Trockenfutter warum nicht? Wie umstellen?

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Sophie1602

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13. Mai 2012
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Liebe User!

ich habe jetzt vermehrt gesehen dass ihr von Trockenfutter nicht viel haltet. Aber warum das so ist, find ich hier nicht.
Könntet ihr mir erklären was denn so viel schlimmer an TroFu ist als am NaFu?

Wie stell ich dann eine Katze um die 3 Jahre lang mehr TroFu als Nafu gefressen hat? Uns wurde gesagt die braucht nur 2-3x die Woche NaFu.
 
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Hallo Sophie,

Katzen fressen in der Natur viel tierisches Eiweiss und viel tierisches Fett.
Kohlenhydrate werden kaum verzehrt.

TF-Hersteller bemühen sich aber am teuren tierischen Eiweiss zu sparen und Fett wird gerne durch KH zu ersetzen.
Fett ist schwer zu konservieren.

Die KH heben leider den PH-Wert des Urins. In den 80ern sind die Katzen reihenweise an Blasen/Nierensteinen erkrankt.
Das Problem ist durch chemische Tricks verbessert worden aber halt immer noch nicht perfekt gelöst.

Das war jetzt aber nur ein kleiner Punkt gegen TF.

Andere Katzen kämpfen mit Dehydrierung, Muskelschwund, Allergieen, Fettleibigkeit, CNI, Diabetes, Giardien ....

Der schwarz-weisse Kater in der Signatur hatte um die 9 Kg und schlechte Zuckerwerte, auf dem Bild noch 7.5Kg und jetzt 5.5 Kg.
Wir haben nur Nassfutter mit wenig KH und Rohfleisch gefüttert, so viel er wollte. Er hat nicht hungern müssen :).

Gruss Andi
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie stell ich dann eine Katze um die 3 Jahre lang mehr TroFu als Nafu gefressen hat?

Die Radikalmethode funktioniert oft, einfach TF weg lassen.
Sonst halt langsam ausschleichen.
Da gibt es hier aber auch viel zum Stöbern.

Deine Katze frisst doch schon Nassfutter, ich denke das wird nicht so schwer.

Viel Glück :).

Gruss Andi
 
Hallo,

Könntet ihr mir erklären was denn so viel schlimmer an TroFu ist als am NaFu?

Das hat vor allem zwei Gründe:

1. Katzen sind von Natur aus reine, hochspezialisierte Fleisch- bzw. Beutetierfresser und können mit pflanzlichen Nährstoffen nur wenig Sinnvolles anfangen. Aber fast alle Trockenfuttersorten sind vollgestopft mit pflanzlichem Zeug, vor allem Getreide(abfall), das wegen seines Stärkegehalts besonders fatal ist.
Als Folge davon krebsen die meisten Trockenfutterkatzen ständig am unteren Rand ihrer Leistungsfähigkeit, und mit den Jahren kann die dauernde Fehlernährung und Fehlbelastung der Nieren (die mit den ganzen unbrauchbaren Stoffwechselprodukten fertig werden müssen) zu Nierenschäden führen. (Nierenversagen ist übrigens in Deutschland die zweithäufigste Todesursache von Hauskatzen, nach Autounfällen.)
Und nicht zuletzt führt die viele Stärke im Getreide zu Fettleibigkeit mit allen bösen Begleiterscheinungen (Diabetes, frühzeitiger Gelenkverschleiß ...). Das kommt daher, dass Katzen Kohlenhydrate kaum in Energie umwandeln können, sie sind von Natur aus einfach nicht daran angepasst. Stattdessen werden Kohlenhydratüberschüsse u.a. als Fett im Körper eingelagert.

2. Unsere Hauskatzen stammen ursprünglich aus trockenen Halbwüsten und sind darauf eingerichtet, ihre Flüssigkeit über die Nahrung aufzunehmen und fast nix zusätzlich zu trinken. Das bedeutet, sie haben kaum Durstgefühl und trinken nur, wenn sie schon dehydrieren. Und so gut wie keine Katze trinkt genug, um bei ausschließlicher Trockenfütterung den fehlenden Feuchtigkeitsgehalt auszugleichen.
Die ständige Dehydrierung, die sich daraus ergibt, kann schwere und langwierige Harnwegs- und Nierenkrankheiten zur Folge haben.
Bei 50-50-Fütterung (trocken/nass) relativiert sich das Problem natürlich, aber warum das Risiko eingehen? Trockenfutter hat nur Vorteile für den Menschen (bequem und billig), nicht für die Katze.

