Speicheldrüsenschwellung nach Zahnextraktion

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
BriFi

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21. Januar 2015
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Hallo liebe Mitforis,

meinem Kätzchen (8 Jahre) wurden am Freitag rechts sämtliche Backen- und die Reißzähne (oben und unten; FORL) gezogen. Die OP wurde in einer Tierklinik von eine Zahnärztin durchgeführt und verlief nach ihrer Aussage völlig problemlos.

Am Samstag ging es der Mietzi dann auch sehr gut, Schmerzmittel (Metacam) konnte ich problemlos in sie hineinbekommen und sie hat gefressen, wie nie zuvor. :eek:

Sonntag bemerkte ich dann, dass rechts am Unterkiefer eine deutliche Schwellung war, die ich erst einmal auf die Wunde schob (geht uns Menschen ja auch so).

Am Nachmittag speichelte die Mietzi recht stark, fraß insgesamt weniger und ich hatte auch den Eindruck, dass der Speichel unangenehm roch - also Mietzi geschnappt und zur Klinik. :(

Der Arzt meinte, ihre Speicheldrüsen, vor allem unter der Zunge wären geschwollen und er gab ihr ein Antibiotikum Sy...

Danach floss der Speichel (zähe Konsistenz) extrem aus ihr raus, sie zog sich zurück und wollte nicht einmal Leckerlipaste. :reallysad:
ABER am nächsten Morgen hatte sich ihr Zustand rapide verbessert und ich konnte ihr die Antibiotikum-Tablette mit Kaustangen problemlos eingeben. Sie frass auch wieder, aber deutlich mäkeliger und auch mühsamer und langsamer, als gewohnt. Der Speichel war weniger und auch nicht mehr ganz so zäh und die Schwellung war von außen deutlich zurück gegangen :yeah:

Der Zustand blieb bis gestern Abend stabil, es gab aber keine weitere Verbesserung. Antibiotikum wurde Montag morgens und abends und Dienstag morgens gegeben, Schmerzmittel hat sie auch bekommen.

Am Abend hatte ich dann einen Termin zur Kontrolle in der TK bei der Tierärztin, die die OP durchgeführt hatte. Ihr Kommentar war, dass sie so etwas noch nie erlebt hat - was für mich leider nicht ganz so aufmunternd war. Aber Katz ging es so weit ganz gut und die TÄ wollte sie gerne auf ein anderes Antibiotikum einstellen, dass 14 Tage wirkt und sich besonders in der (Mund)schleimhaut anreichert. Das klang überzeugend und wir haben das gemacht.

Zu Hause war bei mir die Freude dann groß, weil Mietzi erstmalig wieder an das "normale" Nassfutter ging (also nicht nur Hühnchenmuskelfleisch), sich in einer riesigen Putzorgie gründlichst wusch und mich sogar wieder anquatschte. :pink-heart:

Heute Morgen dann der Schreck, die Schwellung sah wieder etwas größer aus. Metacam in Vitaminpaste gerührt wurde beim Versuch es aufzuschlecken, nur eingespeichelt und dann traurig stehen gelassen. Ich habe es dann über meinen Finger abschlecken lassen, was nur mühsam gelang. Der Wille war da, aber die Zunge war unkontrolliert, rollte mal rechts, mal links, mal vorn aus dem Maul und es dauerte recht lange, bis die Mietzi es schaffte, gezielt und mit Druck den Finger abzuschlecken. Dabei lief ununterbrochen Speichel aus ihrem Maul und es bildete sich ein kleiner See (geschätzte 5 ml). Eine kleingerissene und weichgedrückte Kaustange führte zu Würgereflexen und Verstecken unter der Couch. :reallysad:

Ergo, Fressen geht erst einmal gar nicht, aber ansonsten wirkte die Mietzi noch sehr vital, neugierig und auch ihr "Indikatorschwanz" für das Gesamtbefinden zeigte stetig nach oben.

Fieber hatte sie bei den Tieraztbesuchen nicht und ich hatte auch zwischendurch nie den Eindruck, dass sie heiß wäre oder Schmerzen hätte. BB vor der OP war "verbal" in Ordnung.

Die TÄ wird heute kontaktiert s.u.

Nach dem langen Roman nun meine Fragen:

Hatte vielleicht schon jemand ein ähnliches Problem?

Wie seht ihr die folgenden Spekulationen:

Es ist eher keine bakterielle Entzündung (klarer Speichel, keine Hitze an der Schwellung, kein Fieber)? Also weitere Antiobiotikaexperimente sollten ausbleiben, bevor nicht wirklich geklärt ist, ob es ein bakterieller Herd ist.

