Gehörgangsentfernungen - Grund: Polypen (Bericht)

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    entzündete ohren gehörgangsentfernung ohrpolyp wiederkehrende ohrentzündung

Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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FeLuMaCo

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So, ich habe den Bericht von Felix Gehörgangsentfernungen inkl. Fotos nun einmal in einen kurzen Bericht zusammengefasst.
Zum Informieren für andere Betroffene, egal ob bei Polypen oder solch einer OP und vorallem zum Mutmachen! Von Ärzten und selbst im Internet bekommt man derzeit noch wenig Infos. Hier für euch meine Erlebnisse und Informationen, die ich selbst erlernen/erfragen/erlesen habe.

Definition: Polypen sind meist gutartige Wucherungen, die leider bei nicht richtigem Entfernen immer wieder nachwachsen. Die Entstehung der Polypen bei Katzen ist unklar. Polypen treten bei Katzen meist im Alter von bis zu 1 Jahr auf, danach wird es seltener. Das Ohr ist dabei am meisten betroffen.
Polypen können starken Juckreiz auslösen und sind sehr stark durchblutet!

Kurz zu unserer Vorgeschichte:
Felix, EKH, geboren am 10. Mai 2009, zog mit drei Monaten von einem Bauernhof ein.
Ca. Dezember 2009 wurde operativ ein Polyp in der Ohrmuschel entfernt. Leider wusste ich damals noch nichts über Polypen, sodass dieser an gleicher Stelle in gleicher Größe vier Wochen nach der OP bereits wieder nachgewachsen war. Ich wandte mich damals an eine Tierheilpraktikerin mit positivem Ergebnis: nach ein paar Wochen hatte sich der Polyp vollständig zurückgebildet.
Felix hatte von Anfang an sehr viele Mittelohrentzündungen, immer wieder. Diese wurden immer mit Antibiotika behandelt.
Im Mai 2011 kam wieder Sekret aus beiden Ohren und es wurde eine erneute Mittelohrentzündung festgestellt. Diese heilte ab. Im Juli 2011 hatte Felix auf einmal solch dreckige Ohren, der schwarze Dreck wanderte richtig seine Gehörgänge hoch! Uns wurde in der Tierklinik eine Ohrenspülung unter Vollnarkose empfohlen und erst dann sah man das wahnsinnige Ausmaß: Es war in beiden Gehörgängen kein Reinkommen mehr, sie waren komplett zugewachsen (innerhalb dieser kurzen Zeit!) – von Polypen! Es wurde versucht, bei der Ohrenreinigung, die Polypen „auszuschaben“, mit fatalem Ergebnis: Die große OP, eine Gehörgangsentfernung, musste nur 3 Wochen nach dem Ausschaben erfolgen, da Felix wahnsinnige Schmerzen hatte, die Polypen juckten derartig, Felix schrie teils und zog sich jetzt vollkommen zurück. Zudem sind die ausgeschabten Polypen explosionsartig nachgewachsen, sodass sich diese nun schon aus dem Ohrloch, in Richtung Ohrmuschel ausbreiteten.

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So sah der Dreck aus, der nach oben aus den Gehörgängen kam.

So nahm ich mir meinen Sommerurlaub, drei Wochen.
Vor der OP wurde noch ein CT gemacht, um die genaue Operationsvariante zu bestimmen.
Es gibt einmal die Möglichkeit, dass Polypen mehr ins Innere des Ohres wachsen und das Mittelohr usw. betroffen sind oder eben die, wie sie bei Felix zutraf, dass die Polypen nach außen wachsen.
Der OP-Tag selber war für mich kaum zu bewältigen. In Gedanken war ich nur bei Felix. Am Morgen vor der OP wurde ich vom zuständigen Arzt über die Risiken aufgeklärt: Auf Grund des Schnittes im Gesicht von Felix würde er eine Lähmung der kompletten betroffenen Seite zurückbehalten, welche sich aber im besten Falle nach ein paar Wochen wieder zurückbildet (Chance 95 % )
Felix wurde in der Tierklinik vier Tage stationär aufgenommen, um ständig seinen Kreislauf und die Wunde kontrollieren zu können. Er hatte vier Tage eine Drainage im Ohr, damit die Wundflüssigkeit und die Flüssigkeit, die sich auf Grund einer Mittelohrenzündung gebildet hatte, ablaufen konnten. Sein Ohrloch wird nach Verheilen komplett zu sein.
Jeden Tag erkundigte ich mich telefonisch in der Tierklinik nach seinem Befinden.
Als OP-Nachwirkung bekam Felix noch Fieber, welches glücklicherweise vor Ort ja gleich behandelt werden konnte.
Und so konnte ich nach quälenden langen 4 Tagen Felix wieder in die Arme schließen und er war mehr als glücklich!
Die kommenden Tage, gar Wochen, waren sehr anstrengend. Felix fraß nicht von allein. Er schlief sehr viel. Felix bekam täglich Antibiotikum und Schmerzmittel, sein Auge musste ich täglich mehrmals mit Tränenersatzmittel befeuchten. Zudem hatte er einen Trichter um. Damit ihm der Plastiktrichter nicht ständig auf den Ohren liegt, habe ich ihm diesen aufblasbaren Kragen gekauft. Es ging ja nur zum Schutz vor die Narbe und da erfüllte das Ding vollkommen seinen Zweck, Felix hatte weiterhin freien Blick und war in der Bewegung nicht so eingeschränkt.

Felix komplette rechte Seite war gelähmt (Auge, Mäulchen, Ohr). Ich fütterte ihn täglich mehrmals mit Reconvales zum Päppeln und mit Hills a/d, da dieses sehr Nährstoffreich ist, Kleinstmengen genügen und da man es schön flüssig machen konnte und Felix es somit „trinken“ konnte. Hinter her war Mäulchen putzen angesagt.
Die Zeit hat uns gemeinsam sehr zusammengeschweißt! Nach gut zwei Wochen konnte ich die Halskrause komplett entfernen und Felix entdeckte langsam seine Lebensgeister wieder – er fing an zu spielen! Und das nach fast 6 Monaten (Mai 2011 bis August 2011) Es waren wunderbare Momente und die „Arbeit“ hat sich gelohnt!

