Katze niest und ein Auge tränt.

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Sheridana

Sheridana

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27. Februar 2012
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Berlin
Hallo,

die Katze meiner Arbeitskollegin niest und eines ihrer Augen tränt wohl den ganzen Tag. Sie bekommt seit 2 Wochen Antibiotika und ein Zahn wurde ihr bisher gezogen. Leider ohne Erfolg. Die Tierärztin hat ihr gestern nochmal Antibiotika gegeben und meinte es müsste ein CT gemacht werden, welcher 500,00 Euro kostet (da es auch ein Tumor sein könne). Zudem hat sie gesagt, dass sie ihr Augentropfen für Kinder geben solle.

Es geht nicht ums Geld aber sie wüsste schon gerne ob dies sinnvoll ist, da die Katze schon 15 Jahre alt ist.

Habt ihr vielleicht noch andere Ideen? Ich habe ihr erstmal geraten, dass sie sich eine zweite Meinung einholen soll. Ahnung habe ich leider keine und wollt ihr auch keinen Blödsinn erzählen.

Lg
 
A

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Welche AB wurden nach welchen Kriterien gegeben?

Warum wurde ein Zahn gezogen?

Was deutet auf einen Tumor hin?

Welche Augentropfen sind das, die empfohlen wurden?


Was gibt es über den Kater und sein bisheriges Leben zu berichten, vor allem Futterart, Erkankungen + Behandlungen....?


Zugvogel
 
Sie weiß leider nicht, welche AB das waren. Die Tierärztin meinte wohl nur, dass diese evtl. helfen würden.

Der Zahn wurde gezogen, weil er ohnehin wohl raus musste und sie die Vermutung hatte, dass dieser das Problem sei. Ich glaube sie hatten ihn vorher auch geröngt.

Was deutet auf einen Tumor hin? Laut der TA das Tränende Auge.
Aber könnte es nicht auch ein Haar oder so sein, welches wo sitzt wo es nicht hingehört?

Welche Augentropfen sind das, die empfohlen wurden? Es wurde keine bestimmte Firma/Marke genannt. Mir kam das auch ein wenig seltsam vor.

Die Katze wird denke ich nicht mit dem besten Futter gefüttert, bekommt wohl aber nur ab und zu Trockenfutter. Krank war sie bisher wohl noch nie, ihr Verhalten sei auch normal.

Sheridana
 
Bei Niesen und tränenden Augen würde ich zuerst an einen akuten, bakteriellen Infekt denken, als zweites an Viren aus dem Katzenschnupfenkomplex.

In einem solchen Fall würde ich auf einem Abstrich von Augen und Nase hinweisen, bevor auf Verdacht und 'das könnte helfen' allerlei Mittel eher ungezielt eingesetzt werden, die Nebenwirkungen dabei wohl nicht bedacht werden? :confused:

Wie sinnvoll jetzt nach den AB-Gaben ein Antibiogramm ist? Ich bezweifele, ob der 'echte' Erreger jetzt wirklich ermittelt werden kann, durch AB verschiebt sich die ganze Lage von Bakterien, im Zuge der Mittelgabe wohl auch ein echter Virusnachweis.

Manchmal ist es hilfreich, sich im Umfeld umzuhören, ob andere Katzen auch an dieser Art erkrankt sind, deutet oft drauf hin, daß was 'umgeht' und kann damit die Diagnose etwas leichter machen.

Bei Niesen und Tränaugen auf Tumor zu schließen, finde ich etwas hmmmm.... abenteuerlich? :confused:


Welche nächsten Schritte an Diagnose oder Therapie hat Deine Bekannte nun ins Auge gefaßt?

Sie sollte sich dringend die Handelsnamen aller Mittel geben lassen, die bisher eingesetzt wurden. Ein Telefonanruf beim TA müßte genügen, ansonsten vielleicht ein Blick auf die Rechnung?


Zugvogel
 
Danke dir. Sie wird jetzt auf jeden Fall zu einem anderen Tierarzt gehen und sich erstmal anhören was der sagt.

Wenn er nichts Konkretes vorschlägt á la "das wird evtl. vielleicht helfen", wird meine Kollegin ihn fragen, ob er nicht einen Abstrich von Augen und Nase machen kann - habe ich ihr jetzt gesagt und dass sie ihr nicht irgendwas geben soll solange nicht klar ist was die Katze hat (weil sie auch meinte, sie überlegt das Auge mit Kamillentee zu spülen).

