Entzündung heilt nicht ab

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
NicoCurlySue

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5. August 2016
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16.762
Ich habe schon viel gelesen über FORL, in Büchern und hier im Forum und leider auch einige Erfahrung mit mehreren meiner Katzen. Bei ihnen heilte die Entzündung nach dem Ziehen einiger oder vieler Zähne ab.
Nur mein Sorgen-Kater Findus quält sich weiterhin....

Er hatte in 2016 und dann im April 2017 je eine Zahn-OP mit dem Ziehen mehrerer Zähne. Leider ist in dieser Zeit die Entzündung nie ganz abgeheilt. Sie taucht an verschiedenen Stellen auf, mal war es direkt unter der Zunge, dann wieder v.a. im Rachen und an den Zahnfleischrändern. Er wurde bereits mit Antibiotika, mit Interferon und schließlich auch zweimalig mit Cortison behandelt.
Aktuell gebe ich ihm Kolloidales Silber, Boscortin (soll ein natürliches Cortison sein) und Lysimun. Nach der letzten Cortison-Behandlung war die Entzündung besser geworden und auch teilweise mit dem KS. Ich kann aber wenig beurteilen, was wirklich hilft, das Interferon scheint gar nicht geholfen zu haben.
Vor ca 2 Wochen war ich das letzte Mal bei der TÄ, da sah es einigermaßen besser aus (leider nicht abgeheilt)
Die Zahn-OPs wurde mit Einzel-Dental-Röntgen vor und nach dem Eingriff gemacht und ich bin mit ihm immer bei einer sehr erfahrenen Zan-Tierärztin.
Im Sommer habe ich auch ein Blutbild und ein Antibiogramm machen lassen. Die Antibiotika haben "gepasst" und das restliche Blutbild sei soweit o.k. laut TÄ. Ich kann es morgen einstellen.
Mir ist aber eben aufgefallen, dass die Eosiniphile erhöht sind: der Wert liegt bei 10 statt zwischen 0 und 6, in absoluten Zahlen bei 1,5 G/l statt 0,04-0,6. Kennt sich damit jemand aus?
Kann es sein, dass er ein Eosinophiles Granulom hat?

Seit einigen Tagen speichelt er auch wieder stärker und frisst schlechter, wobei er teilweise auch mäkelt. Beim Fressen muss er manchmal würgen und macht dann auch komische Geräusche. Ich vermute, ihm macht der Rachen wieder zu schaffen. Wahrscheinlich gehe ich morgen dann doch zu meiner TÄ.

Ich möchte Euch dennoch fragen: was würdet Ihr tun? Habt Ihr Ideen, wich ich ihm helfen kann?

Vielen Dank schon einmal fürs Lesen!
 
A

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Du schreibst, es wurde ein Antibiogramm gemacht, dann müssen auch Abstriche gemacht worden sein. Welche Katzenschnupfenerreger wurden denn getestet und mit welchem Ergebnis?

Ich würde jetzt wieder zu Abstrichen raten und zwar auf alle 6 Katzenschnupfenerreger, damit man auf dem aktuellen Stand ist und weiß, was zu tun ist.

Erhöhte Eosinophile KÖNNEN ein Hinweis auf ein eosinophiles Granulom sein, müssen es aber nicht.
 
Du schreibst, es wurde ein Antibiogramm gemacht, dann müssen auch Abstriche gemacht worden sein. Welche Katzenschnupfenerreger wurden denn getestet und mit welchem Ergebnis?

Ich würde jetzt wieder zu Abstrichen raten und zwar auf alle 6 Katzenschnupfenerreger, damit man auf dem aktuellen Stand ist und weiß, was zu tun ist.

Erhöhte Eosinophile KÖNNEN ein Hinweis auf ein eosinophiles Granulom sein, müssen es aber nicht.

Ganz vielen Dank für Deine Antwort!

Ich habe eben in der Praxis angerufen und mir noch einmal die Ergebnisse erklären lassen. Auf die Katzenschnupfenerreger wurde nicht geteset, mit dem Abstrich nur auf Mykosen und Bakterien getestet. Mykosen waren keine vorhanden, Bakterien nur gering, er bekam zu dieser Zeit aber auch schon ein Antibiotikum.
Bei seinem Bruder (beides waren als Kitten Findlinge) wurden im Sommer Calici-Viren bei einer Augen-Entzündung festgestellt.