Nähere Infos z.B. hier:

http://www.hauspuma.de/Gesundheit/Ernaehrung/trockenfutter.htm
(besonders interessant die vergleichende Analyse von Maus und Trockenfutter - aber auch die Liste der diversen Inhaltsstoffe und ihrer Bedeutung)

http://www.wer-weiss-was.de/app/faqs/list/192?entries=,2262,#2262
(etwas wissenschaftlichere Abhandlung für Leute, die's genau wissen wollen)

http://haustiger.info/die-katze-–-anatomie-und-physiologie-eines-wahren-fleischfressers/
(Artikelserie, die die vielen verschiedenen Gründe erläutert, warum pflanzliche Nahrung nix für Katzen ist)

Wie stell ich dann eine Katze um die 3 Jahre lang mehr TroFu als Nafu gefressen hat? Uns wurde gesagt die braucht nur 2-3x die Woche NaFu.
Wenn sie Nassfutter kennt und frisst, dann reduzier einfach langsam das Trofu und gib dafür mehr Nafu.
 
Zuletzt bearbeitet:
ok danke für die Info's!
 
Also, dass Trockenfutter anscheinend nicht gut für Katzen sind, dann frage ich mich warum in Tierheimen den Katzen dort Trockenfutter und Nassfutter zusammen zum Fressen gegeben werden oder warum einige Katzen anscheinend dort nur Trockenfutter bekommen?


...sie haben kaum Durstgefühl und trinken nur, wenn sie schon dehydrieren.

Max, mein Kater, hatte schon immer ein Schälchen Wasser neben seinen Fressnapf stehen und meist hat er nach den Essen auch etwas getrunken. Zwar im Sommer mehr als im Winter aber halt unregelmäßig. Er hatte keine Nierenprobleme, dass hatten wir ab checken lassen eben weil er oft nach den essen etwas trank. Wir hatten ihn deswegen halt untersuchen lassen aber der TA konnte uns nur bescheinigen, dass wir einen gesunden Kater haben.

Max ist jetzt seit 6 Jahren nun schon tot und ich glaube, dass er das regelmäßige trinken, nach dem essen, von uns abgeguckt hat.

P.S.
Es fällt mir noch immer sehr schwer über Max zu schreiben. Es tut immer noch verdammt weh. Wahrscheinlich weil ich mich von ihn nicht verabschieden konnte. :reallysad:
 
Also, dass Trockenfutter anscheinend nicht gut für Katzen sind, dann frage ich mich warum in Tierheimen den Katzen dort Trockenfutter und Nassfutter zusammen zum Fressen gegeben werden oder warum einige Katzen anscheinend dort nur Trockenfutter bekommen?

Im Tierheim geht es nicht um gesund oder ungesund, sondern um verhungern oder fressen können.
Man lebt von Spenden- und TroFu ist viel günstiger als gutes Naßfutter.
Und Geld fehlt an allen Ecken und Enden.

Zum Thema gute Fütterung kannst Du Dir eher bei seriösen Züchtern ein Beispiel nehmen.
 
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Für einen Napf Trockenfutter müsste eine Katze drei Näpfe voll Wasser leertrinken. Ich hab noch keine Katze kennengelernt, die so viel getrunken hat.:)
 
Als Leckerchen ist Trockenfutter allerdings super!

Seit dem Wir es ganz aus dem Hauptfutter gestrichen haben (es gab lange TroFu zum Frühstück), ist es dramatisch aufgestiegen auf der Beliebtheitsskala: Für einen winzigen Brocken davon wird durch die ganze Wohnung gejagt und über Stühle gesprungen!!
Also, Ich würde TroFu nicht verdammen oder als schlecht abstempeln, sondern nur die Fütterungsempfehlung ändern...
 
  • #10
Meine bekommen auch nur Nassfutter und zum Abend wenn wir ins Bett gehen ein paar Körner ... ich sage immer Körner dazu :grin: ( Trockenfutter )
 
  • #11
Wir geben unseren beiden auch nur hochwertiges NaFu.Onlineshop sei Dank :D TroFu auch nur als Leckerlie und dann auch nur zum " erarbeiten ".

Und noch was am Rande.Wenn man " teures " NaFu kauft ist es im Endeffekt günstiger ;)
 
  • #12
Da ja immer gerne das Argument kommt: Meine Katze ist damit uralt geworden!
Ja, einige Katzen leben auch mit TroFu sehr lange. Aber allein das Risiko wäre mir zu hoch, wenn ich es ganz einfach auf ein Minimum reduzieren könnte.
 
