Rescue - was es kann, und was es nicht kann

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Azur

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Hallo liebe Felidenvereherer,

in den letzten Jahren haben sich die Notfalltropfen aus der Bachblütenlehre als "Allrounder" bei allen Problemen mit unseren Fellnasen eingebürgert.

Dabei werden sie jedoch oft angewendet, obwohl sie gar nicht angebracht sind. Ich möchte daher hier kurz zusammenfassen, was Notfalltropfen können, und was nicht. Dies stellt meine Meinung aus meiner Behandlungserfahrung dar - es gibt natürlich auch andere Meinungen. Die Informationen wurden z. T. aus dem Bachblüten-Ratgeber für Tiere von Baumgart/Hand übernommen.

Die Notfalltropfen sind eine Zusammensetzung aus den Blüten
Cherry Plum - die Gelassenheitsblüte
Clematis - die Realitätsblüte
Impatiens - die Geduldsblüte/Zeitblüte
Rock Rose - die Eskalationsblüte
und Star of Bethlehem - die Trostblüte

Aus der Zusammensetzung wird das Wirkungsspektrum sichtbar:
- Sofortmaßnahme zur stabilisierung des körperlichen und seelischen Gleichgewichts
- Bewältigung von Stress- und Notsituationen
- als Entscheidungshilfe zum Leben oder Sterben (loslassen) zusammen mit der Blüte Gorse

Die Anwendung von Notfalltropfen kann Kettenreaktionen auf körperlicher Ebene innerhalb von kürzester Zeit verhindern. Sie sind eine ERSTE-Hilfe-Maßnahme in AKUTEN Schockzuständen.

Die Einsatzgebiete sind somit:
- Verletzung (Unfall, Prellung, Verbrennung, Sturz)
- Krankheit (Insektenstich, Hitzschlag, akute Koliken)
- Operationen (vor, während, danach)
- akute Schmerzen
- Angstzustände (Schreck (z. B. auch Silvesterknaller), Phobie, Tierarztbesuch)
- starke Anspannung (übertriebene Kampfbereitschaft, vor einer Prüfung, Geburt)
- Schock (durch z. B. Unfall, Verletzung, allerg. Reaktion, unkontrolliertes Verhalten, Verlust einer Bezugsperson)
- Apathie, Bewusstlosigkeit
- Depressiver Schub
- Narkoseprobleme
- bei schwerer Krankheit oder wenn das Tier im Sterben liegt (auch als Entscheidungshilfe bei der Frage des Einschläferns und beim Einschläfern selbst, zusammen mit der Blüte Gorse)

Die Anwendung von Notfalltropfen ist eine Erste-Hilfe-Maßnahme, bis man gezielte Hilfe anwenden kann, also bis man mit dem Tier den Tierarzt erreicht hat, die akute Angstsituation gelöst ist, oder gezielt wirkende Bachblüten zusammen gestellt werden können.

Notfalltropfen sind - mit sehr wenigen Ausnahmen innerhalb von Mischungskombinationen mit anderen Blüten (z. B. Einleitungsmischung mit Crab Apple u. Scleranthus oder einer Creme zur Behandlung von Hautproblemen oder einer Traumamischung nach Mishandlungen und wenigen anderen Anwendungen) - kein Langzeittherapeutikum!
Eine Ausnahme bildet die unterstützende Behandlung bei starken Schmerzen - jedoch gilt auch hier: die Schmerzen müssen auch anderweitig therapiert werden!


Es gibt so ein paar Klassiker, bei denen Notfalltropfen immer und immer wieder als das Nonplusultra angegeben werden:

Die Zusammenführung. Findet eine Zusammenführung statt, die vorher nicht geplant werden konnte (z. B. Fundkatze), sind Notfalltropfen zur Überwindung des ersten Schocks vollkommen richtig angewendet. Danach - und bei allen langfristig planbaren Zusammenführungen - sind sie aber fehl am Platz, hier müssen gezielt die passenden Blüten für Zusammenführungen gewählt werden (dazu könnte man sich die Blüten Honeysuckle, Walnut, Star of Bethlehem mal näher ansehen).

Kämpfe. Die Anwendung von Notfalltropfen bei Katzenkämpfen verhindert lediglich, dass der Angegriffene/Unterlegene daraus ein Trauma mitnimmt und nimmt dem Angreifer die Anspannung. Sie verhindern nicht die Kampfaktionen selbst. Auch hier gilt: die passenden Blüten auswählen (woher kommt die Angriffsaggression? Eifersucht, übertriebene Verteidigung von Stammplätzen, überschießende Reaktion aus innerer Unruhe, Launenhaftigkeit, Angstaggression, etc.)

