Blindheit - Bluthochdruck

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Chynna

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5. April 2017
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Hallo ihr Lieben,
Ich habe mich hier angemeldet, um von Eurer Erfahrugn zu profitieren. Kurz zu der Geschichte von unserer Gina:
Sie ist c.a 13 Jahre alt und ist vor einem Jahr vom Tierschutz zu uns gekommen. Ihr Leben hat sie bis dahin als Wohnungskatze verbracht und hat bei uns den Freigang kennen und über alles lieben gelernt. Sie war eine sehr unkomplizierte Katze. Diesen Sonntag haben wir plötzlich festgestellt, dass sie erblindet sein muss (unsicherer Gang, Kopf anstossen, sehr geweitete Pupillien - sie sah einwenig wei ein Alien aus). Dann sind wir natürlich sofort in den Notfall mit ihr. Dort konnte nichts sofort festgestellt werden, Diabetes und Nierenwerte waren i.O. Prophilaktisch wurde ihr Blutdrucksenker verabreicht und Tropfen gegen zu hohen Augendruck gegeben.
Am Montag hatte wir dann wieder einen Termin, dort wurde dann ein grosses Blutbild gemacht. Als wir wieder Zuhause waren, hatten wir keine Ruhe und nahmen Kontakt mit einer Spezialklinik auf. Dort fuhren wir dann auch sogleich hin. Dort wurde dann erhöhter Blutdruck (230) festgestellt. Natürlich wurde ihr dann sofort Blutdrucksenker verabreicht. Gestern erhielten wir dann auch das ERgebniss des grossen Blutbildes - Schilddrüssenüberfunktion. Die Behandlung von diesem wurde heute begonnen (mit zusätzlich Blutdrucksenker). NUN zu meiner Frage (sorry für die lange Geschichte :aetschbaetsch1: ) Hat jemand von Euch schon eine ähnliche Geschichte durch gemacht? Vorallem bezüglich der Blindheit, die TA konnten nicht sagen ob ihr Augenlicht gerettet werden kann... Wir haben schon 2 Handicapkatzen Zuhause (Niereninsuffizenz und Taub). Wir haben echt Angst, dass sie für immer blind bleibt. Ich glaube für sie ist es nicht so schlimm, sie geht immer noch nach draussen da wir ihr das echt nicht nehmen können, sie liebt es draussen zu sein. Da nehmen wir das Risiko, dass etwas passiert lieber in Kauf, anstatt dass sie drinnen nur traurig ist...


Vielen Dank für eure Erfahrungen:):):)
 
A

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Die Probleme bezueglich Deiner Katze tun mir leid und ich hoffe, dass ihr Augenlicht gerettet werden kann.

Wir hatten eine Firmenkatze, die dann eines Tages Einblutungen im Auge hatte und es ging ihr allgemein sehr schlecht, das ist aber eine andere Story.
Ich war dann beim TA, Blutdruck war 230, normal ist 120 und ab 240 kann man mit Netzhautabloesung rechnen. Rickie bekam dann Blutdrucksenker, sie erblindete nicht, die Einblutung wurde abgebaut und der Blutdruck normalisierte sich.

Dann haben wir noch den Bruno. Bei ihm lag eine Unvertraeglichkeit zwischen AB und Narkosemittel vor, so dass bei ihm waehrend der Kastra (er war Streuner und zu dem Zeitpunkt deutlich aelter als 1 Jahr) der Blutdruck astronomische Hoehen erreicht haben musste, so dass im Augenkoerper einiges regelrecht kaputt riss. Seine Erblindung ist definitiv irreversibel.

Blut- und Augendruckbedingte Netzhautabloesung und somit Erblindung und Brunos Fall sind irreversibel, da hat man schlechte Karten. Unterversorgung des Hirns mit Sauerstoff (Blut) waehrend der Narkose und somit resultierende Erblindung ist zu einem gewissen Prozentsatz reversibel.

Ich weiss ja nicht, wie das Auge Eurer Katze geschaedigt ist, hoffe aber, dass sie noch sehen kann.
Bruno hat sich sehr gut mit seiner Erblindung arrangiert, in diesem Punkt kann ich Dir wirklich Mut zusprechen, falls Eure Mietz nicht mehr richtig oder gar nicht sehen kann. Man kann die Umgewoehnung mit einigen Verhaltensweisen sehr erleichtern, und dann packen es die Blindchen schon wirklich sehr gut. Es gibt bei uns auch keine Kommunikationsprobleme zwischen Bruno und den 4 sehenden Katzen.:)
 
Von Blutdruck etc. hab ich keine Ahnung. Ich drücke Euch ganz fest die Daumen, dass sich die Augen zumindest ein bisschen wieder regenerieren.

Zur Blindheit kann ich dir auch nur Mut machen. Katzen kommen super damit zurecht. Meine Lise darf zwar nur in den Garten, aber Audrey von Oresteia (da gibts hier einen tollen Thread und viele Bilder) war weiterhin eine Freigängerin und kam prima zurecht. Ich selbst allerdings hätte da keine ruhige Minute mehr, wenn Lise ganz rausgehen würde. Es ist und bleibt eine Einschränkung. Ihr fehlt ein wichtiger Sinn.

