Katze niest und ein Auge tränt.

[FrauFreitag]

Nun möchte die TÄ eine Langzeitbehandlung mit sehr niedrig dosiertem Prednisolon beginnen.
Das will ich aber nicht, vor allem nachdem ich einige Posts von Frau Freitag gelesen habe, in der Hoffnung diese richtig verstanden zu haben.

das problem hier dran ist: mit was für einer begründung möchte sie das tun? und aufgrund von welcher (gesicherten?!?) diagnose?

cortison unterdrückt das immunsystem und somit die körpereigene abwehr, das heißt zur langzeitbehandlung ist es nur bei allergischen und/oder autoimmunerkrankungen vorgesehen - also vereinfacht gesagt krankheiten, bei denen sich der körper droht selbst zu zerstören durch eine fehlgeleitete überschussreaktion der eigenen abwehr.

das heißt aber auch, dass der einsatz von cortison bei so gut wie jeder anderen krankheit sehr genau hinterfragt werden muss. es gibt bestimmte schwere krankheitsbilder, wo man cortison auch sonst einsetzt - das sind aber fast alles krankheiten, bei denen man mehr oder weniger etwas mit dem rücken zur wand steht und der einsatz von cortison eben auch risiken birgt.

cortison OHNE diagnose ist fahrlässig und bei einem fall wie diesem, der deutlich (!) auf beteiligung von viren hinweist meines erachtens nach fast schon gemeingefährlich. wenn es wirklich viren sind fliegen die euch um die ohren bei dieser "behandlung".

ganz abgesehen davon - was möchte die ärztin damit erreichen? symptomlinderung. heilen wird sie nichts mit cortison, sie wird eben nur den körper in seinen reaktionen unterdrücken, was eben auch zur folge hat, dass wenn viren und/oder bakterien vorhanden sind, die sich ungestört ausbreiten können und man es von außen nicht mal merkt, weil das tier scheinbar gesund aussieht.

 

[EagleEye]

Hallo Frau Freitag,

vielen Dank und ja, das hilft mir schonmal enorm weiter. Es bestätigt mich darin, daß ich von Anfang an nicht damit einverstanden war Cortison zu geben. Deshalb hat die TÄ dann ja auch zuerst das Doxycyclin vorgeschlagen, das ich zwar auch nicht toll fand, aber dachte dem Ganzen könnte man damit eine Chance geben.

Muß der Abstrich denn ganz genau an der Stelle gemacht werden wo auch die Bläschen sind? Und könnte den der Haustierarzt durchführen?

Eine Lungenspülung ist nicht durchgeführt worden, aber die Geräusche kamen auch nie aus der Richtung. Definitiv schnorchelt er im oberen Gaumen/Rachen/Nasenbereich. Seine Atemwege sind ansonsten bestens, also anatomisch ist da nichts auffälliges. Theoretisch sollte er also immer genug Luft bekommen.
Was halt, lau TÄ untypisch wäre, ist daß es beim TA "weg" ist und auch wenn er den Hals streckt.

Als ganz kleiner Knopf, an dem Tag als er zu uns kam, hatte er auch ein tränendes Auge. Da das aber am übernächsten Tag wieder normal war, hatte ich das schon wieder ganz vergessen. Erst als er vor 6-7 Wochen sein Klitscheauge bekam, da ist mir das wieder eingefallen.

Oh,oh,
Sorry, ich muß jetzt ganz schnell abklemmen, denn ich muß arbeiten.
Gerne melde ich mich bei dir per PN, aber nicht vor morgen nachmittag oder evtl erst übermorgen.
Vielen Dank erstmal!!!

 

[Zugvogel]

Bei all diesen Hinweisen zu Therapien, die nicht angemessen sind, oder solchen, die vorgeschlagen werden - man sollte dabei niemals vergessen, daß jeder Organismus auch über Selbstheilungskräfte verfügt, was man leider aber sehr oft einfach nicht bedenkt.

Die Selbstheilungskräfte (oft auch bezeichnet als Kraft, Immunität, Abwehrkraft) zu fördern und zu stützen, sollte bei jeder Therapie eigentlich an vorderster Stelle stehen, oder?


Zugvogel

 

[linus83]

ich würde sofort einen rachenabstrich auf viren machen lassen, weil ich herpes und/oder calici vermute.
beides sollte man behandeln - herpes könnte man mit famvir angehen sowie mit l-lysin, bei calici wird es schwieriger.

*micheinhäng* Was KANN man denn bei Calici machen? (Außer Interferon, was ja auch sehr umstritten ist.) Meine Tierärztin sagt, gegen Calici ist kein Kraut gewachsen, ich soll eben das Immunsystem stärken. (Ich mach' ja schon nichts anderes mehr, aber das ist nicht so einfach.)

 

[FrauFreitag]

Bei all diesen Hinweisen zu Therapien, die nicht angemessen sind, oder solchen, die vorgeschlagen werden - man sollte dabei niemals vergessen, daß jeder Organismus auch über Selbstheilungskräfte verfügt, was man leider aber sehr oft einfach nicht bedenkt.