Die nächste OP war für November 2011 angedacht, damit seine Lähmung erst einmal vollständig zurückgehen kann und Felix wieder zu Kräften kommen kann.
Doch zu der Zeit ahnte niemand, wie schlimm es noch wird.
Im August wurde der rechte Gehörgang entfernt, da dies die schlimmere und schmerzlichere Seite war.
Felix blieb nicht lange von seinem unbeschwerten Leben nach der OP im August, denn schon bald blühte der Polyp im rechten Ohr wieder auf und das Linke verschlimmerte sich massiv! Die OP zogen wir somit bereits auf Oktober 2011 vor.

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Das rechte Ohr nach der Nach-OP im Oktober 2011

Auch links wurde nun der Gehörgang entfernt, rechts musste nachoperiert werden. Somit viel schlimmer, als wir gedacht haben!
Das CT war relativ unauffällig, zumindest war im Inneren des rechten Ohres nichts nachgewachsen, es war „nur“ äußerlich.
Bei der pathologischen Untersuchung nach den OPs konnte man keine Ursache für die Polypen finden, lediglich, dass er mal wieder eine Mittelohrentzündung hatte.

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Hier sieht man deutlich die Lähmung der linken Seite.

Auch hier musste Felix die gleiche Prozedur durchmachen: vier Tage Tierklinik, Drainage, Lähmung der gesamten diesmal linken Seite, die auch diesmal gute vier Wochen anhielt, Halskrause, füttern…
Und, Felix war nicht mehr Felix! Felix ist schon immer sehr sensibel gewesen, aber diese OP haute ihn völlig von seinen sanften Pfötchen. Felix kam am 4. Tag nach Hause, völlig verstört, apathisch. Fraß und trank gar nichts. Wo war der Felix geblieben?
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Felix völlig apathisch. Stundenlang hockte er so dar, nahm keine andere Katze und auch nicht mich wahr

Da entschloss ich mich, mit Hilfe von Bachblüten zu helfen, mit relativ schnellem Erfolg!
Auch habe ich diesmal sofort nach der OP homöopathisch in Sachen Polypen unterstützt, damit diese nicht gleich wieder nachwachsen.


Nach guten zwei Wochen nach der OP bekam Felix Stellen im linken Ohr.
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Durch einen Abstrich fanden wir heraus, dass es sich um Bakterien handelt. Felix wurde mit Antibiotikum, anschließend Cortison behandelt. Kurze Zeit später kam das erneut wieder hoch. Gleiches Abstrichergebnis. Allerdings habe ich mich nun für die Homöopathie entschieden! Felix ist vom Immunsystem sehr weit unten. Er schnappt sich derzeit fast alles auf, hat eine Entzündung im Rachenraum, seit drei Monaten bereits einen Nickhautvorfall. Nicht einmal der Tierklinikarzt möchte ihn derzeit weiter mit Antibiotikum usw. behandeln.
Zu dem Befall von Bakterien kann es nach einer solchen OP schnell kommen. Zwar hat Felix nach jeweils beiden OPs Antibiotikum bekommen, allerdings sind viele Bakterienstämme resistent gegen bestimmte Antibiotika. Wie sich durch das Abstrichergebnis und das Antibiogramm herausstellte, bekam Felix leider ein gegen die bei ihm nachgewiesenen Bakterienstämme resistentes Antibiotikum.
Unser Arzt erklärte mir, dass eine solch umfangreiche und komplizierte OP nicht so steril ablaufen kann, wie sie sollte…

Fazit:
Die letzte OP ist nun gute sechs Monate her und ich kann JETZT sagen: Ich habe meinen alten Felix wieder! Felix wird bald 3 Jahre alt und ist derzeit ein Kitten! Felix lebt momentan sein „verpasstes“ und von Schmerzen geplagtes Leben nach.

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Wir „kämpfen“ noch mit den restlichen Bakterien im Öhrchen und dem Allgemeinzustand von Felix, u. a. dem Nickhautvorfall und Gewichtszunahme. Aber das Toben und Spielen ist für mich schon Dankbarkeit genug.
Es war eine sehr sehr anstrengende Zeit. Felix war kurzzeitig, aber auf Grund seines schlechten Allgemeinzustandes, dem Tod näher als dem Leben – es war eine sehr sehr harte Zeit!
Aber: Ich bereue keine Sekunde und bin vor allem sehr stolz auf meinen Felix! Diese Entwicklung von August 2011 bis April 2012 – unfassbar, was solch ein Katermann leisten kann!

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Felix linkes Ohr derzeit, fast sechs Monate nach der OP. Ein klein wenig erkennt man noch die derzeitige Schwellung und Rötung durch die Bakterien.

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Felix rechtes Ohr derzeit, fast sechs Monate nach der letzten OP. Das Ohr musste ja nun zwei Mal operiert werden, dadurch fehlt ein Teil der Haut, welches man gut am Fellverlauf erkennt.
 
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Felix ist sehr empfindlich gegenüber Berührungen an den Ohren, auf Grund der Narben. Felix tobt, mauzt, frisst und genießt das Leben!
Und um eines klar zu stellen: Felix ist NICHT taub! Felix Innenohr war zum Glück nicht beschädigt. Katzen hören sehr viel über das Innenohr. Das Innenohr besteht aus einem dünnhäutigen Hohlorgan, dem Labyrinth, in dem sich Sinneszellen für das Gleichgewicht und das Hören befinden. Und aus diesem Grund kann Felix weiterhin hören! Er hört leise Dinge nicht mehr, wie das Öffnen einer Futterdose, aber auch dort haben wir unsere eigene „Sprache“ entwickelt. Ich zeige Felix diese und er weiß, was los ist.
Felix ist dadurch keines Wegs gehandicapt, lediglich als Freigänger hätte er sicher mehr Schwierigkeiten und wäre noch mehr Gefahren ausgesetzt.
Er hatte anfängliche Startschwierigkeiten, da das Hören sicher nun „anders“ ist, aber auch hier kann man mit Spielchen sehr leicht unterstützen: ich habe immer Trockenfutter umher geworfen. Felix hört diese nun nicht mehr auf dem Fußboden, er hört nun mit den Augen! Und ich habe ihn immer sehr viel gelobt, wenn er das Trockenfutter gefangen hat und mache es auch noch heute. Man muss die Katze nur in ihrem Tun und Handeln bestärken!