Vor einiger Zeit erklärte mir die TÄ sie meist keine Untersuchungen auf Calici und Herpes, da die meisten Katzen es eh hätten und es nicht wirklich helfen würde, zu wissen. Das habe ich nicht richtig verstanden und irgendwie auch nicht richtig nachgefragt.

Jedenfalls gehe ich jetzt am Samstag oder nächste Woche noch einmal hin und lasse einen Abstrich machen (die Tierarzthelferin macht sich kundig) und evtl. auch noch ein neues Blutbild.

Ich kenne gar keine 6 Katzenschnupfenerreger.

Als ich die Kitten aus dem Tierheim holte, hatten sie etwas trändende Augen, wie die meisten dort im Tierheim. Das heilte aber schnell und gut ab.

Sein Bruder hat eine Schwachstelle mit den Augen, ist aber seit einigen Monaten auch o.k.

Sorry, schon wieder so viel Text.
 
Entzündungen im Rachenraum, und dann noch in Kombination mit FORL?
Das schreit gerade zu nach Caliciviren, die sehr gerne mit FORL, davor oder danach auftreten. Herpesviren - auch eine Möglichkeit.

KEINE Möglichkeit - mit Cortison zu behandeln OHNE zu wissen, was es ist. Und zwar in egal welchem Fall, es sei denn es ist ein akut lebensbedrohlicher!

Ich habe eben in der Praxis angerufen und mir noch einmal die Ergebnisse erklären lassen. Auf die Katzenschnupfenerreger wurde nicht geteset, mit dem Abstrich nur auf Mykosen und Bakterien getestet. Mykosen waren keine vorhanden, Bakterien nur gering, er bekam zu dieser Zeit aber auch schon ein Antibiotikum.

Was wurde gemacht? Ein kleines Atemwegsprofil? Das beinhaltet Mykoplasmen und Chlamydien als Bakterien und Herpes- und Caliciviren. Mit Mykosen meinst Du - Mykoplasmen? Oder meinst Du wirklich P-I-L-Z-E? Mykoplasmen sind im übrigen Bakterien. Und in den Atemwegen auch gerne mal PRIMÄRerreger, ergo Krankheitsauslöser, nicht nur "schmückendes" Erregerbeiwerk.

Und nein, gegen Mykoplasmen wirkt nicht jedes Antibiotikum. Aber - verantwortlich für "Verletzungen" im Rachen sind sie nicht.

Bei seinem Bruder (beides waren als Kitten Findlinge) wurden im Sommer Calici-Viren bei einer Augen-Entzündung festgestellt.

Wie das? Caliciviren "wüten" NICHT am/im Auge. Vielleicht hat man mit einem sehr sensiblen PCR-Test am Auge/Tränenflüssigkeit einen akuten Calicischub nachgewiesen? Oder meinst Du Mykoplasmen?

Vor einiger Zeit erklärte mir die TÄ sie meist keine Untersuchungen auf Calici und Herpes, da die meisten Katzen es eh hätten und es nicht wirklich helfen würde, zu wissen. Das habe ich nicht richtig verstanden und irgendwie auch nicht richtig nachgefragt.

Das ist leider falsch. Komplett falsch.
Nicht alle Katzen haben Calici und/oder Herpes.
Und selbst wenn - wir wüssten es gar nicht.
Richtig ist: Calici und Herpes sind weit verbreitet.

ABER: Einmal angesteckt, kann die Krankheit ausbrechen, muss aber nicht.
Eine Impfung ist sinnvoll gegen diese beiden Viren, verhindert aber weder Ansteckung noch Ausbruch der Krankheit, sondern mildert die Krankheitssymptome.

WENN eine Katze einmal Herpes oder Calici hatte, dann bleibt sie, nagel mich nicht auf die Zahlen fest, die lassen sich über Google (vor allem Scholar oder Books) finden, in 2/3 bis 3/4 aller Fälle Virusträger. Das heißt ABER NICHT, dass die Krankheit jemals wieder ausbrechen muss (schlechtes Immunsystem, Stress, andere Krankheiten, etc. wirken hier begünstigend). Es heißt AUCH NICHT, dass die Katze automatisch Virusausscheider ist.

UND, WICHTIG: Feststellen, ob eine Katze Herpes oder Calici hat, kann man NUR, wenn der Virus AKTIV ist, ergo ein akuter Krankheitsschub vorliegt. DARÜBER HINAUS: Es gibt auch falsch-negative Tests - wenn die Viruslast nicht ausreichend ist, was trotz der Sensibilität des PCR passieren KANN.

