide Erreger - dann top. Vielleicht sind es Herpesviren - dann sollte man eh zusätzlich antibiotisch abdecken, um eine Sekundärinfektion zu vermeiden. Und im Falle von nur Bakterien gibt man das Virostatikum eben umsonst. Das ist der pragmatische Weg. Herpesviren am Auge lassen sich leider NICHT durch bloßes Draufschauen ausschließen, wie viele Tierärzte gerne mal meinen - wenn man Herpes am Auge sieht, dann hat er sich schon von einer Konjunktivitis zu einer Keratitis fortentwickelt.

Was aber dennoch von vielen "normalen" Tierärzten gegeben wird und NUR in ganz speziellen Fällen korrekt ist (z.B. bei einer eosinophilen Keratitis), die aber bitte alle vom Facharzt diagnostiziert werden sollten, sind Salben, die auf AB-Cortison-Gemischen basieren. Das ist, sieht man mal von jenen speziellen Sonderfällen ab, IMMER FALSCH und absolut kontraindiziert, siehe auch:
http://www.svk-asmpa.ch/katze/augen/augen3.htm
"Fazit: Viren und Bakterien sind die Hauptursache für Bindehautentzündungen bei der Katze. Der Einsatz von kortisonhaltigen Augenpräparaten ist daher bei den meisten Bindehautentzündungen falsch. Der Krankheitsverlauf kann dadurch sogar verschlimmert werden."

Cortison erkennt man in Augensalben an der Silbe "Dexa" (Dexamethason) oder auch "Corti", ansonsten gerne mal "Predni(solon)".

Sprich: Ein Abstrich wurde bei Zora selten gemacht. Weil man ohnehin BEIDES gibt - lokales Antibiotikum und lokales Virostatikum. WENN die Hornhaut angegriffen ist, ist so gut wie immer Herpes beteiligt bzw. verursachend.

ICH habe dann nie rumgemacht von wegen "Hach, keine Chemiekeulen, das Immunsystem bla", weil es dann um die Wurst geht. Eine fette Keratitis ist kein Spaß, man sieht es an diversen einäugigen oder blinden Tierschutztieren, dass das sehr schnell das Augenlicht zerstören kann.

Und, steht auch im FAQ: Die Impfung gegen Katzenschnupfen ist zwar eine Core-Impfung und demnach dringend zu empfehlen, aber eben KEIN Schutz vor Ansteckung oder Ausbruch der Infektion, sie mildert lediglich die Symptome - und zwar von einer Herpes- oder Caliciinfektion, man impft nämlich in der Regel nur gegen die beiden Viren, da die meisten Impfungen gegen Bakterien kein überzeugendes Risiko-Nutzen-Verhältnis haben (im Regelfall).

Deshalb habe ich immer Famvir gegeben - macht man an beiden Unikliniken auch. Die Empfehlungen dafür liegen fast immer bei 1/4 Tablette zwei Mal täglich - das ist zu wenig, wie man mir damals sagte. ICH habe immer 2x täglich eine halbe gegeben. Die neuesten Studien empfehlen sogar noch mehr - was allerdings dann echt ins Geld geht.
Siehe hier:
https://www.ontariosheltermedicine....nother-look-at-famciclovir-and-feline-herpes/
Hoffe, dieser Link klappt:
https://www.google.com/url?sa=t&rct...load/105/170&usg=AOvVaw0EulgO1TNdrj_O8VDyG_S0

L-Lysin ist eine Möglichkeit - man nahm an, dass L-Lysin als eine Art natürlicher Antagonist für L-Arginin funktioniert. Herpesviren brauchen wohl L-Arginin, um sich zu verbreiten, zu "wachsen", verwechseln aber L-Arginin mit L-Lysin, mit dem sie nicht wachsen können, banal ausgedrückt. Hieß: Wenn man dem Körper hochdosiert L-Lysin zuführt, könnte das das Virenwachstum ausbremsen. Das sieht man in letzter Zeit kritischer, abschließend habe ich da noch nichts zu gefunden - genauso wenig wie dazu, wieso eine übergangsweise hochdosierte Zufuhr von L-Lysin schaden sollte.
Siehe hier: https://vetline.de/fhv-1-infektion-der-katze-lysin-ist-wirkungslos/150/3252/94727/

Darüber hinaus gibt es Feliserin als "Immunpusher", das von der Wirkung her einer Art Impfung gleicht - siehe hier:
http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?TAK/00000000/00001073.VAK?inhalt_c.htm
Es scheint aber momentan Lieferprobleme zu geben.

Interferon kann man machen, ist aber sehr teuer - ein Immunmodulator/-pusher:
http://www.vetpharm.uzh.ch/wir/00000900/8111__F.htm
[Bei Vetpharm immer seitlich im Menü weiterschauen für weitere Unterseiten zu dem Thema]

Interferon systemisch würde ich wohl hier nicht machen, sondern, wenn dann, eher Feliserin (wobei ich hier lieber mit dem zielgerichteten Famvir "draufknallen" würde), ABER: es gibt immer wieder Fälle, die sehr gute Erfolge bei Herpesviren mit zusätzlichen Interferon-Augentropfen haben. Die muss man selbst herstellen (lassen).

Siehe hier:
https://books.google.de/books?id=IT...epage&q=interferon augentropfen katze&f=false
Seite 569 rechts unten --> 5 Millionen E in 10ml Kochsalzlösung

Bei Horzinek steht es auch so - 500 000 E pro ml Kochsalzlösung, das deckt sich auch mit den Angaben bei Walde, siehe oben.
https://books.google.de/books?id=ZB...epage&q=interferon augentropfen katze&f=false

Hoffe, das hilft Dir :)

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das thema war hier eine fette keratitis (hornhautentzündung), die ganzen ersten augengeschichten treffen auf euch aber auch zu.

und die nase sieht in der tat wie herpes aus. hat man da ... getestet, einen abstrich gemacht?
hier sollte man IN JEDEM FALL BEHANDELN! und zwar mit einem geeigneten virostatikum gegen herpes (wenn es herpes ist, es ist aber in der tat recht wahrscheinlich) - insofern betrifft dich der rest des postings auch in teilen - famvir und feliserin sind hier ebenfalls möglichkeiten für euch!

dass der tierarzt hier ...
... bei einer bindehautentzündung NUR antibakteriell vorgeht
... bei der nase und einem herpesverdacht KEINE DIAGNOSTIK fährt
... bei der nase und einem herpesverdacht KEINE VIROSTATIKA in erwägung zieht
... bei der nase und einem herpesverdacht KEINE immunmodulatoren in erwägung zieht
DAS ALLES halte ich für grob fahrlässig!
 
Hi,

der Thread ist bei mir dann leider irgendwie untergegangen.
Sorry an die replyer, vorallem Frau Freitag. Hinter dem Posting stand sicher einiges an Aufwand. Das muss ich mir mal in Ruhe durchlesen.

Lysin habe ich übrigens seit einigen Monaten nicht mehr gegeben. Ich bin zum gleichen Schluss gekommen wie die Autoren der Studie.

Die Entzündung ist natürlich seit dem Post pünktlich alle 6 Wochen wiedergekommen. Aktuell ist seit 8 Wochen Ruhe. Die Augen sind i.O. - ich kontrolliere das regelmässig beim kuscheln.

Viele Grüsse

Thomas
 

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