Eine sehr, sehr seltene Komplikation bei Katzen könnte eine Mukozele sein, die wohl operativ entfernt werden sollte? Hat da jemand Erfahrung und kann ein paar Tipps zur Behandlung und für Fragen an die TÄ geben?

Die behandelnde Ärztin ist leider erst heute Nachmittag im Haus - und hatte ja gesagt, dass sie so etwas noch nie gesehen hat.

Mein Plan ist dann mit ihr zu telefonieren und die richtigen Fragen zu stellen. In Rücksprache mit der TÄ würde ich die Mietzi heute Abend oder morgen ganz früh vorstellen. Und ich hoffe, irgendwer von euch kann noch ein paar Denkanstöße geben, wonach vielleicht geschaut werden sollte.

Schon mal im Vorruas vielen Dank für eure Unterstützung :)
 
A

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Mia hatte vor einigen Jahren eine Speicheldrüsenentzündung mit extremer Schwellung im Unterkieferbereich.
Fressen und trinken ging da auch gar nicht mehr,außerdem war sie extrem matt,
deshalb bekam sie dann für 2 Tage Infusionen.
Antibiose hat nichts genützt, nach einigen Tagen wurde sie operiert und die komplette Speicheldrüse entfernt.
Nach der OP musste sie noch 2 Tage in der TK bleiben,
hat dort aber schon am ersten Tag nach OP wieder angefangen zu fressen.
Wundheilung verlieft ohne Probleme.
Lt. unserer TK gab es zu der OP keine Alternative, da ich mich mit der Materie aber nicht auskenne kann ich dir leider auch keine weiterführenden Tips geben.
Tatsache ist, dass sich die Miez vor der OP sichtlich geplagt hat, u.a. hat sie immer wieder versucht mit der Pfote ins Mäulchen zu kommen und die Schwellung "wegzuputzen",
im Anschluss war sie innerhalb von 2-3 Tagen wieder völlig fit und munter.
 
Vielen Dank für deine Antwort steinhoefel, :)

die TÄ hat gestern noch einen Kollgen mit drauf schauen lassen. Sie kamen zu der Einschätzung, dass die Speicheldrüsen unter der Zunge nicht so stark geschwollen sind, sondern die Schwellung eher von der Zahnfleischentzündung kommt. Dazu kam, dass auch die Körpertemperatur der Mietzi von 38,6 auf 39,2 gestiegen war (von Dienstag auf Mittwoch) - also ein Indiz für eine Infektion.

Sie haben daher vorgeschlagen erst einmal konventionell (Antibiotikum und Cortison) weiter zu behandeln, und mir gleich Termine für heute Morgen und Abend gegeben - falls es doch schlimmer wird.

Zu Hause habe ich es dann geschafft, püriertes Futter in sie hinein zu bekommen. Getrunken hat sie sowieso die ganze Zeit (muss hier immerzu das Aquariumwasser auffüllen :mad:) und heute geht es ihr auch gut. Kaustange, ein paar Trockenleckerlies und püriertes Katzenfutter kann sie inzwischen selbstständig fressen. Es dauert zwar und die Mengen sind noch nicht so doll, aber ich bin optimistisch, dass es nun kontinuierlich aufwärts geht. :)

Nur ob ich mir jemals wieder einen Smoothie aus dem KaFu-Mixer genießen mag, weiß ich nicht.. :stumm:

Aber deine Erfahrung hilft mir sehr. So weiß ich, dass wenn es doch schlimmer wird, eine OP helfen kann. Das erleichtert mich sehr.

Ich werde mal schauen, wie es weiter geht und hier berichten. Vielleicht hilft der Bericht ja auch mal jemand anderem.

BriFi
 
zur Vervollständigung

Also,

Prednisolon und Synulox habe in der Kombi super gewirkt. Von Mittwoch Abend bis Donnerstag Morgen war ein deutlicher Rückgang der Schwellung zu sehen und auch der Speichelfluss normalisierte sich. :)

Ab Freitag fraß die Mietzi wieder komplett selbstständig. Die Ärztin war über den Verlauf der Heilung fast genauso glücklich wie ich und freute sich beim Kontrolltermin ein Loch in den Bauch.:D Die Schwellung war fast vollständig weg und die Körpertemperatur war von 39,2 °C (Mittwoch) auf 38,2 °C gesunken.

Das Wochenende haben wir auch gut überstanden und ich würde sagen, die Schwellung ist komplett weg. Heute Abend gibt es zum letzten Mal Prednisolon und morgen ist dann noch mal ein Termin bei der TÄ.

Ich hoffe nun, dass alles komplett abgeheilt ist und es auch nach dem Absetzten der Medikamente zu keinem Rückfall kommt.

Viele Grüße

BriFi
 

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