Ein "schlafender" Herpes- oder Calicivirus im Körper ist also nicht zu identifizieren. Er muss aber auch nicht behandelt werden - man behandelt ja auch keine Leute mit Virostatika, die ein Mal in ihrem Leben Lippenherpes hatten - einfach mal so aus der Annahme heraus, dass sie weiterhin Träger sind (was sie meist sind) und dass man halt jetzt mal gegen den Virus angehen sollte. Mal abgesehen davon - ich glaube (nicht wissen, glauben), dass das ohnehin nicht machbar ist, weil es gegen Herpesviren nur Virostatika gibt, ergo Mittel, die das Virenwachstum ausbremsen (Wachstum heißt in dem Fall ja, dass der Virus aktiv ist) bzw. gegen beide Viren Immunpusher (wie z.B. Feliserin, Interferon, Zylexis), die das Immunsystem in den Hintern treten, adäquat gegen die Viren vorzugehen (was auch nur gehen dürfte, wenn das Immunsystem dieselben als "Eindringlinge" erkennt ergo während eines akuten Schubs).

DARAUS ABZULEITEN, wenn ich das richtig verstehe, dass es keine Rolle spielt, ob Herpes oder Calici vorhanden ist oder nicht und einen aktiven Virusschub auch nicht zu behandeln - DAS IST FAHRLÄSSIG.

Zumal hier dann noch in dieser Verbindung - wie gesagt, wenn ich das richtig verstehe: Symptomatik "schreit" geradezu nach Diagnostik hinsichtlich Viren, speziell Calici. Tierärztin macht das nicht, weil "das ja irgendwie alle haben", spielt also keine Rolle, und gibt Cortison. Cortison ist ABSOLUT KONTRAINDIZIERT bei den allermeisten Viruserkrankungen - wenn dann (!) wird es nur in Spezialfällen in Kombination (!) mit anderen Wirkstoffen gegeben, und zwar nach dementsprechender Diagnostik (!).

Zum Thema Cortison bei Viren --> siehe hier:
FAQ - Atemwegsinfektionen, Erkältungen, Katzenschnupfen & Co.

Nach der Lektüre dürfte sich auch dieses Thema hier erledigt haben:

Ich kenne gar keine 6 Katzenschnupfenerreger.

Wenn der Gang zum Tierarzt erfolgt ...

Jedenfalls gehe ich jetzt am Samstag oder nächste Woche noch einmal hin und lasse einen Abstrich machen (die Tierarzthelferin macht sich kundig) und evtl. auch noch ein neues Blutbild.

... sollte dort möglichst ein KOMPLETTES Atemwegsprofil erstellt werden, sprich: auf ALLE VIREN UND BAKTERIEN getestet werden. Kostet nicht wesentlich mehr als "nur Viren" oder oben genanntes "kleines Atemwegsprofil" und bringt dann zumindest mal einen aktuellen Stand.

Blutbild sagt im übrigen, falls die Frage aufkommen sollte, NICHTS über einen speziellen Erreger oder ähnliches aus, bringt, wenn dann nur Erkenntnisse über mögliche Entzündungen oder ähnliches. Wäre für mich jetzt hier nicht die erste Wahl, weil es zu wenig spezifisch ist und das Vorliegen eines Problems ja ohnehin bekannt. Aber schaden tut es natürlich nie.

Ansonsten: "Tränende" Augen sind im übrigen sehr oft Bindehautentzündungen, die in den Katzenschnupfenkomplex gehören. Die KÖNNEN von selbst weggehen, wenn man Glück hat, sind aber eigentlich behandlungsbedürftig und sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Auch hier sollte man Vorsicht walten lassen, da, wie es sich im Forum zeigt, etliche von ihren Haustierärzten cortisonhaltige AB-Salben mitbekommen, die im Falle von Herpesviren als (Mit)Verursacher die Infektion erst richtig zum kochen bringen, darüber hinaus von Augenfachtierärzten NICHT empfohlen werden, weil sie ohnehin in so gut wie jedem Fall einer Bindehautentzündung FALSCH sind - Quellen dazu siehe FAQ oben.
 
Entzündungen im Rachenraum, und dann noch in Kombination mit FORL?
Das schreit gerade zu nach Caliciviren, die sehr gerne mit FORL, davor oder danach auftreten. Herpesviren - auch eine Möglichkeit.