Zusammenfassung der Gehörgangsentfernungen:
  • Polypen sollten immer vollständig entfernt werden, sie wachsen nach
  • Nach der Gehörgangsentfernung ist KEIN Ohrloch mehr da, daher ist die Drainage nach der OP sehr wichtig, damit Wundflüssigkeit ablaufen kann, da dies später nicht mehr nach außen dringen kann
  • Solch eine riskante OP an wichtigen Gesichtsnerven nur von erfahrenen Ärzten durchführen lassen (Gefahr der bleibenden Lähmung!)
  • Der Kater/die Katze kann trotz fehlender Gehörgänge hören
  • Mit der Homöopathie kann das Wachsen der Polypen sehr gut eindämmen
  • Solch eine schwere OP würde ich immer wieder mit Bachblüten unterstützen
  • Urlaub ist sinnvoll, damit man den Kater/die Katze im Alltag unterstützen kann (es ist teils sehr zeitaufwendig)
  • Auch sind die Kosten leider ein sehr großer Punkt bei der OP – aber es lohnt sich
  • Keine OP ist wie die andere (die erste verlief nahezu bilderbuchmäßig, bei der zweiten haben wir alle Nebenwirkungen „mitgenommen“)
  • Aber: Es lohnt sich zu kämpfen

Hier sind die Links zu den beiden OPs, wo ich teils täglich über Fort- und Rückschritte berichtet habe: http://www.katzen-forum.net/augen-ohren-zaehne/102730-felix-schwere-ohr-op-entfernung-der-polypen.html und http://www.katzen-forum.net/augen-ohren-zaehne/110727-gehoergangsentfernung-teil-2-wegen-polypen.html

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Update am 18. Juni 2012:
Der Polyp an der Narbe des linken Ohres kam immer wieder durch. Anfang Juni sollte dort nachoperiert werden. Es hätte ein großes Stück Ohr entfernt werden müssen.
Durch verschiedene homöopathische Verfahren und homöopathischer Behandlung ist es derzeit folgender Zustand:

Am 5. Juni 2012:
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(Felix Polypen sind wucherartig, haben eine blumenkohlförmige Oberfläche, jucken extrem und bluten stark. Vor diesem Foto hatte er es sich wieder aufgekratzt und ich habe versucht, die Blutungen zu stillen. Mit dieser Wucherung waren komplett beide Gehörgänge zugewachsen, bis in die Ohrmuschel rein)

Am 12. Juni 2012 nach 7 Tagen homöopathischer Behandlung:
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Am 19. Juni 2012 nach 14 Tagen homöopathischer Behandlung:
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Am 29. Juni 2012 nach 24 Tagen homöopathischer Behandlung:
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Von Ärzten und selbst im Internet bekommt man derzeit noch wenig Infos.

Das würde ich jetzt nicht unterschreiben. So schlecht sind TÄ jetzt auch nicht.
Die kennen sich in der Regel schon aus, anders wie andere Gestalten die im Katzengesundheitswesen mitverdienen wollen.

Und wenn man nicht nur querliest und gute von schlechten Informationen trennen kann ist das I-Net auch nicht so schlecht.

So, jetzt kann wieder gelöscht werden :D.

Gruss Andi
 
LEIDER beschäftige ich mich seit 2 1/2 Jahren mit dem Thema und was ich mit Felix habe durchmachen müssen und lernen musste, hat mir zuvor keine TK, kein TA oder das Internet gesagt! Teilinfos bekommt man überall und sich selbst eine Geschichte zusammen schreiben von den Teilinfos kann man auch.
Dennoch ist dieser Bericht entstanden, mit allen Komplikationen und hilfreichen Infos, die WIR erlebt haben!
 
Bei uns ist es schneller gegangen, trotz Schulmedizin :D.
Und die über 10 Jahre alte Katze hatte weit schlimmere Probleme.
 
Danke für den tollen Bericht.Wir wollen ihm eigentlich noch weitere Strapazen ersparen aber
hier gibt es die gleichen Probleme mit Pflegi Casper.Schon 2 mal operiert und die Polypen tauchen am selben Ohr an anderer Stelle wieder auf.Gehörgang wurde noch nicht entfernt.
Wenn jemand Spezialisten kennt ,oder eine Erfahrung hat wo nichts mehr zurück kam gerne Adressen per PN.
 
Hallo,
bin neu hier und mein Name ist Simone, ich habe 2 Kan. Sphynx und 3 Maine Coon.

Spartacus (eine der Sphynxen, bald 2 1/2 Jahre alt) wurde letzten Freitag ein ca. 1 cm langer und 0,5 cm Durchmesser großer Polyp aus dem rechten Ohr entfernt. Er ist auf dem Ohr auch taub. Es wurde ein Antibiogramm (oder wie das heißt) gemacht, da die Ohrentzündung schon seit einem Jahr nicht weggeht. Egal was ich gemacht habe. Habe jetzt solche Angst, dass mit dem Kleinen noch schlimmeres kommt! Weil was von Mittelohr entfernen die Rede war, wenn nichts hilft... das Mittelohr ist schon vergrößert und verdichet, der Polyp könnte wieder kommt oder sonst was.
Ich könnt heulen und habe riesen Angst!

Daher bin ich über diesen Beitrag sehr dankbar, auch wenn er mich nicht beruhigt :eek:

Gibt es Möglichkeiten dort Alternativ zu Unterstützen Homöpphatie, Bachblüten oder ähnl., dass ich meinem Kleinen die weitere OP ersparen kann? Wenn ja, was? Bitte um hilfe...

Danke und Gruß
Simone
 
Zuletzt bearbeitet:
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Gibt es Möglichkeiten dort Alternativ zu Unterstützen Homöpphatie, Bachblüten oder ähnl., dass ich meinem Kleinen die weitere OP ersparen kann? Wenn ja, was? Bitte um hilfe...

Danke und Gruß
Simone

Hallo Simone,

Polypen sind eine unschöne Geschichte und leider anscheinend immer wiederkehrend.
Wie ich oben schrieb, wird Felix derzeit auch Homöopathisch behandelt. Den genauen Erfolg habe ich in den Fotos dokumentiert vom Juni 2012. Es ist eine Alternative, ich konnte ihm dadurch schon mehrere OPs ersparen, die Gehörgangsentfernung war allerdings unumgänglich. Sofern dein Kater die Bulla noch hat, kann er auch noch hören :confused: Das kann Felix sogar, trotz fehlender Gehörgänge, da Bulla OK war und nicht raus musste!

Du musst dir einen guten Tierarzt suchen bzw. eine gute Tierheilpraktikerin, die homöopathisch arbeiten.

Ich kann dir kein Tipp für die Mittelwahl geben, geschweigedenn von der Potenz und die Häufigkeit der Gabe. Es ist alles Situationsabhängig.
Ich kann hier lediglich darauf hinweisen, dass es diese Möglichkeit gibt und man durchaus Erfolg damit haben kann, aber diese nicht zwangsläufig eine OP ersetzt!
 