Die Selbstheilungskräfte (oft auch bezeichnet als Kraft, Immunität, Abwehrkraft) zu fördern und zu stützen, sollte bei jeder Therapie eigentlich an vorderster Stelle stehen, oder?

jein. im normalfall sollte man die abwehrkraft fördern - ja. bei tieren mit dementsprechenden krankheiten wie z.b. asthma bei meiner katze - nein, natürlich nicht.

aber: abwehrkräfte lassen sich eben NICHT per knopfdruck oder dimmer-schalter hochfahren. und außerdem stecken wir selbst nicht im körper drin. wie gesagt - ich habe es an meiner katze und auch schon an anderen gesehen, wo zu spät etwas getan wurde. dass die abwehrkräfte NICHT ausreichen merkt man sicher irgendwann, wenn dem so ist - dann ist es aber meist auch zu spät.

und, wie linus das schon sagt - wenn man seine katze ohnehin schon liebt, gesund ernährt und von stress fernhält: was möchte man dann noch tun? ich weiß, du gehst da dann sicher mit homöopathischem ran... ich möchte keine grundsatzdiskussion, aber medikamente, an die man lediglich glauben kann weil es keinerlei flächendeckende beweise gibt, die ihre wirksamkeit belegen - darauf würde ich mich nicht verlassen wollen, wenn es eine ernsthafte erkrankung ist...

@linus: ich denke, ich würde mich eingehender mit feliserin befassen. bei mir war es noch nicht vonnöten, in münchen spricht man aber wie gesagt recht positiv darüber. vielleicht solltest du dich dort mal erkundigen?

 

[Zugvogel]

Mein Hinweis auf die Selbstheilungskräfte ist völlig wertefrei, hat weder mit Negation von einem oder Bejahung von andrem zu tun.

Es ist ein Hinweis, daß es diese Kräfte gibt und man sie immer beachten sollte.


Zugvogel

 

[FrauFreitag]

Mein Hinweis auf die Selbstheilungskräfte ist völlig wertefrei, hat weder mit Negation von einem oder Bejahung von andrem zu tun.

Es ist ein Hinweis, daß es diese Kräfte gibt und man sie immer beachten sollte.


Zugvogel

sicher. aber wenn die selbstheilungskräfte nicht ausreichen merkst du es halt von außen wenn überhaupt erst, wenn es zu spät ist.

bei einem selbst kann man darauf ja noch vertrauen, man SPÜRT ja, wie es einem geht. aber du würdest das doch auch nicht bei einem kind/säugling tun, dass sich noch nicht artikulieren kann.

 

[Zugvogel]

sicher. aber wenn die selbstheilungskräfte nicht ausreichen merkst du es halt von außen wenn überhaupt erst, wenn es zu spät ist.

bei einem selbst kann man darauf ja noch vertrauen, man SPÜRT ja, wie es einem geht. aber du würdest das doch auch nicht bei einem kind/säugling tun, dass sich noch nicht artikulieren kann.

Nein, es ist bei weitem nicht immer zu spät, wenn man es merkt. Sonst würde ja jede Katze, die auch nur den geringsten Anschein eines Infektes jedweder Art gleich sterben müssen, oder? Denn 'zu spät' heißt ja im Grunde, daß keine Heilung mehr möglich ist.

Wenn ich merke, daß ein Infekt im Anflug ist, also schon spürbare Symptome drauf hinweisen (trändende Augen, Niesen etc.), dann ergreife ich vorerst solche Maßnahmen, die die Abwehr unterstützen und setze in diesem Sinn eher auf Selbstheilungskräfte als auf Medikamente, die eher unterdrücken und somit verschlimmern können.


Zugvogel

 

[Sheridana]

Hallo

Vielen lieben Dank für eure Antworten.

Bei eurem Beschuss mit Fachbegriffen ist es echt schwierig herauszulesen, was man nun wirklich tun soll. Der eine sagt "Mach dies, das ist echt gut", der andere wieder "neee lieber nicht". Und bei den ganzen verschiedenen Medikamenten die hier genannt wurden ist es mittlerweile auch sehr wage sich einfach eins auszusuchen und es zu versuchen. Da könnt ich auch alle auf nen Zettel schreiben und mir 1-2 ziehen und diese dann kaufen. Ich habe nämlich keine Ahnung davon. Gibt es nicht auch Medikamente die zusammen verabreicht schaden?

Ich bin mit Zugvogels Meinungen am meisten konform. Leider war die Kollegin noch nicht bei dem zweiten TA, aber ich werde mal abwarten was sie erzählt, wenn sie da war. Auf jeden Fall wird sie sich denke keine CT oder so mehr aufschwatzen lassen.

Sheridana

 

[FrauFreitag]

also ich würde keine herpeskeratitis riskieren und das auge unbehandelt und/oder unbegutachtet (fachtierarzt für augenheilkunde!) lassen.

spätestens wenn die hornhaut verletzungen aufweist sollte deine freundin dann auf herpes tippen.