Nun warten wir erstmal ab was der andere TA sagt. Vielen Dank :)
 
die Katze meiner Arbeitskollegin niest und eines ihrer Augen tränt wohl den ganzen Tag. Sie bekommt seit 2 Wochen Antibiotika und ein Zahn wurde ihr bisher gezogen. Leider ohne Erfolg. Die Tierärztin hat ihr gestern nochmal Antibiotika gegeben und meinte es müsste ein CT gemacht werden, welcher 500,00 Euro kostet (da es auch ein Tumor sein könne). Zudem hat sie gesagt, dass sie ihr Augentropfen für Kinder geben solle.

so ein blödsinn, wirklich.

unilateraler augenausfluss deutet in den meisten fällen auf eine konjunktivitis hin, eine bindehautentzündung, die, wenn sie infektiös ausgelöst ist, auf herpes oder chlamydien hinweist.

Bei Niesen und tränenden Augen würde ich zuerst an einen akuten, bakteriellen Infekt denken, als zweites an Viren aus dem Katzenschnupfenkomplex.

das ist nicht ganz falsch, ich muss trotzdem korrigieren :oops: so gut wie alle bakterien, die bei einer niesenden katze vorliegen können, gehören mit in den katzenschnupfenkomplex. und - tränende augen können ebenfalls auf viren, bakterien oder viren UND bakterien hinweisen. alle potentiellen erreger stammen aber ebenfalls aus dem katzenschnupfenkomplex.

für mich ist das ohnehin klar - niesen und tränende augen ist eben so gut wie immer eine erkrankung aus diesem komplex, weil es sonst nur wenige primärerreger gibt, die das auslösen können.

1.) wechsel den tierarzt - der hat offensichtlich KEINE AHNUNG!
2.) wichtig: was für ein ab hat der kater bekommen?
3.) zieh einen augentierarzt in betracht. wenn nicht, lass dir zumindest ein virostatikum für das auge verschreiben (auf aciclovir-basis, z.b. acic-opthal) sowie ein breitband-ab, das gegen die möglichen erreger (chlamyiden, mykoplasmen) hilft (entweder gent-opthal oder oxytetracyclin) und wende das beides (!) mindestens vier mal täglich an. darüber hinaus sollte nach der anwendung des aciclovirs ein mittel für künstliche tränen gegeben werden, da es die augen austrocknen kann. hierfür kommt regepithel, corneregel oder auch vitapos in frage.
4.) hat der kater bläschen im rachen, wie sieht der rachen aus? ich würde hier in jedem fall noch einen abstrich auf viren machen lassen - der wird von der ab-gabe nicht beeinflusst. wenn wirklich zahnprobleme vorliegen, kann es auch auf calici hindeuten. man sollte auf herpes UND calici testen lassen mittels eines rachenabstrichs.
5.) prophylaktisch, für den fall eines herpesbefalls am auge, würde ich l-lysin als kur geben - zwei mal 500mg reines pulver täglich ins fressen oder in irgendwelche leckerli rein. wenn es kein herpes ist, schadet es nicht. wenn es herpes ist, wirkt es im regelfall recht gut als wachstumsbremse.
 
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3.) zieh einen augentierarzt in betracht. wenn nicht, lass dir zumindest ein virostatikum für das auge verschreiben (auf aciclovir-basis, z.b. acic-opthal) sowie ein breitband-ab, das gegen die möglichen erreger (chlamyiden, mykoplasmen) hilft (entweder gent-opthal oder oxytetracyclin) und wende das beides (!) mindestens vier mal täglich an. darüber hinaus sollte nach der anwendung des aciclovirs ein mittel für künstliche tränen gegeben werden, da es die augen austrocknen kann. hierfür kommt regepithel, corneregel oder auch vitapos in frage.
4.) hat der kater bläschen im rachen, wie sieht der rachen aus? ich würde hier in jedem fall noch einen abstrich auf viren machen lassen - der wird von der ab-gabe nicht beeinflusst. wenn wirklich zahnprobleme vorliegen, kann es auch auf calici hindeuten. man sollte auf herpes UND calici testen lassen mittels eines rachenabstrichs.
5.) prophylaktisch, für den fall eines herpesbefalls am auge, würde ich l-lysin als kur geben - zwei mal 500mg reines pulver täglich ins fressen oder in irgendwelche leckerli rein. wenn es kein herpes ist, schadet es nicht. wenn es herpes ist, wirkt es im regelfall recht gut als wachstumsbremse.