Danke für die Info, dann werde ich mal suchen und hoffen.

Alles Liebe euch weiterhin
Simone
 
  • #10
Mias Story - Polyp und OP

Hallo,

ich bin erst seit 2einhalb Monaten Katzenmama und mir haben die Erfahrungsberichte hier sehr geholfen, die nicht enden wollende Ohrenentzündung meiner Mia zu behandeln und auch die Ursache Polypen in Erwägung zu ziehen. Mittlerweile haben wir u.a. auch eine OP hinter uns und ich will unsere bisherige Erfahrung auch weitergeben (ich hoffe ich darf diesen Thread dazu verwenden?):

Vorgeschichte
Als ich Mia gemeinsam mit Johnny Anfang August im Alter von ca. 3 Monaten bekam (genaues Alter unbekannt, da Tierschutzkatzen), hatte Mia eine Ohrenentzündung. Laut Pflegestelle war sie schon entmilbt worden und die TÄ konnte auch keine lebenden Milben feststellen, also sollte ich die Ohren eine Woche mit Posatex behandeln. Da Johnny an Katzenschnupfen mit schwerer Bindehautentzündung litt und Mia ab und an nieste, bekam sie dazu Zithromax (ein AB) und L-Lysin zur Stärkung der Virenabwehr. Etwas davon wirkte auch ganz gut, sodass ich mir darüber keine Gedanken mehr machte.
Wenige Wochen später begann Mia wieder, die Ohren zu schütteln, wir also wieder zur TÄ. Diesmal gab's Stronghold in den Nacken (sollten es doch Milben sein) und die Ohren wurden mit Clorexyderm gereinigt. Trotzdem konnte die TÄ nicht weit in den Gehörgang sehen, weil sich viel Entzündungsflüssigkeit vor dem Trommelfell staute. Ich hab ab da jeden Tag mindestens 1x selbst mit Clorexyderm gespült, links sah es schnell gut aus, aber rechts kam nach einer Woche nicht mehr nur massig dunkelbraunes (klebrig-krümeliges) Ohrenschmalz, sondern auch Eiter aus dem Ohr.
Diesmal ließ ich einen Tupferabstrich nehmen und einschicken, um ein Antibiogramm zu erstellen. Gefunden wurden Streptokokken, Staphylokokken (Bakterien) und Malassezien (Pilze). Abgestimmt darauf bekam meine Mia das AB Clavubaktin systemisch und Aurizon lokal. D.h., ich spülte täglich erst mit Clorexyderm und massierte dann Aurizon ein, dazu schummelte ich Mia Antibiotikum ins Futter, was gottseidank recht gut funktionierte.
Mittlerweile waren wir schon Stammgäste bei unserer TÄ, denn es verging seit Anfang August keine Woche ohne einen Besuch mit Mia oder Johnny...ich habe fast das Gefühl, sie genießen den Spaziergang in der Box, und der Ordinationsraum wurde auch schon fleißig erkundet ;)

Konkretisierung
Nach einer weiteren Woche (Mitte September) war die Entzündung und Schwellung im Gehörgang viel besser, aber - irgendwie kam mir eine Stelle, grad so am unteren Übergang zwischen äußerem Gehörgang und Ohrmuschel, seltsam vor. Leicht geschwollen, rötlich feucht, und nach viel googeln und Bildersuche fürchtete ich, es könnte sich um einen Polypen handeln. Bis zum nächsten Kontrolltermin bei der TÄ 3 Tage später vergrößerte sich die Stelle noch, und die TÄ bestätigte meine Vermutung. Die TÄ (es ist eine Gemeinschaftspraxis von 3 TÄ, die sich das alle ansehen wollten) staunten ziemlich, dass er so schnell gewachsen war, immerhin hatten sie eine Woche zuvor nichts davon bemerkt. Wir sollten noch ein paar Tage die Behandlung fortführen und beobachten, ob sich der Polyp zurückbildet, aber uns schon langsam damit anfreunden, dass möglicherweise eine Operation ansteht. Unsere TÄ war sich ziemlich sicher, dass der Polyp nur außen wächst, weil sie hinter den Polypen sehen konnte, der Gehörgang also nicht zugewuchert war, empfahl uns aber trotzdem einen Spezialisten aufzusuchen, da sie, falls eine OP notwendig wäre, nicht viel Erfahrung darin hätte.

Schwierige Diagnose / Operationsmöglichkeiten
Da ich hier viel davon las, dass Ohrpolypen bei nicht vollständiger Entfernung schnell wieder nachwachsen, machte ich mich schlau, wo in Wien (da wohnen wir) es Ohrspezialisten gibt. Zwischen Veterinärmedizinischer Universitätsklinik und Tierklinik Breitensee entschied ich mich schließlich für letztere.
Beim ersten Termin in der Tierklinik wurde gleich eine erfahrene Chirurgin hinzugeholt, um den Polypen und geeignete OP-Varianten besser beurteilen zu können. Es war schnell klar, dass eine OP mit chirurgischer Entfernung des umliegenden Gewebes notwendig war, denn bei simplem Herausziehen und/oder Ausschaben des Polyps ist die Rezidivrate höher als 50%, und wenn schon Operationen nötig sind, dann bevorzuge ich ein für alle mal als alle paar Monate wieder ein bisschen. Allerdings sah man durch die Entzündung immer noch nicht weit in den Gehörgang hinein und das Röntgen von einer quietschfidelen und entsprechend wehrhaften Mia war nicht besonders aussagekräftig.
Für eine gute Bilddiagnostik (um festzustellen ob das Mittelohr beteiligt ist) müsse Mia in Narkose, und bevor ich sie einmal fürs Röntgen und kurz darauf für die OP in Narkose stecke, hab ich gleich einen Termin für beides zusammen ausgemacht. Dafür wurden vorsichtshalber ganze 3 Stunden anberaumt, falls eine Eröffnung der Paukenhöhle (Bulla) notwendig würde.
Die Wartezeit vor der OP war eigentlich die schlimmste Zeit, da ich nicht wusste was da genau auf uns zukommt - mit Glück eine "Hinz-Zepp"-OP, wobei da nur der vertikale Gehörgang eröffnet bzw. entfernt wird, eine komplette Gehörgangsablation oder eine ventrale Bullaosteotomie, wo ein Teil der knöchernen Bullawand vom Kinn aus entfernt wird um den Polypen aus dem Mittelohr zu holen. Der Gehörsinn wird je nach OP unterschiedlich stark beeinträchtigt. Die möglichen Komplikationen reichen von Wundheilungsschwierigkeiten und weiteren Entzündungen, Nachwachsen von Polypen, temporären Lähmungserscheinungen und Gleichgewichtsstörungen bis hin zur Otitis interna mit bleibenden neurologischen Schäden. Google spuckt richtig üble Sachen dazu aus, aber in veterinärmedizinischer Fachliteratur wird bei Ohrpolypen (die meist aus dem Mittelohr oder der Eustachischen Röhre, das ist der Verbindungskanal zwischen Mittelohr und Nasen-Rachen-Raum, wachsen) die Bullaosteotomie als Therapie der Wahl und mit sehr guter Prognose bedacht. Ich war also für alles vorbereitet, zitterte dem Termin aber trotzdem entgegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #11
Mias Story - Polyp und OP (Teil 2)