KEINE Möglichkeit - mit Cortison zu behandeln OHNE zu wissen, was es ist. Und zwar in egal welchem Fall, es sei denn es ist ein akut lebensbedrohlicher!



Was wurde gemacht? Ein kleines Atemwegsprofil? Das beinhaltet Mykoplasmen und Chlamydien als Bakterien und Herpes- und Caliciviren. Mit Mykosen meinst Du - Mykoplasmen? Oder meinst Du wirklich P-I-L-Z-E? Mykoplasmen sind im übrigen Bakterien. Und in den Atemwegen auch gerne mal PRIMÄRerreger, ergo Krankheitsauslöser, nicht nur "schmückendes" Erregerbeiwerk.

Und nein, gegen Mykoplasmen wirkt nicht jedes Antibiotikum. Aber - verantwortlich für "Verletzungen" im Rachen sind sie nicht.



Wie das? Caliciviren "wüten" NICHT am/im Auge. Vielleicht hat man mit einem sehr sensiblen PCR-Test am Auge/Tränenflüssigkeit einen akuten Calicischub nachgewiesen? Oder meinst Du Mykoplasmen?



Das ist leider falsch. Komplett falsch.
Nicht alle Katzen haben Calici und/oder Herpes.
Und selbst wenn - wir wüssten es gar nicht.
Richtig ist: Calici und Herpes sind weit verbreitet.

ABER: Einmal angesteckt, kann die Krankheit ausbrechen, muss aber nicht.
Eine Impfung ist sinnvoll gegen diese beiden Viren, verhindert aber weder Ansteckung noch Ausbruch der Krankheit, sondern mildert die Krankheitssymptome.

WENN eine Katze einmal Herpes oder Calici hatte, dann bleibt sie, nagel mich nicht auf die Zahlen fest, die lassen sich über Google (vor allem Scholar oder Books) finden, in 2/3 bis 3/4 aller Fälle Virusträger. Das heißt ABER NICHT, dass die Krankheit jemals wieder ausbrechen muss (schlechtes Immunsystem, Stress, andere Krankheiten, etc. wirken hier begünstigend). Es heißt AUCH NICHT, dass die Katze automatisch Virusausscheider ist.

UND, WICHTIG: Feststellen, ob eine Katze Herpes oder Calici hat, kann man NUR, wenn der Virus AKTIV ist, ergo ein akuter Krankheitsschub vorliegt. DARÜBER HINAUS: Es gibt auch falsch-negative Tests - wenn die Viruslast nicht ausreichend ist, was trotz der Sensibilität des PCR passieren KANN.

Ein "schlafender" Herpes- oder Calicivirus im Körper ist also nicht zu identifizieren. Er muss aber auch nicht behandelt werden - man behandelt ja auch keine Leute mit Virostatika, die ein Mal in ihrem Leben Lippenherpes hatten - einfach mal so aus der Annahme heraus, dass sie weiterhin Träger sind (was sie meist sind) und dass man halt jetzt mal gegen den Virus angehen sollte. Mal abgesehen davon - ich glaube (nicht wissen, glauben), dass das ohnehin nicht machbar ist, weil es gegen Herpesviren nur Virostatika gibt, ergo Mittel, die das Virenwachstum ausbremsen (Wachstum heißt in dem Fall ja, dass der Virus aktiv ist) bzw. gegen beide Viren Immunpusher (wie z.B. Feliserin, Interferon, Zylexis), die das Immunsystem in den Hintern treten, adäquat gegen die Viren vorzugehen (was auch nur gehen dürfte, wenn das Immunsystem dieselben als "Eindringlinge" erkennt ergo während eines akuten Schubs).

DARAUS ABZULEITEN, wenn ich das richtig verstehe, dass es keine Rolle spielt, ob Herpes oder Calici vorhanden ist oder nicht und einen aktiven Virusschub auch nicht zu behandeln - DAS IST FAHRLÄSSIG.

Zumal hier dann noch in dieser Verbindung - wie gesagt, wenn ich das richtig verstehe: Symptomatik "schreit" geradezu nach Diagnostik hinsichtlich Viren, speziell Calici. Tierärztin macht das nicht, weil "das ja irgendwie alle haben", spielt also keine Rolle, und gibt Cortison. Cortison ist ABSOLUT KONTRAINDIZIERT bei den allermeisten Viruserkrankungen - wenn dann (!) wird es nur in Spezialfällen in Kombination (!) mit anderen Wirkstoffen gegeben, und zwar nach dementsprechender Diagnostik (!).