Der Tierarztbesuch. Ja, Notfalltropfen beruhigen das Tier in der Schocksituation "Kennel, rumgewackel, Tierarzt, Untersuchung, fremde Umgebung" und Co. ABER: sie wirken nur vollständig, wenn die Begleitperson ebenfalls Rescue genommen hat! Es handelt sich beim Tierarztbesuch um eine länger andauernde Stresssituation. Mit der Einnahme der Blüten durch Tier UND Halter, erhält das Tier die Verbindung zum Begleiter, die es braucht, um Stabilität und Sicherheit aufbauen zu können. Aber auch hier gilt: gezielte Blüten wirken noch besser. Wenn der TA-Besuch planbar ist, ist dem Tier wesentlich mehr geholfen, es schon einige Tage vorher mit bestimmten zu behandeln (hierzu würde ich mal bei Walnut, Rock Rose und Mimulus nachlesen).

Verlust eines Katzenkumpels. Hier helfen Notfalltropfen in den ersten Stunden, vor allem, wenn das Tier den Tod des Kumpels miterlebt hat. Danach sollte man auf gezielte Blüten zur Bewältigung von Trauma und Verlust übergehen.

Wer nicht selbst bachblütenkundig ist (oder es werden möchte), sollte sich eine(n) Bachblütentherapeuten/-therapeutin wenden.

Die Anwendung pur. In der Regel wird das Tier mit den Blüten aus der Notfalltropfen-Stockbottle behandelt. Eigentlich ist das falsch. In einer akuten Notfallsituation, in der man ganz schnell reagieren muss, ist das natürlich in Ordnung. Aber eigentlich stellt man auch aus den Notfalltropfen eine Mischung her, so dass wir eine Verdünnung von 2 Tropfen Notfalltropfen auf 10 ml Wasser haben (doppelte Dosierung als bei allen anderen Blüten). Bachblüten wirken auf der Feinstofflichen Ebene - die unverdünnte Anwendung ist wie mit einem Wasserstrahl aus dem Gartenschlauch duschen, anstatt fein verperlte Tröpfchen aus dem Duschkopf.

Bachblüten sind keine Homöopathie. Eine falsch angewendete Blüte kann nichts hervorrufen oder bearbeiten. Aber: man blockiert damit (nach meinem Verständnis) die "Informationsrezeptoren" auf der Schwingungsebene. Gebe ich meinem Tier also unnötig immer wieder den Notfalltropfen-Impuls, ist damit der Energiekörper ummantelt, und es kann kaum was anderes noch ran an das Tier. Und das ist schade, denn grade Katzen ziehen sich was ihnen gut tut aus ihrer Umgebung. Und so kann sie eine Fellnase vielleicht nicht mehr die Gelassenheit oder Kraft (z. B. bei Verlust/Trauer) von Dosi ziehen, weil es unnötig mit Rescue abgekapselt ist.

Die Gabe:
(auch hierzu gibt es unterschiedliche Meinungen, ich verfahre so:)
Da Katzen und die meisten anderen Tiere Alkohol nicht gut verstoffwechseln können, werden die Tropfen ins Fell gegeben. Hierfür empfiehlt es sich, die Tropfen in die eigene Hand zu geben, und mit der feuchten Hand dem Tier im Nacken zu wuscheln und übers Köpfchen zu reiben. Die Gabe über das Fell wirkt bei Katzen ebenso gut wie die direkte Einnahme.
Es gibt aber auch nicht selten Fälle, in denen es nicht möglich ist, das Tier anzufassen. Dann empfiehlt es sich, eine Mischung ohne Alkohol herzustellen und dem Tier die Tropfen auf Leckerchen, im Wassernapf oder über das Futter zu geben. Im schlimmsten Fall - bei extrem scheuen oder aggressiven Tieren - beginnt man die Behandlung, indem man zunächst die Schlaf- und Aufenthaltsplätze regelmäßig mit einigen Tropfen der fertigen Mischung versieht, ebenso kann man die Tropfen über die Duftlampe verdampfen.
Die alkoholfreie Mischung empfiehlt sich auch bei Tieren, die den Alkoholgeruch im Fell sehr unangenehm finden.

Stockbottles, Tropfpipettenflaschen, Globulis, Einnahmemischung - was ist was?
Bachblütenessenzen werden hergestellt, indem man die bestimmte Blüte unter bestimmten Umständen pflückt, auf die Oberfläche einer Schale Quellwasser legt und in der Sonne vertrocknen lässt. Dabei geben die Blüten ihre Information an das Wasser ab. Dieses wird anschließend mit Alkohol (i. d. R. Brandy) konserviert. Dieses Konzentrat nennt man "Uressenz" oder auch "Stockbottle".
Aus diesem Konzentrat werden Einnahmemischungen hergestellt. Hierfür nimmt man - bei Tieren bis mittlerer Größe - 1 Tropfen Uressenz pro 10 ml Tropfpipettenflaschengröße und gießt mit 1/3 Brandy und 2/3 stillem Wasser auf. Dies wäre die fertig anwendbare Einnahmemischung.
Da viele Tiere vor dem Geruch von Alkohol zurückschrecken, kann man die Mischung auch nur mit Wasser herstellen, dann sollte sie spätestens nach 14 Tagen erneuert werden, um keine Unterbrechung in der Wirksamkeit zu haben (auch hier gibt es unterschiedliche Meinungen, ich bin so am besten gefahren).
Für die Herstellung ohne Alkohol haben sich auch die Bachblüten Globuli äußerst bewährt, sie schwingen sogar um 15% höher als die Tropfen. Globuli (lat. für "Kügelchen") sind in der Regel Rohrzuckerkügelchen, welche in der Uressenz gewälzt werden. Bei Kontakt mit Wasser geben sie die Information ebenso in die Mischung ab, wie die Tropfen. Auch in der Aufbewahrung (und beim verschicken *g*) sind Globuli einfacher als Tropfen.