Irgendwo hab ich mal den tollen Satz gelesen: Blinde Katzen können alles wie sehende Katzen... außer sehen.
 
Vielen Dank für eure Antworten! Unsere Gina hatte sicher noch keine Blutungen im Auge oder diese wurden sicherlich nicht erkannt. Jetzt werden die nächsten Tage zeigen, wie es weiter geht.
Das mit der "keine ruhige Minute wenn sie draussen ist" kenne ich zur Zeit sehr gut. Ich habe das Glück das ich zur Zeit Studentin bin und die letzten 3 Tage mit gutem Gewissen Zuhause sein konnte um unsere Gina zu beobachten. Die Nächste sind einweig schlaflos, da unsere Taube Katze zur Zeit früh Weckdienst hat (zwischen 4:00 und 5:00 Uhr) :massaker:
 

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Bei uns wohnt ebenfalls ein Blindchen gemeinsam mit anderen Handicats; Nine ist ebenfalls infolge Bluthochdrucks erblindet.
Sie ist allerdings eine reine Wohnungskatze und geht zwar gern auf den Balkon, aber vorzugsweise bei Sonnenschein und im Sommer. ;)

Unser Orikonzert versteht sich - trotz unterschiedlicher Behinderungen - sehr gut; der einzige Wermutstropfen ist, dass die beiden behinderten Siamesen (die Dame ist ein Dreirädchen, der Kater sehbehindert) gelegentlich aufeinander eifersüchtig reagieren.
Nines Krankengeschichte würde Bücher füllen; daher beschränke ich mich lieber auf das Ergebnis betreffend die Blindheit und den Bluthochdruck.

Nine erblindete offenbar im Lauf der Zeit; sie verhält sich auch in fremder Umgebung wie etwa beim TA wie eine sehende Katze und hat damit auch die Ärzte in der Augensprechstunde immer wieder getäuscht. Die beidseitigen Glaukome haben durch den sehr hohen Augeninnendruck dafür gesorgt, dass es nicht mehr gibt, womit Nine sehen könnte; die Sehnerven sind komplett zurückgebildet. Da die Glaukome für reichlich Kopfschmerzen sorgen, bekam Nine zur Linderung ein innendrucksenkendes Mittel (Augentropfen), das sie allerdings leider nicht vertragen hat. Für einen neuen Anlauf in Sachen Augentropfen lagen leider bisher nicht die notwendigen Voraussetzungen vor (die anderen Krankheiten), so dass Nine im wesentlichen Schmerzmittel zur Linderung bekommt. Eine Möglichkeit, ihr noch Linderung zu verschaffen, wäre die Entfernung beider Augäpfel.

Den Blutdruck - der bei Nine oft über 260 ging, bevor sie mit ihren Medis richtig eingestellt war - haben wir im Griff mit Amodip und Fortekor (als Nierenschutz) und regelmäßigem Blutdruckmessen mit einem für Katzen geeigneten Messgerät. Ihre Tabletten frisst Nine zuverlässig mit einer kleinen Portion Nassfutter (außer in Ausnahmefällen, wenn sie das Fressen komplett verweigert aufgrund anderer gesundheitlicher Probleme).

Wichtig ist, bei der Blutdruckproblematik auch die anderen Organe abzuchecken, die durch den Hochdruck in Mitleidenschaft gezogen werden können. Dazu fällt mir zuerst die Schilddrüse ein, aber auch Nieren und Herz.

Bei Nine sind die SD-Werte in Ordnung, aber Nieren und Herz haben leichte Auffälligkeiten; der Herzschall sollte unbedingt von einem erfahrenen und zertifizierten Kardiologen gemacht werden!


Auch beim Blutdruck ist wichtig, dass immer Messreihen erfolgen bei der Katze, aus denen die Mittelwerte gebildet werden, um einen belastbaren Blutdruckwert zu ermitteln. Eine Messreihe muss mindetens 8 Einzelmessungen enthalten, besser sind 10 oder 12. Und nur so kann man letztlich sicherstellen, dass die Katze medikamentös optimal eingestellt ist.

Diät leben muss Nine nicht, nur halt ihre Medis verlässlich täglich und nach Möglichkeit etwa zur selben Uhrzeit einnehmen. Bei einem Freigänger ist das sicherlich schwieriger zu organisieren als bei einer reinen Wohnungskatze, aber es sollte machbar sein, z. B. wenn man die Medigabe in ein Spielritual wie beispielsweise Clickern und mit viiiiiiieeeel Leckerli :D einbaut, das immer zur selben Zeit stattfindet.
(Auch das Blutdruckmessen - wenn man ein Messgerät für zuhause anschaffen will - lässt sich gut als Ritual gestalten; letztlich gilt das für alle möglichen medizinischen und anderen Dinge, die man mit der betreffenden Katze tun will oder muss (angefangen vom Kämmen bei Langhaarkatzen bis zum Messen und Spritzen bei Diabetikern usw.).)

Zum Thema Freigang bei Blindchen können andere User wie beispielsweise Abraka mehr sagen als ich; aber Blindheit allein ist für eine Katze kein Hinderungsgrund, alles zu tun, was sie ihrerseits will! Wie immer bei Katzen! :D

Alles Gute für deine Süße!

LG
 

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