 

[EagleEye]

BLÄSCHEN im rachen deuten sehr offensichtlich auf eine erkrankung des katzenschnupfenkomplexes hin - aber eben auch deutlich auf eine virale oder zumindest virale beteiligung!

auch das "klitscheauge" ist natürlich ein hinweis auf den ksk - und könnte eben genauso gut durch viren verursacht sein.

doxy ist sicher das ab der 1. wahl gegen sämtliche potentielle bakterielle primärerreger von atemwegserkrankungen - aber gegen virale geschichten vermag es natürlich nichts auszurichten.

Die Bläschen wurden mehr in der oberen Nasenregion gefunden im Übergang zum Rachen. Deshalb meine Frage ob ein Rachenabstrich überhaupt Sinn macht. Muß man genau den Ort treffen wo die Bläschen sind?
Denn ich kann mir nicht vorstellen, daß mein kleiner Kampfkater das ohne Narkose über sich ergehen läßt. Rachen evtl, aber Nase?

Das Doxy hat ja nun offensichtlich nach 4 Wochen gar nicht geholfen und ich werde es jetzt nicht mehr weiter geben. Ein AB hätte doch schon längst anschlagen sollen, oder?

Ich bin heute morgen vom Dienst gekommen und er hört sich schlimm an, der arme Kerl. Wenn er normal bequem liegen möchte röchelt er ganz furchtbar und bekommt schlecht Luft.

 

[Suse21]

Hallo,

die Katze meiner Arbeitskollegin niest und eines ihrer Augen tränt wohl den ganzen Tag. Sie bekommt seit 2 Wochen Antibiotika und ein Zahn wurde ihr bisher gezogen. Leider ohne Erfolg. Die Tierärztin hat ihr gestern nochmal Antibiotika gegeben und meinte es müsste ein CT gemacht werden, welcher 500,00 Euro kostet (da es auch ein Tumor sein könne). Zudem hat sie gesagt, dass sie ihr Augentropfen für Kinder geben solle.

Es geht nicht ums Geld aber sie wüsste schon gerne ob dies sinnvoll ist, da die Katze schon 15 Jahre alt ist.

Habt ihr vielleicht noch andere Ideen? Ich habe ihr erstmal geraten, dass sie sich eine zweite Meinung einholen soll. Ahnung habe ich leider keine und wollt ihr auch keinen Blödsinn erzählen.

Lg

Guten Morgen,

Hier mein kleiner Erfahrungsbericht mit denselben Symptomen:
das, was du beschreibst, kenne ich genauso von meinem Kater, der mit 15 Jahren ins Tierheim gegeben wurde. Als ich ihn übernahm, sagte man mir, er habe chron. Katzenschnupfen, ich glaube nicht, dass eine genauere Diagnostik erfolgte.

Er nieste wirklich häufig, und ein Auge tränt quasi immer, mal mehr, mal weniger. Ist fast immer klare (Tränen-)Flüssigkeit, selten auch mal ein bißchen Schmodder. Aus der Nase kam nie was.

Meine TÄ hat ihm Farbstofftropfen in die Augen getröpfelt und gewartet, wann die aus der Nase wieder rauskommen, rechts kam gar nichts, links mit erheblicher Verzögerung, als man fast gar nicht mehr dran dachte. Ihre Erklärung: Am ehesten durch chron. Schnupfen bedingt sind die Tränenkanäle vernarbt und damit (fast) verschlossen. Es kann gar nicht anders sein, als dass die überschüssige Tränenflüssigkeit dann "überläuft", also zu den Augen rausläuft.

Für mich klingt das ganz logisch, so dass ich mir nicht mehr so viele Gedanken dazu machen muss.

Ich achte sehr regelmäßig drauf, wie die Bindehaut aussieht (gerötet oder normal), ob der Ausfluß aus dem Auge klar ist (oder trüb, schmodderig, eitrig), wieviel er niest und wie er sich verhält (normal oder krank).

Das Auge bzw. die Augenregion wasche ich vorsichtig mit einem Waschlappen mit warmen Wasser ca. alle 2 Tage. Zudem bekommt er 2 - 3 mal im Jahr ein paar Wochen lang Lysin übers Futter, erst recht dann, wenn er wieder mehr niest, das ist aber insgesamt viel weniger geworden.
Bei gereizter Bindehaut, Eiter oder sonstigen Anzeichen für Kranksein gehe ich natürlich zum TA.

In diesem Sommer habe ich festgestellt, dass unabhängig von der Temperatur bei Durchzug sowohl das Niesen als auch der Augenausfluss deutlich zunimmt, also versuche ich das zu vermeiden

Vielleicht hilfts.

Alles Gute für das Katerchen.

Lisa

 

[Sheridana]

Ich wollte nur mal berichten, um das Thema abzuschließen.

Die Katze meiner Arbeitskollegin hatte wohl einen Tumor und musste eingeschläfert werden, da es zu spät war. Der Arzt, bei dem sie vorher war hat das wohl auf den Röntgenbildern nicht gesehen. Der neue Arzt meinte, dass das nicht zu übersehen war.

Lg Sheridana