Zum Thema Cortison bei Viren --> siehe hier:
FAQ - Atemwegsinfektionen, Erkältungen, Katzenschnupfen & Co.

Nach der Lektüre dürfte sich auch dieses Thema hier erledigt haben:



Wenn der Gang zum Tierarzt erfolgt ...



... sollte dort möglichst ein KOMPLETTES Atemwegsprofil erstellt werden, sprich: auf ALLE VIREN UND BAKTERIEN getestet werden. Kostet nicht wesentlich mehr als "nur Viren" oder oben genanntes "kleines Atemwegsprofil" und bringt dann zumindest mal einen aktuellen Stand.

Blutbild sagt im übrigen, falls die Frage aufkommen sollte, NICHTS über einen speziellen Erreger oder ähnliches aus, bringt, wenn dann nur Erkenntnisse über mögliche Entzündungen oder ähnliches. Wäre für mich jetzt hier nicht die erste Wahl, weil es zu wenig spezifisch ist und das Vorliegen eines Problems ja ohnehin bekannt. Aber schaden tut es natürlich nie.

Ansonsten: "Tränende" Augen sind im übrigen sehr oft Bindehautentzündungen, die in den Katzenschnupfenkomplex gehören. Die KÖNNEN von selbst weggehen, wenn man Glück hat, sind aber eigentlich behandlungsbedürftig und sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Auch hier sollte man Vorsicht walten lassen, da, wie es sich im Forum zeigt, etliche von ihren Haustierärzten cortisonhaltige AB-Salben mitbekommen, die im Falle von Herpesviren als (Mit)Verursacher die Infektion erst richtig zum kochen bringen, darüber hinaus von Augenfachtierärzten NICHT empfohlen werden, weil sie ohnehin in so gut wie jedem Fall einer Bindehautentzündung FALSCH sind - Quellen dazu siehe FAQ oben.

Danke FrauFreitag.
Sehr interessante Zusammenfassung.
Sollte man anpinnen :).
Als Calici Betroffene in der Vergangenheit kann ich vieles davon für mich bestätigen.
Eine Frage:
Eine Bekannte flüsterte mir, dass Feliserin angeblich bei bestehender Coronavireninfektion, dieses zum Mutieren bringen könne.
Woher sie das hat..keine Ahnung.
Und wenn ja:
Müsste nach der Logik das nicht bei allen Immunpushern der Fall sein?
Sie benutzt daher kein Feliserin mehr.
 
Liebe Frau Freitag,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort! Ich habe mich wohl an zumindest einer Stelle falsch ausgedrückt: die TÄ meinte, die meisten "Zahnproblem-Katzen" bätten auch Calici-Viren.
Bei den tränenden Augen waren die Katzen jeweils noch von der Tierheim-Tierärztin behandelt worden und ich habe die Behandlung fortgesetzt mit meinem damaligen TA.
Beim Bruder von Findus ging es dieses Jahr um eine Augenentzündung, die neu war und ich war bei einer speziellen Augentierärztin.

Grundsätzlich geht es mir nicht darum, zu sparen. Ich möchte alles machen lassen, was sinnvoll ist!

Ich werde jetzt aber Deine Antwort noch einmal langsamer und genauer lesen, damit ich alles richtig verstehe.
Die TÄ hat übrigens nicht schnell zu Cortison gegriffen, jedoch -wenn ich es jetzt richtig erinnere- ohne speziellen Test.
Auf der Auswertung der Untersuchung im Labor steht: "Mykologische Untersuchung- negativ".

Vielen Dank jedenfalls an Dich!
 
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort! Ich habe mich wohl an zumindest einer Stelle falsch ausgedrückt: die TÄ meinte, die meisten "Zahnproblem-Katzen" bätten auch Calici-Viren.

Vollkommen korrekt.

Aber wenn sie DAS WEIß, dann verstehe ich erst recht nicht --->

Die TÄ hat übrigens nicht schnell zu Cortison gegriffen, jedoch -wenn ich es jetzt richtig erinnere- ohne speziellen Test.

Wenn ein Arzt WEIß, dass Calici sehr oft in Zusammenhang mit FORL auftritt - wissen nicht alle - UND DANN TROTZDEM Cortison spritzt OHNE zu wissen, ob Calici vorliegt - das geht für mich überhaupt gar nicht.

Cortison ist bei Viren absolut kontraindiziert, ergo FALSCH - seltene Sonderfälle einmal ausgenommen, die allerdings Diagnostik und Kombinationspräparate hinsichtlich von Medikamenten benötigen!