ein paar kurze Anmerkungen/ Fragen :)

Zum L-Lysin: Hier wesentlich (!) bessere Erfahrung damit, L-Lysin *unabhängig* vom Futter zu geben, d.h. das Pulver mit einem Klecks Multivitaminpaste o.ä. vermischen und eine Stunde Abstand zu den Mahlzeiten halten. L-Lysin gibt's auch als Tabletten, akzeptieren meine besser.
Ich gebe im akuten Zustand 2x 500mg/täglich, bin auch schon mal kurzzeitig auf 1,5g hochgegangen. Im nicht akuten Zustand gibt's 2x 250mg/täglich.

zu Calici: eigennützige Frage am Rand - was nützt es, wenn man nach einem Rachenabstrich weiß, dass es Calici und/oder Herpes ist? Calici ist doch sowieso nicht direkt behandelbar. Der Sinn von Bakteriennachweisen leuchtet mir ein, aber da wird ein Test so kurz nach dem AB doch eher nicht den reellen Stand zeigen können.
Kein Angriff, reine Neugier. Ich warte ja immer noch auf ein Wundermittel gegen Calici. :oops:

Virostatika: Ich habe bei tränenden Augen mit Gent-Ophtal immer gute Erfahrungen gemacht. Virostatika würde ich aufgrund der potentiellen Nebenwirkungen nicht geben, wenn die Hornhaut intakt ist.
 
das ist nicht ganz falsch, ich muss trotzdem korrigieren :oops: so gut wie alle bakterien, die bei einer niesenden katze vorliegen können, gehören mit in den katzenschnupfenkomplex. und - tränende augen können ebenfalls auf viren, bakterien oder viren UND bakterien hinweisen. alle potentiellen erreger stammen aber ebenfalls aus dem katzenschnupfenkomplex.
So gesehen hast Du natürlich recht - jeder Katzenschnupfen ist nun mal Katzenschnupfen, ob virenbedingt oder bakteriell.

Weil aber mindestens 2 Erregertypen Ursache sein können, würde ich niemals einfach so mal was geben, sondern immer und auf jeden Fall eine Erregerbestimmung machen lassen.

Um die Zeit zwischen Abstrich und Ergebnis der Erregerbestimmung nicht ohne jede Behandlung verstreichen zu lassen, kämen etliche unspezifische Mittel zum Einsatz, z.B. Augentrost, Calendula, Propolis, Crab apple...


Antibiotika werden immer 'stumpfer', somit wird es immer kritischer, sie ohne gründliche Diagnose einzusetzen. Ein Mittel das nicht hilft, aber immer seine Nebenwirkungen hat, halte ich für schlechter als garkein Mittel, auch 'in höchster Not' für unangemessen.


Zugvogel
 
  • #10
ein paar kurze Anmerkungen/ Fragen :)

Zum L-Lysin: Hier wesentlich (!) bessere Erfahrung damit, L-Lysin *unabhängig* vom Futter zu geben, d.h. das Pulver mit einem Klecks Multivitaminpaste o.ä. vermischen und eine Stunde Abstand zu den Mahlzeiten halten. L-Lysin gibt's auch als Tabletten, akzeptieren meine besser.
Ich gebe im akuten Zustand 2x 500mg/täglich, bin auch schon mal kurzzeitig auf 1,5g hochgegangen. Im nicht akuten Zustand gibt's 2x 250mg/täglich.

zu Calici: eigennützige Frage am Rand - was nützt es, wenn man nach einem Rachenabstrich weiß, dass es Calici und/oder Herpes ist? Calici ist doch sowieso nicht direkt behandelbar. Der Sinn von Bakteriennachweisen leuchtet mir ein, aber da wird ein Test so kurz nach dem AB doch eher nicht den reellen Stand zeigen können.
Kein Angriff, reine Neugier. Ich warte ja immer noch auf ein Wundermittel gegen Calici. :oops:

Virostatika: Ich habe bei tränenden Augen mit Gent-Ophtal immer gute Erfahrungen gemacht. Virostatika würde ich aufgrund der potentiellen Nebenwirkungen nicht geben, wenn die Hornhaut intakt ist.

das mit dem l-lysin ist von katz zu katz unterschiedlich - bei mir gibt es das immer mit locomotion oder tubicat :D

betreffs des abstriches: calici - yep. aber herpes kannst und solltest du sehr wohl mit virostatika behandeln und auch die kleinen viecher können im hals vorhanden sein :)

ein fettes herpes-auge würde ich NIE ohne virostatika behandeln bzw. da nur mit ab ran, um eine sekundärinfektion zu verhindern. wenn ich zoras herpes an den augen nicht systemisch und punktuell mit virostatika (also famvir und acic-ophtal) behandle läuft das völlig aus dem ruder - da habe ich sofort hornhautschäden und der herpes fräst sich richtig rein. setze ich gleich virostatika an passiert das nicht bzw. kann ich oft eine keratitis vermeiden.

sicher - trifluridin war besser, ist aber leider nur noch im ausland erhältlich. aber die nebenwirkungen von aciclovir halte ich für überschaubar, wenn man das auge flüssig hält.
 
  • #11
So gesehen hast Du natürlich recht - jeder Katzenschnupfen ist nun mal Katzenschnupfen, ob virenbedingt oder bakteriell.

Weil aber mindestens 2 Erregertypen Ursache sein können, würde ich niemals einfach so mal was geben, sondern immer und auf jeden Fall eine Erregerbestimmung machen lassen.

Um die Zeit zwischen Abstrich und Ergebnis der Erregerbestimmung nicht ohne jede Behandlung verstreichen zu lassen, kämen etliche unspezifische Mittel zum Einsatz, z.B. Augentrost, Calendula, Propolis, Crab apple...

Antibiotika werden immer 'stumpfer', somit wird es immer kritischer, sie ohne gründliche Diagnose einzusetzen. Ein Mittel das nicht hilft, aber immer seine Nebenwirkungen hat, halte ich für schlechter als garkein Mittel, auch 'in höchster Not' für unangemessen.

jein. kommt drauf an.

an den augen bin ich pragmatisch: ein ab gibt man so oder so, egal ob eine bakterielle beteiligung vorliegt oder erst noch verhindert werden soll. die von mir genannten decken 95% der normalerweise vorhandenen bakteriellen erreger im regelfall ab. ein virostatikum richtet meines erachtens nach als salbe kein großes unrecht an - insofern finde ich es da in anbetracht der schnelligkeit eines herpesausbruchs konsequent, das einfach so einzusetzen, ob es jetzt herpes ist oder nicht (da herpes ohnehin in einem großteil aller bindehautentzündungen ohnehin beteiligt ist).

und ansonsten - kommt immer drauf an. sicher ist ein abstrich die bessere wahl. aber es gibt einfach z.b. erkrankungen - da KANN man nicht warten und muss eine initialantibiose geben und den abstrich abwarten, um gegebenenfalls zu korrigieren. da sollte man dann wenigstens ein potentiell sinnvolles ab einsetzen.

und dann gibt es eben noch fälle wie z.b. eine erkrankung der unteren atemwege - da bringt ein rachen- oder luftröhrenabstrich in den allermeisten fällen ohnehin falsche oder unzureichende ergebnisse, da kann man dann gleich lieber sinnvoll ausgewählt blind behandeln. klar, man könnte auch eine lavage machen lassen - aber ob man da nicht vorher im sinne des tieres einen blindversuch mit einem sehr gut ausgewählten ab macht? man muss das alles immer auch etwas pragmatisch sehen...

obgleich du natürlich im grunde recht hast :)
 
  • #12
Mir sind zu viele Fälle bekannt, wo bei Anzeichen von Katzenschnupfen sehr blinder Eifer ohne wirklich große Not zur Behandlung führte, die dann eine Odysee an Krankheiten auslöste, die sich über ein Jahr hinzog und noch viele andre Disfunktionen brachte (z.B. enorme Darmbeschwerden, Allergien etc.).

Allein diese Tatsache hat mich zu der Überzeugung gebracht, daß man lieber eine Wartezeit einhält, bis erste gesicherte Diagnoseergebnisse vorliegen, um gleich von Anfang an sehr gezielt zu behandeln. Vom Gießkannenverfahren ('wird schon helfen') halte ich überhaupt nichts.