Wo beziehe ich von welchen Herstellern Notfalltropfen und spezifische Bachblüten?
Am bekanntesten sind die "Bach Orinigal Flower Remedies" von A. Nelson & Co. Ltd. Diese werden auch überwiegend in den Apotheken verkauft.
Außerdem führen Apotheken oft die Marke "Healing Herbs" von Healing Herbs Ltd.
Diesen beiden Marken kann man bedenkenlos vertrauen.
Ebenso empfehlenswert sind (aus meiner persönlichen Erfahrung) alle Produkte von Miriana Flowers, welche alle Blüten auch als Globuli im Programm haben. Diese haben mit "Miriana PET" auch eine eigene Tierreihe geschaffen, welche auf alkoholfreien Uressenzen beruht.
Über andere Herstelle kann ich mangels Erfahrung nix sagen.
Von billig-Produkten, die über ebay und Co. versteigert oder andersweitig verschachert werden rate ich persönlich ab.

Bachblüten - egal ob als Tropfen oder Globuli oder anderer Darreichungsform - sollten möglichst weit weg von technischen Geräten wie mobilen Telefonen, WLAN-Routern etc. gelagert werden, da der Elektrosmog die Wirkung erheblich beeinflussen kann. Am wohlsten fühlen sich Bachblüten dunkel gelagert, am allerliebsten zwischen Edelsteinen/Heilsteinen (Optimum: Amethystdruse).

Auf dass unsere Plüschterroristen niemals in die Verlegenheit kommen sollten, Notfalltropfen oder andere Blüten zu brauchen,
liebe Grüße
Tine
 
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Eine tolle Aufklärungsarbeit.Danke dir :smile:
 
Danke, habe gerade deinen Post mit viel Interesse gelesen und bin schlauer geworden;):smile:.
 
Super geschrieben und wird so wohl für jeden, egal ob Anfänger oder Fortgeschrittener in Sachen BB, eine riesige Hilfe sein!
 
Könnte man auch pinnen,oder ?
 
Freut mich, wenn es eine Hilfe ist.

Pinnen? Kann ich das, oder muss das nen Mod/Admin tun? :confused:
 
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Danke! Ich finde das auch sehr interessant und aufschlussreich.
 
  • #10
Sehr nützlich, gut, daß das endlich mal niedergeschrieben wird.
Vor allem, daß sie nicht für alles und immer anzuwenden sind.

Schick dem Admin eine PN mit Link zum Thread, dann kann er es pinnen.
 
  • #11
So, habs auf Gwions Anregung hin noch erweitert. :)
 
  • #12
Sehr schön, Tine;)
Aber solltest du nicht eigentlich was anderes tippseln *duckundwech*:aetschbaetsch2:
 
  • #13
Ja, Mutti.

:p
 
  • #14
- bei schwerer Krankheit oder wenn das Tier im Sterben liegt (auch als Entscheidungshilfe bei der Frage des Einschläferns und beim Einschläfern selbst, zusammen mit der Blüte Gorse)

Entscheidungshilfe für wen? :oops:
 
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  • #16
Dass es sich entscheiden kann, loszulassen?
 
  • #17
  • #18
Genau! Erläuter das mal :D
 
  • #19
Ja, genau so ist das gemeint.
Das ist auch wieder so ein Fall, wo Tier UND Mensch die Blüten einnehmen - denn nicht selten kann das Tier nicht loslassen, weil der Mensch es nicht loslässt. Oder umgekehrt: der Mensch ist nicht sicher, ob das Tier eigentlich gehen möchte. Also für die Frage: soll ich noch alles medizinisch mögliche für Dich tun, oder möchtest Du losgelassen werden.
Die Blüte Gorse ist die Hoffnungsblüte, sie wird Tieren gegeben, die am Ende sind, chronisch krank, die Nahrung ablehnen und ähnliches. Sie kann Hoffnung spenden und die Genesung einleiten - oder eben auch helfen, den Weg zur Regenbogenbrücke zu finden.
Loslassen also im doppelten Sinne: von der Krankheit, oder vom Leben.

Auch hier gilt, was immer für Bachblüten gilt: eine Blüte, die nicht gebraucht wird, wird nicht aufgenommen. Ich kann also kein gesundes Tier mit Gorse umbringen, und ich kann auch bei einem kranken Tier den Krankheitszustand nicht verschlimmern. Ich kann dem Tier hur helfen Hoffnung zu schöpfen oder loszulassen.
 
  • #20
Tine, vielen Dank für diese tolle Erklärung, das
begreift auch eine Blonde, ich hab´s mir
gleich gespeichert.

Ich bin echt begeistert.
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