Ansonsten - gern geschehen :)
 
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Eine Frage:
Eine Bekannte flüsterte mir, dass Feliserin angeblich bei bestehender Coronavireninfektion, dieses zum Mutieren bringen könne.
Woher sie das hat..keine Ahnung.
Und wenn ja:
Müsste nach der Logik das nicht bei allen Immunpushern der Fall sein?
Sie benutzt daher kein Feliserin mehr.

Ich fasse Feliserin, Interferon und Zylexis immer unter "Immunpusher" zusammen, tatsächlich haben sie allerdings unterschiedliche Ansätze und Wirkungsweisen, wobei am Ende dieser Kette eben die Gemeinsamkeit steht - sie wirken nicht DIREKT auf/gegen Erreger, sondern auf das Immunsystem.

... wenn auch zum Teil gezielt wie im Falle von Feliserin, dass - vorsichtig, weil vereinfacht ausgedrückt - einer Art "Impfung" gleichkommt --->
http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?tak/00000000/00001073.VAK?inhalt_c.htm

"Stabilisiertes Serum vom Pferd mit neutralisierenden Antikörpern gegen das Panleukopenievirus sowie gegen die Erreger des Katzenschnupfens (felines Rhinotracheitisvirus und Calicivirus)."
--> felines Rhinotracheitisvirus = FHV = felines Herpesvirus

Ich meine mich zu erinnern, dass Hartmann in ihrem "Infektionskrankheiten der Katze" Feliserin deshalb bessere Wirkwahrscheinlichkeit einräumt als Interferon und vor allem auch Zylexis (das wohl an der LMU gar nicht eingesetzt wird, zumindest vor ein paar Jahren bestätigte mir das eine Ärztin so). Leuchtet mir ein. Studientechnisch ist es dünn, es gibt nicht viel und aufgrund der Wirkweise, die ja trotzdem bei allen drei Präparaten "von hinten durch's Knie ins Auge ist", weil indirekt, denke ich, dass man da mit Studien auch nicht wirklich viel machen kann, ist halt dann doch individuell unterschiedlich (weil abhängig vom Immunsystem).

Ich selbst musste noch keines der drei anwenden, würde wenn dann Feliserin präferieren. Leider ist es gerade nicht lieferbar. Dennoch, zu Deiner Frage: Aufgrund der Wirkung KÖNNTE ICH MIR DENKEN, dass eben genau wie bei einer Impfung es zumindest zu einer krankheitsähnlichen Immunsystemreaktion kommen kann - und ich meine, ich hätte das vor Jahren auch schon ein, zwei Mal erzählt bekommen.
 
Vollkommen korrekt.

Aber wenn sie DAS WEIß, dann verstehe ich erst recht nicht --->



Wenn ein Arzt WEIß, dass Calici sehr oft in Zusammenhang mit FORL auftritt - wissen nicht alle - UND DANN TROTZDEM Cortison spritzt OHNE zu wissen, ob Calici vorliegt - das geht für mich überhaupt gar nicht.

Cortison ist bei Viren absolut kontraindiziert, ergo FALSCH - seltene Sonderfälle einmal ausgenommen, die allerdings Diagnostik und Kombinationspräparate hinsichtlich von Medikamenten benötigen!

Ansonsten - gern geschehen :)

Ach je, das verstehe ich nun auch nicht. Aber das Cortison hat geholfen!
 
  • #10
Ich fasse Feliserin, Interferon und Zylexis immer unter "Immunpusher" zusammen, tatsächlich haben sie allerdings unterschiedliche Ansätze und Wirkungsweisen, wobei am Ende dieser Kette eben die Gemeinsamkeit steht - sie wirken nicht DIREKT auf/gegen Erreger, sondern auf das Immunsystem.