Was leider auch oft versäumt wird, ist, auch bei solchen Augen-/Naseninfekten etwas Anamnese zu machen; auch das könnte viel eher auf eine Krankheit hinweisen, bzw. bei einer gründlichen und tiefgehenden Diagnose mehr als hilfreich sein.



Zugvogel
 
  • #13
Allein diese Tatsache hat mich zu der Überzeugung gebracht, daß man lieber eine Wartezeit einhält, bis erste gesicherte Diagnoseergebnisse vorliegen, um gleich von Anfang an sehr gezielt zu behandeln. Vom Gießkannenverfahren ('wird schon helfen') halte ich überhaupt nichts.

ein adäquat ausgewähltes blindes antibiotikum ist kein gießkannenverfahren. es kommen nicht allzu viele keime als primärerreger in betracht und es gibt antibiotika, die im regelfall ALLE davon abdecken - ganz abgesehen davon, dass einige der bakterien sehr mutationsunlustig sind und sehr selten resistenzen bilden (z.b. mykoplasmen).

und - ein rachenabstrich ist eben auch kein optimales diagnoseinstrument, a) weil er ohnehin selbst schon etwas vage ist und b) auch wirklich gut interpretiert werden muss (merke - das vorhandensein von keimen heißt nicht, dass sie pathogen sind).

Was leider auch oft versäumt wird, ist, auch bei solchen Augen-/Naseninfekten etwas Anamnese zu machen; auch das könnte viel eher auf eine Krankheit hinweisen, bzw. bei einer gründlichen und tiefgehenden Diagnose mehr als hilfreich sein.

viele augenärzte machen auch nicht direkt abstriche, sondern verschreiben so medikamente anhand ihrer untersuchungen und anhand der "optik" des auges.
 
  • #14
Mir sind zu viele Fälle bekannt, wo bei Anzeichen von Katzenschnupfen sehr blinder Eifer ohne wirklich große Not zur Behandlung führte, die dann eine Odysee an Krankheiten auslöste, die sich über ein Jahr hinzog und noch viele andre Disfunktionen brachte (z.B. enorme Darmbeschwerden, Allergien etc.).

Hier im Forum oder allgemein in deinem Bekanntenkreis?

und - ein rachenabstrich ist eben auch kein optimales diagnoseinstrument, a) weil er ohnehin selbst schon etwas vage ist und b) auch wirklich gut interpretiert werden muss (merke - das vorhandensein von keimen heißt nicht, dass sie pathogen sind).

Blöde Frage, aber schafft man es überhaupt, bei einer Katze einen Rachenabstrich zu machen? :confused: Die Katzen müssten aber seeeeehr kooperativ sein.
 
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  • #15
und - ein rachenabstrich ist eben auch kein optimales diagnoseinstrument, a) weil er ohnehin selbst schon etwas vage ist und b) auch wirklich gut interpretiert werden muss (merke - das vorhandensein von keimen heißt nicht, dass sie pathogen sind).
Anhand eines Abstriches und Antibiogramm kann i.d.R. mehr erkannt werden als mit bloßem Angucken; ich möchte dabei die Sorgfalt und Erfahrung eines TA keineswegs in Frage stellen.
Ob irgendwelche Erreger zur natürlichen Besiedlung des betreffenden Organes gehören oder nicht, wird jedem Arzt und Labor bekannt sein.
Generell wird ja nach krankmachenden Keimen gesucht, und je nach Lage (z.B. Viren und/oder Bakterien) ist ein Antibiogramm immer angemessen.
Zu oft wurde schon z.B. bei Herpes 'nach Augenschein' Cortison gegeben.....


viele augenärzte machen auch nicht direkt abstriche, sondern verschreiben so medikamente anhand ihrer untersuchungen und anhand der "optik" des auges.
Die Frage ist mal zuvörderst, welcher Tierhalter nicht den 'Umweg' über seinen praktischen Tierarzt nimmt, sondern gleich in eine versierte Augenklinik :confused:

Die meisten Katzen werden mal ganz schnell dem praktischen Arzt vorgestellt und dann wird dort viel zu oft nun doch im 'Gießkannenverfahren' therapiert - für mich ein Graus :confused:


Zugvogel
 
  • #16
Blöde Frage, aber schafft man es überhaupt, bei einer Katze einen Rachenabstrich zu machen? :confused: Die Katzen müssten aber seeeeehr kooperativ sein.

das ist an und für sich kein problem, ja :)

Anhand eines Abstriches und Antibiogramm kann i.d.R. mehr erkannt werden als mit bloßem Angucken; ich möchte dabei die Sorgfalt und Erfahrung eines TA keineswegs in Frage stellen.
Ob irgendwelche Erreger zur natürlichen Besiedlung des betreffenden Organes gehören oder nicht, wird jedem Arzt und Labor bekannt sein.
Generell wird ja nach krankmachenden Keimen gesucht, und je nach Lage (z.B. Viren und/oder Bakterien) ist ein Antibiogramm immer angemessen.
Zu oft wurde schon z.B. bei Herpes 'nach Augenschein' Cortison gegeben.....

nein, es wird eben NICHT primär nach krankmachenden keimen gesucht, das ist ja der trick. ein rachenabstrich zeigt die bzw. alle keime, die vorhanden sind - und per antibiogramm deren resistenzlage. pathogen müssen sie deshalb noch lange nicht alle sein.

und viele ärzte stehen dann wie der ochs vor dem berg und wissen eben nicht, was sie da behandeln sollen, alles, nichts, oder... von mykoplasmen z.b. weiß man schon längst, dass sie auch bei vielen gesunden katzen im maul gefunden werden, sie sind also nicht unbedingt behandlungsbedürftig, wenn sie da sind - das muss ganz genau mit der symptomatik abgestimmt werden.

und sorry, das traue ich den meisten tierärzten nicht zu. ganz abgesehen davon, dass der rachen eben auch nicht wahnsinnig viel weiterhilft bei erkrankungen der unteren atemwege...

und cortison ist bei infektionen in so gut wie allen fällen ohnehin fatal falsch - siehe mein posting nr. 22 hier.

was augenerkrankungen angeht habe ich bereits das aufgeschrieben, was die standardtherapie eines jeden augenarztes ist.
 
  • #17
Ich bin sicher, die Labore, die ein Antibiogramm nach Erregerbestimmung machen, wissen sehr wohl, welche Erreger pathogen sind und welche zur nötigen Besiedlung gehören.

Alles andere würde mich mehr als erschrecken :confused:



Zugvogel
 
  • #18
Ich bin sicher, die Labore, die ein Antibiogramm nach Erregerbestimmung machen, wissen sehr wohl, welche Erreger pathogen sind und welche zur nötigen Besiedlung gehören.

Alles andere würde mich mehr als erschrecken :confused:

das hat doch damit nichts zu tun. wenn auf mykoplasmen gecheckt wird und die da sind, dann werden sie als positiv/vorhanden eingestuft. das heißt aber noch lange nicht, dass sie krankheitserregend sind - das weiß man längst, siehe hartmann, hein, dürr, horzinek und konsorten.

oder eben andere keime - die können auch nur sekundärerreger sein. schwierig wird es doch, wenn div. keime auftauchen und man eben nicht weiß, ob und wenn ja, welche(r) pathogen ist.
 
  • #19
Hallo,
Ich klinke mich hier mal ein, weil ich momentan nicht weiß wie es behandlungstechnisch mit meinem Kater weitergehen soll. Dazu versuche ich so kurz wie möglich die Vorgeschichte zu schildern.

Als er ca 4 Monate alt war (heute ist er 3 1/2 Jahre), fing er an Atemgeräusche zu entwickeln, die im Laufe der Zeit schlimmer geworden sind. Es hört sich an als ob er bei jedem Atemzug eine Membran "wegatmen" muß, also wie ein Plopp.
Leider hat es bisher noch kein TA richtig hören können, da er, wenn er angespannt ist, diese Geräusche nicht von sich gibt. Auch wird es besser wenn er den Hals überstreckt oder extrem zur Seite dreht.

Die erste TÄ behandelte auf Verletzung im Rachen durch Zyperngras mit Cortisonspritze>ohne Erfolg.
Als er 9 Monate alt war, war ich in einer TK, wo eine Bronchoskopie gemacht wurde>ohne Befund. Man sagte es würde sich auswachsen.