Der Tag der Wahrheit
Termin war montags, am 24. September um 8 Uhr früh. Natürlich verfuhr sich das Navi und wir fanden keinen Parkplatz, sodass wir trotz großzügiger Berechnung trotzdem etwas zu spät kamen...was aber nicht weiter tragisch war, weil ohnehin noch ein Notfall behandelt wurde. :oops:
Ich konnte dabei sein, als Mia nach einer Spritze innerhalb von Sekunden in den Schlaf entglitt. Ich und mein Freund (zur moralischen Unterstützung unersetzlich) warteten, bis das Röntgen geschehen war und die weitere Vorgehensweise besprochen werden konnte. Das dauerte eine halbe Ewigkeit, vermutlich eine halbe Stunde, aber gefühlte eineinhalb.
Endlich ein weiterer Aufruf. Die Spülung der Gehörgänge hätte ziemlich lange gedauert, weil sie so verklebt und verdreckt waren. Die Röntgenaufnahmen waren nicht eindeutig, auf zweien war nichts auffälliges zu sehen, auf einer dritten schien die rechte Bullawand verdickt. Die Chirurgin meinte, sie begänne mit Hinz-Zepp, dann könne sie den horizontalen Gehörgang und die Gegend um das Trommelfell besser einsehen und weiter entscheiden, ob eine komplette Gehörgangsentfernung von Nöten sei. Sie hoffe, dass es nicht zur Bullaosteotomie komme, auch, weil sie da die Katze umlagern müssten und diese OP aseptisch laufen sollte, das aber nicht möglich sei wenn zuerst mit der Gehörgangsentfernung begonnen wird. Da die Katze so jung sei wäre es aber auch schade ihr das Gehör zu nehmen, wenn es nicht unbedingt nötig sei.
Tja, einige Stunden später der ersehnte Telefonanruf. Mia ging es gut, sie hatte die OP gut überstanden und war gerade lebhaft am Aufwachen - wie wir später an der Hand der Chirurgin sahen, hatte sie ihr dabei einen ganz schönen Kratzer zugefügt, quasi als Revanche :cool:. Dafür aber auch eine schlechte Nachricht: Die Hinz-Zepp-OP musste auf eine Totalablation ausgeweitet werden, UND es erfolgte auch ein ventraler Zugang zur Bulla, einerseits um den hineinreichenden Stiel des Polypen zu entfernen, aber auch um die Bulla zu spülen. Insgesamt war der Polyp an die 2 bis 3 cm lang, mit einem cm innerhalb des Trommelfells. Dort, wo einmal das Trommelfell war, war sein schmalster Durchmesser, man konnte einen Ring herum erkennen - er war also vom Mittelohr durch das Trommelfell in den Gehörgang gewuchert. Die Chirurgin glaubt, dass der Polyp bereits angeboren war, da es unwahrscheinlich ist dass er sich bei einer 5 Monate alten Katze so schnell so groß entwickeln konnte dass er ins Außenohr ragt. Wissen tut es jedoch keiner, ein Zusammenhang mit dem Katzenschnupfen oder den Bakterien und Pilzen wäre auch denkbar.
Am Abend konnten wir Mia bereits abholen, da sie in der Tierklinik die ganze Zeit schrie und unglücklich war, ansonsten aber medizinisch nichts dagegen sprach, wenn wir am nächsten Tag zur Kontrolle gingen. Sie sah furchtbar aus und wollte sich nicht beruhigen, miaute erbärmlich laut und wollte aus dem (großen) Käfig. Ich wagte kaum sie hochzuheben, aus Angst an einer falschen Stelle anzukommen. Dazu stank sie ganz fürchterlich nach Blut und Desinfektionsmittel. Der Venenzugang wurde abgenommen, 3 Nähte (eine lange am Kinn, eine große am Ohr und eine sehr kleine über dem Ohr) und eine Drainage (ein gelber Plastikschlauch, der aus ihrem Hals hing) blieben, dazu ein halb angesiffter Trichter. Die Nickhaut war rechts vorgefallen, dazu die Pupille verkleinert (Horner-Syndrom), das betroffene Auge konnte sie nicht schließen (Fazialis-Lähmung). Dazu die ausrasierten Stellen, sie sah mehr nach einer Zombiekatze als nach unserer Mia aus. :dead:
Zuhause angekommen schien sie um einiges glücklicher, verschlang eine Riesenportion Futter (hatte ja seit dem Vortag nichts gefressen) und wir hatten alle Hände voll zu tun, sie von Johnny zu trennen und ihr klar zu machen, dass sie mit offenem Mittelohr und halbblind nicht auf Kratzbäume, Tische und Fensterbänke klettern soll.:eek:

Nachsorge
Die Kontrolle am nächsten Tag bei unserer normalen TÄ verlief gut, der Kreislauf war stabil, Mia hatte kein Fieber und bekam noch einmal Antibiotika und Schmerzmittel gespritzt. Wir versuchten noch einen besseren Trichter zu finden, weil in der Klinik einer zusammengetackert wurde, allerdings waren ihr alle viel zu groß und wir mussten erst recht wieder einen mit Leukoplast kleiner basteln. Das Fressen war damit immer sehr mühsam, weil Mia nicht richtig zum Futter kam, außerdem dürften auch ihre rechten Kiefer- und Lippenmuskeln von der Nervenschädigung betroffen gewesen sein, weil ihr einiges wieder raus fiel bzw. in der Wange hängen blieb. Das fiel dann natürlich immer genau Richtung Naht und Drainage, sodass ich ständig mit hinterherputzen beschäftigt war.
Am 2. Tag nach der OP wurde Mia langsam ruhig, fraß weniger und am 3. Tag hockte sie nur noch da und starrte durch die Gegend - als mir dann noch auffiel, dass sie manchmal leicht zitterte, bin ich schnurstracks noch einmal zur Tierärztin, die Mia potentere Schmerzmittel verschrieb. Ein Tropfen davon ins Mäulchen, und schwupps begann sie wieder vorsichtig mit Papierknäueln zu spielen. :pink-heart:
Nach 5 Tagen nahm ich ihr den Trichter ab um ihn besser putzen zu können, da entwischte sie mir kurz und kratzte sich an der Drainage. Dabei hat sie natürlich auch ein oder 2 Fäden erwischt...Montags darauf wurde die Drainage plangemäß entfernt (und ich kippte dabei fast um, mein Kreislauf spielte mir nämlich ein Schnippchen), die 2 gezogenen Fäden so belassen, bis nach 14 Tagen auch alle anderen Nähte gezogen wurden.

Das ist nun eine Woche her, und Mia blüht immer mehr auf. Noch mit Nähten und Trichter begann sie, Johnny zum Spiel aufzufordern, und seit sie sich wieder uneingeschränkt bewegen kann, gibt's hier Verfolgungsjagden und Gegurre wie noch nie. Dazu ist Mia viel schmusiger geworden, sie liebt es geradezu am Kinn an der Narbe gekrault zu werden, und wenn sie nicht grad spielt oder ihr bereits dicht nachwachsendes Fell putzt, schläft sie so entspannt und ausgestreckt wie nie zuvor. Ich weiß nicht ob sie vor der OP nicht vielleicht doch Schmerzen hatte, obwohl ich nicht davon ausging, weil sie ja fraß und spielte, nur nicht so wild wie Johnny. Jetzt ist sie ihm darin mehr als ebenbürtig.
Seit einer Woche kann Mia das Auge wieder richtig schließen, sodass wir es kaum mehr eintropfen müssen, und seit einigen Tagen kann sie ihr Ohr wieder bewegen und beim raufen ganz zurücklegen. Die Pupillen sehen auch wieder gleich groß aus, nur die Nickhaut ist mal mehr, mal kaum sichtbar vorgefallen und der rechte Reißzahn lugt ab und an hervor, sodass ich davon ausgehe, dass die Lippennerven noch nicht ganz regeneriert sind.
Ich bin recht zuversichtlich dass Mia in den nächsten Wochen ganz gesund wird, sodass ich sie versichern kann - dafür dass ich sie erst seit 2einhalb Monaten habe, habe ich nämlich ganz schön viel in sie investiert :D

Tut mir leid dass der Bericht seeehr lang wurde, aber falls es andere Katzenmamas und -papas gibt, die sich um Katzenöhrchen sorgen und eine OP in Betracht ziehen, dann hoffe ich, mit meiner Erfahrung zur Entscheidungsfindung mit beitragen zu können. Sollte jemand Fragen haben, kann er/sie mir auch gerne eine Nachricht schicken.

Liebe Grüße,
Jomia mit Johnny und Mia
 
  • #12
Hallo Jomia,

danke für deinen tollen Bericht!
Bei meinem Felix war der Polyp zum Glück nur im Gehörgang, Trommelfell war nicht betroffen. Wir waren im Mai noch in der TK zur Behandlung einer wieder mal Mittelohrentzündung und im Juli waren bereits beide Gehörgänge komplett zugewachsen. Das Zeuig wächst wie sonst was! Auch nach der OP kam der Polyp 2 Wochen an der Narbe wieder... Dort wurde dann mit Erfolg bei der zweiten Gehörgangsentfernung nachgeschnitten.

Ich bestätige, dass die Mäuse aussehen wie "Zombies". genau deshalb habe ich auch Fotos aus den schweren Zeiten mit Felix eingestellt. Der Nickhautvorfall und das hängende Auge gehen zu 99 % wieder zurück. Bei uns hat es beide Male ca. 4 Wochen gedauert. Dazu war Felix Mäulchen halbseitig auch immer gelähmt, was das essen für ihn sehr schwer machte. Die Lähmung kommt, weil bei der OP sehr sehr nah am Gesichtsnerv gearbeitet wird. Genau aus diesem Grund würde ich nicht nur irgendeinen Arzt diese OP machen lassen, denn wird dieser Nerv beschädigt, bleibt die Lähmung für immer. Im besten Fall ist er nach der OP nur gereizt und di eLähmung vergeht wieder.

Ich kann dir nur als Tipp geben, das Immunsystem deiner Mia zu stärken und dir einen erfahrenen THP zu Rate zu ziehen. Es sind meine Erfahrungen... Felix hatte vor den Polypen in den Gehörgängen bereits 2 mal einen in der Ohrmuschel, den wir rein homöopathisch wegbekommen haben. In den Gehörgängen war es mir aber viel zu riskant, zudem hatte Felix Schmerzen, weshalb dort schnell gehandelt werden musste.

Polypen können leider immer wieder kommen und nach meinen Recherchen hat es viel mit dem Immunsystem zu tun, was bei Felix vollkommen übereinstimmt! Ihm hat die homöopathische Unterstützung sehr geholfen!

Ich drücke deiner Mia weiterhin die Daumen, dass sie Polypfrei bleibt! Ich verfluche diese Teile!!!!!!!!!!!!
 
  • #13
Auch nach der OP kam der Polyp 2 Wochen an der Narbe wieder... Dort wurde dann mit Erfolg bei der zweiten Gehörgangsentfernung nachgeschnitten.
Ich hoffe, dass bei Mia soo viel weggeschnitten wurde, dass nichts mehr da ist, das nachwachsen könnte.

Hier das Bild meiner Zombie-Mia am Tag der OP:
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Der Nickhautvorfall und das hängende Auge gehen zu 99 % wieder zurück. Bei uns hat es beide Male ca. 4 Wochen gedauert. Dazu war Felix Mäulchen halbseitig auch immer gelähmt, was das essen für ihn sehr schwer machte. Die Lähmung kommt, weil bei der OP sehr sehr nah am Gesichtsnerv gearbeitet
Das ist wirklich beruhigend zu hören, obwohl es bei uns jetzt (nach 3 Wochen) eh schon sehr gut aussieht. Ich glaube wir haben mit unserer Chirurgin eine Glücksgriff gelandet.