... wenn auch zum Teil gezielt wie im Falle von Feliserin, dass - vorsichtig, weil vereinfacht ausgedrückt - einer Art "Impfung" gleichkommt --->
http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?tak/00000000/00001073.VAK?inhalt_c.htm

"Stabilisiertes Serum vom Pferd mit neutralisierenden Antikörpern gegen das Panleukopenievirus sowie gegen die Erreger des Katzenschnupfens (felines Rhinotracheitisvirus und Calicivirus)."
--> felines Rhinotracheitisvirus = FHV = felines Herpesvirus

Ich meine mich zu erinnern, dass Hartmann in ihrem "Infektionskrankheiten der Katze" Feliserin deshalb bessere Wirkwahrscheinlichkeit einräumt als Interferon und vor allem auch Zylexis (das wohl an der LMU gar nicht eingesetzt wird, zumindest vor ein paar Jahren bestätigte mir das eine Ärztin so). Leuchtet mir ein. Studientechnisch ist es dünn, es gibt nicht viel und aufgrund der Wirkweise, die ja trotzdem bei allen drei Präparaten "von hinten durch's Knie ins Auge ist", weil indirekt, denke ich, dass man da mit Studien auch nicht wirklich viel machen kann, ist halt dann doch individuell unterschiedlich (weil abhängig vom Immunsystem).

Ich selbst musste noch keines der drei anwenden, würde wenn dann Feliserin präferieren. Leider ist es gerade nicht lieferbar. Dennoch, zu Deiner Frage: Aufgrund der Wirkung KÖNNTE ICH MIR DENKEN, dass eben genau wie bei einer Impfung es zumindest zu einer krankheitsähnlichen Immunsystemreaktion kommen kann - und ich meine, ich hätte das vor Jahren auch schon ein, zwei Mal erzählt bekommen.

Du bist doch mit der Uni in Kontakt oder?
Kommst du an Papers/Studien evtl dazu ran?
Das wäre super :).
 
  • #11
Ach je, das verstehe ich nun auch nicht. Aber das Cortison hat geholfen!

Aufpassen bitte: Cortison ist ein Immunsuppressivum. Das heißt es unterdrückt die körpereigene Abwehr bzw. schaltet diese aus. Was heißt das? Einerseits, dass ... Fieber sinkt, Rotz gestoppt wird usw., eben Symptome einer Erkrankung, die ja an und für sich von einem reagierenden/arbeitenden Immunsystem zeugen, verschwinden. Andererseits aber auch: Der Körper kann sich nicht mehr wehren. Infektionen arbeiten weiter, breiten sich ungehindert aus, Erreger vermehren sich - und zwar OHNE dass man davon "von außen" etwas mitbekommt.

Das wirkt sehr oft wie "Öl ins Feuer" vom Effekt her aber mit einer verzögerten Wahrnehmung, sprich: Öl ins Feuer .... waaarten ... Stichflamme. Und kann so richtig böse enden.

Insofern: Cortison ist gut und schön und ein wahrer Segen für bestimmte Notfälle und bestimmte Erkrankungen, unter anderem Autoimmunerkrankungen oder Asthma.

ABER: Diese Cortison-Antibiotika-Gemische sind verdammt gefährlich, die oft gegeben werden von Tierärzten - siehe auch die Quellen dazu im FAQ. Und Cortison OHNE Diagnostik, OHNE Befund, noch dazu mit einem Virenverdacht - das geht gar nicht.

Ich traue mich kaum zu fragen - wie lange ist das her? Was für ein Cortison war es, ein Depot? Das kann einem noch Wochen und Monate später um die Ohren knallen.
 
  • #12
Du bist doch mit der Uni in Kontakt oder?
Kommst du an Papers/Studien evtl dazu ran?
Das wäre super :).

nein, bin ich nicht - leider ;)
ich wollte neulich auch nach münchen und musste den termin dann canceln, weil man trotz verweises auf meine "erfahrungen" etc. und vorherige besuche (krankenakte) auf ein vorgespräch bestanden hat, wo man dann abklärt, ob die von mir gewünschte lavage überhaupt notwendig ist oder nicht und dann nochmal einen termin - bei einer einfachen fahrtstrecke von 230km. verständlich, irgendwo, ja, regeln und so. aber - ein blick in meine akte da oder die meiner verstorbenen zora mit rücksprache hätte das sicherlich überflüssig gemacht.
da es auch noch akut war, musste ich woanders hin.
 
  • #13
Aufpassen bitte: Cortison ist ein Immunsuppressivum. Das heißt es unterdrückt die körpereigene Abwehr bzw. schaltet diese aus. Was heißt das? Einerseits, dass ... Fieber sinkt, Rotz gestoppt wird usw., eben Symptome einer Erkrankung, die ja an und für sich von einem reagierenden/arbeitenden Immunsystem zeugen, verschwinden. Andererseits aber auch: Der Körper kann sich nicht mehr wehren. Infektionen arbeiten weiter, breiten sich ungehindert aus, Erreger vermehren sich - und zwar OHNE dass man davon "von außen" etwas mitbekommt.