Nun war ich vor 5 Wochen wieder in einer TK und es wurde wieder eine Bronchoskopie gemacht, da es sich natürlich nicht ausgewachsen hat. Außerdem wurde ein CT gemacht.
Festgestellt wurden am Übergang von Rachen zur Nase Bläschen, die bei Berührung bluteten. Die TÄ vermutete eine chronische Entzündung und tippte auf Katzenschnupfenkomplex. Aber es wurde kein Abstrich gemacht mit der Begründung, daß in der Nase zu viele Bakterien von draußen herumschwirren und es von daher an der Stelle keinen Sinn macht.
Auch hatte er vor ein paar Wochen ein "Klitscheauge", das sich aber von selber wieder gebessert hatte. Zur Zeit der Untersuchung hatte er ganz leichten Augenausfluß.

Nun hat er seit 4 1/2 Wochen Doxycyclin 50mg am Tag bekommen, aber von wirklicher Besserung ist auch hier keine Spur. Allerdings ist der Augenausfluß weg.

Nun möchte die TÄ eine Langzeitbehandlung mit sehr niedrig dosiertem Prednisolon beginnen.
Das will ich aber nicht, vor allem nachdem ich einige Posts von Frau Freitag gelesen habe, in der Hoffnung diese richtig verstanden zu haben.

Kann ein Haustierarzt denn einen Abstrich im Nasen/Rachenbereich machen? Und wenn ja, worauf sollte getestet werden?

Dazu sollte ich vllt noch erwähnen, daß es nie besser wurde in den letzten Jahren, also auch nicht schubweise auftrat. Allerdings macht es mich stutzig, daß es jedesmal schlimmer wird wenn er rohes Fleisch gefressen hat und zwar egal wie winzigklein ich es schneide. Nach ein paar Tagen "schnorchelt" er dann wieder normal.

Wenn mein Post hier den Rahmen sprengt bitte ich um Entschuldigung. Ich kann auch gerne einen eigenen Thread eröffnen. Nur bin ich hier recht sicher, daß es von den richtigen Leuten gelesen wird.;)
 
  • #20
puuuuh, das ist auch eine viel zu lange/langwierige geschichte. :(

zuallererst fällt mir auf, dass die diagnostik NIE komplett ausgeführt wurde.
bronchioskopie - ja, zweifach. aber keine lungenspülung, gell?
oder gab es dabei (auch) keinerlei befunde?

Festgestellt wurden am Übergang von Rachen zur Nase Bläschen, die bei Berührung bluteten. Die TÄ vermutete eine chronische Entzündung und tippte auf Katzenschnupfenkomplex. Aber es wurde kein Abstrich gemacht mit der Begründung, daß in der Nase zu viele Bakterien von draußen herumschwirren und es von daher an der Stelle keinen Sinn macht.
Auch hatte er vor ein paar Wochen ein "Klitscheauge", das sich aber von selber wieder gebessert hatte. Zur Zeit der Untersuchung hatte er ganz leichten Augenausfluß.

BLÄSCHEN im rachen deuten sehr offensichtlich auf eine erkrankung des katzenschnupfenkomplexes hin - aber eben auch deutlich auf eine virale oder zumindest virale beteiligung!

auch das "klitscheauge" ist natürlich ein hinweis auf den ksk - und könnte eben genauso gut durch viren verursacht sein.

doxy ist sicher das ab der 1. wahl gegen sämtliche potentielle bakterielle primärerreger von atemwegserkrankungen - aber gegen virale geschichten vermag es natürlich nichts auszurichten.

ich persönlich würde NIE UND NIMMER (!!!) auf dem jetzigen wissensstand mit cortison in egal welcher dosierung an die katze rangehen!
für mich spricht hier alles für eine virale erkrankung (ob nun sekundär oder primär) und bei virusinfektionen ist cortison immer gift!
(warum - ich habe in dem thread von zeelas "tränende augen" im posting 22 dazu div. links gepostet)

ich würde sofort einen rachenabstrich auf viren machen lassen, weil ich herpes und/oder calici vermute.
beides sollte man behandeln - herpes könnte man mit famvir angehen sowie mit l-lysin, bei calici wird es schwieriger.
wenn ein abstrich keine gesicherten ergebnisse erbringt würde ich zur lavage tendieren.

hilft dir das schon mal was? wenn du magst kannst du mich auch anpn'nen und wir können mal telefonieren.

lg, fraufreitag.
 

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