Heute sieht Mia so aus:
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Ich kann dir nur als Tipp geben, das Immunsystem deiner Mia zu stärken und dir einen erfahrenen THP zu Rate zu ziehen.
Ja ich habe gelesen dass viele Menschen hier im Forum bei vielen Erkrankungen auf Homöopathie und ähnliches schwören – allerdings bin ich da schon beim Menschen eher skeptisch und glaube eher an den Placebo-Effekt. Sollte bei Mia allerdings trotz dieser schweren OP noch etwas nachwachsen werde ich nichts unversucht lassen und an meinem Glauben arbeiten müssen.
Mias Immunsystem scheint ganz gut zu sein, sie hat damals von Johnnys Katzenschnupfen bis auf das leichte Niesen nichts abbekommen und hat im Gegensatz zu ihm auch immer perfekten Stuhl - und das trotz der vielen Antibiotika, die sie schlucken musste aber gut vertrug (Amoxicillin+Clavulansäure). Mir war immer wichtig, dass nicht mit Cortison behandelt wird, bis jetzt war es gottseidank noch nicht notwendig.

Ich drücke deiner Mia weiterhin die Daumen, dass sie Polypfrei bleibt! Ich verfluche diese Teile!!!!!!!!!!!!
Danke, ich drücke natürlich auch für Felix alle Daumen, ihr habt ja eine Wahnsinns-Odyssee hinter euch.
Nieder mit den Polypen!!
 
  • #14
Felix hat auch alle ABs usw. gut vertragen, war nie großartig krank. All das kam erst nach den ganzen OPs usw. Bei meiner Recherche bin ich eben nur drauf gestoßen, dass da immer wieder das Immunsystem erwähnt wurde.
Felix hatte den ersten Polypen auch mit grad mal ein paar Monaten.

Mein Süßer ist schulmedizinisch nun leider austherapiert. Ihm gehts aber seht gut :) Dank der Homöopathie! Es wächst derzeit was im Ohr, was auch wieder verschwindet und wiederkommt. Es ist kein Polyp. Pilze, Bakterien wurden auch ausgeschlossen. TK und TA sind ratlos, dennoch "bekämpfen" wir es. Wie man an den Bildern im Sommer sieht, mit Erfolg ;)
Bei Felix waren damals lediglich die Hörgänge betroffen, die komplett entfernt wurden! Dennoch kam oben an der Narbe der Polyp wieder durch :( Dieser wurde wieder bei der 2. OP mit rausgeschnitten und danach haben wir gleich mit der Homöopathie angefangen, mit Erfolg... Dann kam nichts. Erst, als wir das dann wieder absetzten.
Wir versuchten es auch mit Cortison, auch das bringt keinen Erfolg und wenn unterdrückt man eh nur die Symptome damit, für mich also keine Lösung!
Beobachte Mia genau und wenn dir was auffällt, kannst du dich gern wieder bei mir melden. Bei Felix fing es mit Stecknadelkopfgroßen Punkten an, diese wurden größer, fleischiger und bluteten wie blöd!

Deine kleine Mia sah ja genau so gruselig aus wie Felix :alien: Ich finde, da tut einem der Anblick mehr weh als alles andere!
Mia scheint sich ja nun aber gut zu entwickeln und ich hoffe, dass es nun der Garaus für die Dinger war!

Und all Geld und Sorge ist es doch wert für die Mäuse, oder? Vorallem wenn man den Vorher-Nachher-Unterschied merkt, der vorher nur schleichend kam und einem gar nicht so doll auffiel, dass es den Mäusen schlechter geht.

Edit: Mia fehlt nun auch ein Stück vom Ohr oben oder täuscht das?
Felix fehlt unten ein Stück vom rechten Ohr, sieht man auch auf den "nackten" Bildern ganz gut. Seine Beweglichkeit der Ohren hat er auch vollkommen zurückbekommen, ebenso hat er sein Gehör "trainiert". Auf Grund dessen, dass er noch das Trommelfell und die Bulla hat, kann er auch weiterhin hören - sofern er denn will :rolleyes: Anfangs mit Schwirigkeiten und bei leisen Dingen hat er noch immer Schwierigkeiten zu orten, woher die Geräusche kommen, aber es geht ;)
Mia ist demnach doch nun auf dem Ohr taub oder?
 
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  • #15
Hui,jetzt hab ich mir mal die Beiträge hier durchgelesen und bin ein wenig (sehr viel) beunruhigt O.O
Ich habe unter "innere Krankheiten" einen Thread wegen meiner Katze die auch mit Polypen zu kämpfen hat. Lange Zeit wurde ein schwerer Katzenschnupfen vermutet bzw ein Fremdkörper wie Heu/Gras aber das CT und Endoskopie haben Polypen diagnostiziert.
Auf dem CT wurde ein recht großer "Hohlraum" hinter dem Gehörgang gefunden,es wurde dann durch das Ohr reingeschaut (Trommelfell geöffnet) und Polypen entdeckt. Auch in einem Nasengang scheint es Veränderungen zu geben (alles auf der rechten Seite).
Die Tierärzte haben jetzt vorerst nur eine medikamentöse Behandlung vorgeschlagen, 4 Wochen lang Clindamycin und Prednisolon. Die Tierärztin die auf dem Gebiet Erfahrung hat meinte wohl dass es durchaus möglich wäre die Polypen auf die Art in den Griff zu kriegen. Ich hab da meine Bedenken bin aber natürlich kein Profi. Die andere Tierärztin meinte sie kennt sich damit nicht so gut aus,aber ihr wäre nur das Ausschaben bekannt.
Und hier lese ich nun dass auch Ausschaben scheinbar nicht das richtige ist?
Meint ihr es gibt tatsächlich die Möglichkeit mit den Medikamenten die Polypen wegzubekommen?
Und können die Polypen auch nach Entfernung des ganzen Gehörgangs wieder kommen?
Und ist es möglich dass die Polypen durch einen schweren Schnupfen erst entstanden sind? Oder werden eher doch die Polypen die Ursache für die später eitrige Nase gewesen sein?
Mit welchen Kosten darf man rechnen wenn der ganze Gehörgang entfernt wird?
Meiner Katze geht es seit der Medikamente und der Spülung unter Narkose sehr gut. Sie spielt sehr viel,kein eitriger Nasenausfluss,und auch keine merkwürdigen Schmatzgeräusche mehr,allerdings hatten wir schon häufiger Besserungen unter AB Gaben. Die Frage ist nur wie lang der gute Zustand anhält wenn die Medikamente wieder wegfallen.