Das wirkt sehr oft wie "Öl ins Feuer" vom Effekt her aber mit einer verzögerten Wahrnehmung, sprich: Öl ins Feuer .... waaarten ... Stichflamme. Und kann so richtig böse enden.



Insofern: Cortison ist gut und schön und ein wahrer Segen für bestimmte Notfälle und bestimmte Erkrankungen, unter anderem Autoimmunerkrankungen oder Asthma.

ABER: Diese Cortison-Antibiotika-Gemische sind verdammt gefährlich, die oft gegeben werden von Tierärzten - siehe auch die Quellen dazu im FAQ. Und Cortison OHNE Diagnostik, OHNE Befund, noch dazu mit einem Virenverdacht - das geht gar nicht.

Ich traue mich kaum zu fragen - wie lange ist das her? Was für ein Cortison war es, ein Depot? Das kann einem noch Wochen und Monate später um die Ohren knallen.

Oh je, oh je! Das Cortison hat er am 25.07.2017 und am 26.08.2017 bekommen. Wir hatten auch darüber gesprochen, dass es evtl. eine Autoimmunerkrankung sein könnte...
 
  • #14
War bestimmt nur Dexamethason.
Wirkt ca. 24-48 Std.
Doch sicher kein länger anhaltendes Depot?
 
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  • #15
War bestimmt nur Dexamethason.
Wirkt ca. 24-48 Std.
Doch sicher kein länger anhaltendes Depot?

nun ja, ein monat abstand ist für ein depot kein problem ...

ich habe ja jetzt eine neu diagnostizierte asthmakatze hier. madame ist ein ehemaliges scheuchen und ich extrem im stress, kurz vor dem umzug, alles im umbruch, ergo gibt es jetzt erst einmal depotcortison, weil ich gerade wirklich nicht dazu komme, inhalieren zu üben, was seeehr lange dauern wird.

nun - sechs wochen ist die letzte spritze her, ich werde dieser tage mal nachspritzen lassen, weil ich nicht warten mag, bis sich der husten zeigt, aber ...

aber @ncs: seit dem august hättest du es gemerkt ;) so lange hält kein cortison.
 
  • #16
, das Interferon scheint gar nicht geholfen zu haben.

Da ich mich gerade - aus ganz anderen Gründen - mit Interferon beschäftige und einiges darüber gelernt habe: Was für ein Interferon hat Findus bekommen? Weißt Du das zufällig?
 
  • #17
Da ich mich gerade - aus ganz anderen Gründen - mit Interferon beschäftige und einiges darüber gelernt habe: Was für ein Interferon hat Findus bekommen? Weißt Du das zufällig?

Ich nehme an Virbagen Omega, das wird normalerweise bei Gingivostomatitis verwendet?
Daher hänge ich mich gleich mal an die Frage dran: Wie lange wurde es gegeben und in welcher Dosierung? Wurden Depots an die entzündeten Stellen gespritzt?
Hast du es als Tropfen täglich verabreicht?
Habt ihr darüber gesprochen, dass die Therapie mit Interferon eine immunmodulierende Therapie ist und daher sehr lange angewendet werden muß bis man entscheiden kann, ob es hilft?
Leider wird es oft nur kurzfristig eingesetzt und dann beendet, bevor es wirken kann.
 
  • #18
... dass die Therapie mit Interferon eine immunmodulierende Therapie ist und daher sehr lange angewendet werden muß bis man entscheiden kann, ob es hilft?
Leider wird es oft nur kurzfristig eingesetzt und dann beendet, bevor es wirken kann.

Wir therapieren seit September mit Interferon und mit grossem Erfolg. Zurzeit nicht mehr und wir beobachten ob das Immunsystem greift. Noch sieht es gut aus.
 
  • #19

Ich nehme an Virbagen Omega, das wird normalerweise bei Gingivostomatitis verwendet?

Da ich bei meiner Suche nach Infos auch mehrfach auf den Einsatz von Interferon alpha bei Katzen gestoßen bin, drängte sich mir die Frage auf, welches hier zum Einsatz kam.
 
  • #20
Da ich bei meiner Suche nach Infos auch mehrfach auf den Einsatz von Interferon alpha bei Katzen gestoßen bin, drängte sich mir die Frage auf, welches hier zum Einsatz kam.

Interessiert mich ja auch, da ich nur Protokolle mit Virbagen kenne für Gingivostomatitis. :)
 

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