Gibt es Erfahrungsberichte von Katzen nach Polypen OPs wie lang sie beschwerdefrei waren,oder wieviele OPs ca nötig waren bis wirklich ruhe war?

LG
 
  • #16
Hat vielleicht noch jemand Antworten zu meinen vorherigen Fragen?

LG
 
  • #17
Hallo Miezl,

meiner Mia, die die große OP (Gehörgangsenfernung + Bullaöffnung) im Herbst 2012 hatte, geht es prächtig und sie hatte nach der Abheilung der OP nie wieder Probleme mit dem Ohr!

Ich hatte mich vor der OP in fachmedizinische englischsprachige Literatur eingelesen und festgestellt, dass in der Mehrheit der Fälle die Polypen nach einem bloßen Ausschaben oder Herausziehen nachwachsen. Weniger oft, aber immer noch häufig, wenn nach dem Herausziehen mit Prednisolon behandelt wurde. Könnte mich nicht daran erinnern dass ein bloßes medikamentöses Behandeln in der Literatur relevant war.
Zeitgleich bin ich auch zu einer Fach-Tierärztin mit viel Erfahrung, die in Mias Fall auch zur OP riet - insbesondere weil eine Mittelohrbeteiligung vermutet wurde, die dann auch bestätigt wurde. Denke eine Ärztin die sich mit Ohrpolypen bei Katzen auskennt sollte auch unterschiedliche Behandlungsmethoden inkl. OPs kennen...
Auf dem CT wurde ein recht großer "Hohlraum" hinter dem Gehörgang gefunden,es wurde dann durch das Ohr reingeschaut (Trommelfell geöffnet) und Polypen entdeckt. Auch in einem Nasengang scheint es Veränderungen zu geben (alles auf der rechten Seite).
Nachdem die Veränderungen/Polypen hinter dem Trommelfell liegen, ist das Mittelohr betroffen. Ich würde nachfragen welcher "Nasengang" gemeint ist - sollte es es sich um die auditive Röhre handeln, die Verbindung zwischen Nasen-Rachen-Raum und Ohr, würde es dafür sprechen dass der Polyp auch dort sitzt. Habe davon gelesen dass Polypen von dort auch in den Rachen wachsen können und dadurch das Fressen bzw. die Atmung erschweren können.
Und können die Polypen auch nach Entfernung des ganzen Gehörgangs wieder kommen?
Wenn die Polypen auch im Mittelohr sind (od./und der auditiven Röhre), und die Endoskopie scheint das auszusagen, bringt allein die Entfernung des äußeren Gehörganges wenig, da sich der Gehörgang ja bloß im Außenohr befindet (alles ab Trommelfell), die Polypen aber auch im Mittelohr Schaden anrichten können (Mittelohrentzündung, Innenohrentzündung, Wachsen des Polypen in den Nasen-Rachenraum). In den Gehörgang wachsen können sie dann nicht mehr, weil dieser nicht mehr vorhanden ist. Die Katze hat nach einer Gehörgangsenfernung auch kein klassisches Ohrloch mehr, weil es nach der OP zugenäht wird.
Und ist es möglich dass die Polypen durch einen schweren Schnupfen erst entstanden sind? Oder werden eher doch die Polypen die Ursache für die später eitrige Nase gewesen sein?
Ja, es ist gängige Theorie dass Polypen durch eine Entzündung hervorgerufen werden (darunter Katzenschnupfen). Dadurch dass die Polypen dann die Selbstreinigung und Durchlüftung behindern, fördern sie weitere Entzündungen. Mias Chirurgin meinte eventuell sei der Polyp bei ihr sogar angeboren gewesen, ich denke aber eher nicht dass das der Normalfall ist.
Mit welchen Kosten darf man rechnen wenn der ganze Gehörgang entfernt wird?
Mias OP, (komplette Gehörgangsentfernung + Bullaosteotomie) hat in Wien € 800,- gekostet (Pauschalpreis).

Meiner Katze geht es seit der Medikamente und der Spülung unter Narkose sehr gut. Sie spielt sehr viel,kein eitriger Nasenausfluss,und auch keine merkwürdigen Schmatzgeräusche mehr,allerdings hatten wir schon häufiger Besserungen unter AB Gaben. Die Frage ist nur wie lang der gute Zustand anhält wenn die Medikamente wieder wegfallen.

Ich wäre skeptisch. Prednisolon ist ein starkes Medikament, welches die Immunabwehr unterdrückt (und dadurch auch Entzündungsreaktionen wie Polypen), viel stärker als Antibiotika. Nebenwirkungen können gefährlich werden und das Tier wird gegenüber Infekten allgemein anfälliger. Eine längere oder wiederholte Therapie damit würde ich strikt ablehnen. Einmalig kann mans vielleicht versuchen...

LG Jomia
 
  • #18
Bei 'meinem Kumpel' wurde der Polyp aus dem Ohr über den Gehörgang entfernt und die Stelle gelasert. Der Schnitt ist am Hals, mit dieser Methode konnte man wohl die evtl. Lähmung umgehen. Er hat die OP gut verkraftet, war von Montag bis Donnerstag stationär. Das Trommelfell hat ein Loch, welches aber in den nächsten 2 Wochen zugewachsen sein sollte.

Erstmal verstecken
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Den Schlauch zieht er schon fast selbständig an. :)

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Ich denke an die Klinik Kröll in Erfurt Gispersleben kann ein grosses Lob gehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #19
Kumpelchen hat schon wieder gut zugelegt. Die Fäden hat er sich von mir ziehen lassen, er hat dabei Ewigkeiten still gehalten. :) Er lässt sich auch immer ganz stolz ins Öhrchen schauen.

Einmal ist er mir im wahrsten Sinne des Wortes um den Hals gefallen. :pink-heart:

Den Kontrolltermin vom le. Donnerstag mussten wir verlegen, ist dann am Dienstag. Das Ohr ist schön sauber, von daher denke ich, es ist alles gut. Mal sehen ob das Trommelfell zugewachsen ist, ich wünsch es dem Kerlchen sehr.
 
  • #20
Von hier gibt es die erfreuliche Nachricht: Kumpelchen für gesund befunden. Und das Beste: das Trommelfell ist wieder zugewachsen. In 3 Monaten lassen wir sicherheitshalber nochmal schauen dass nicht doch wieder etwas wächst.

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