  • #13
Hallo Evo,

ich stelle es mir als Katze auch nicht so lustig vor lebenslänglich kleine Happen TF zu fressen die mir sofort die Magensäure aufsaugen.

Wenn ich dann was trinke hab ich einen PH-Wert von 6 im Magen und hol mir noch Salmonellen. Ausserdem hasse ich Wasser... Pfui, igitt.

Also trinke ich so wenig wie möglich und leg mich unter die Eckbank ein bischen Energie sparen.
Jetzt zieht mir auch noch der Duft in die Nase.

Ach ich fress noch was, vielleicht ist mir dann nicht mehr so flau im Bauch :D.

Gruss Andi
 
  • #14
:D genau Andi.

Daher TroFu nur als Leckerli und im Fummelbrett. Alles andere halte ich für schwer fahrlässig gegenüber der Katze.
(Ausnahme: Katzen, die sich trotz jahrelanger Bemühungen ums Verrecken nicht umstellen lassen wollen)
 
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  • #15
Wenn Barf sooo günstig und auch man vom hochwertigen Nassfutter weniger füttern muss warum verfüttern Tierschutzorgas und Heime dann noch das ungesunde?
Ich hoffe, du stellst dich nur so begriffsstutzig ...
Hochwertiges Nassfutter und Barf sind auch bei Berücksichtigung der Portionsgröße immer noch teurer als Supermarktschrott. Und Barf kostet bei der Zubereitung Zeit - die man stattdessen für die Vermittlung aufwenden könnte -, ist in großen Mengen bei der Zubereitung eher unhygienisch (wo gibt es im Tierheim halbwegs sterile Arbeitsflächen und große Froster?), und man muss auch noch Ahnung von dem haben, was man da tut. Ist doch völlig logisch, dass sich Tierheimmitarbeiter da lieber aufs Dosen- und Tütenöffnen beschränken.

Im übrigen gibt es z.B. bei der Hamstervermittlung von Pflegestellen die Regel "nicht kleiner setzen". Das heißt, das Tier soll im neuen Zuhause nicht weniger Lebensqualität haben als auf der Pflegestelle. Ich kann mir vorstellen, dass eine Katze eher Probleme bekommt, wenn sie im Tierheim gebarft wird und die neuen Besitzer Supermarktschrott füttern, als umgekehrt. Und vorschreiben kann man's ihnen ja schlecht.

Ich denke, es es bleibt jeden selbst überlassen
*gebetsmühle überreich* Hat denn je irgendjemand was anderes behauptet? :rolleyes:
 
  • #16
Hallo Harzerin,

TF Fütterung ist halt der geringste Aufwand bei 4-6 Katzen in einem Käfig.
Bei Nassfutter oder Barf kommt immer eine zu kurz und eine überfrisst sich wenn kein Pfleger daneben steht.

Gruss Andi
 
  • #17
Wenn Barf sooo günstig und auch man vom hochwertigen Nassfutter weniger füttern muss warum verfüttern Tierschutzorgas und Heime dann noch das ungesunde?

Weil Barf nun mal exotisch ist.
Und in dieser Streßsituation ist eine Futterumstellung unangebracht.

Trockenfutter wird von den meisten Tieren gekannt und findet eine mehr als hohe Akzeptanz.

Preislich gewinnt BARF gegen die gängigen guten Naßfuttersorten. Niemals gegen eine Packung Discount-Trofu.
Auch was lagerungstechnische Dinge anbelangt ist Barf für ein Tierheim nicht praktikabel.

Und nicht zuletzt: Was würdest Du persönlich eher spenden? 10 Kilo tiefgefrorenes Barf, oder 10kg Trockenfutter?

Anderes: -> siehe Post von Nadine.
____________________________________________________________

Und zum Thema "es ist jedem selbst überlassen":

Ja, das ist es.

Und keiner sollte die Arroganz besitzen von einer "optimalen" Fütterung zu sprechen. Eine Katze bekommt Mangelerscheinungen, wenn sie nur industrielle Futtermäuse zum Fressen bekommt. Weil da eben nicht alles so drinnesteckt, wie in der "Natur-Maus".
Wenn diese Tiere schon so hochspezifisch und sensibel sind, dann hilft bei der Fütterung nur eins: Abwechslung.
Sei es die Abwechslung der verschiedenen Naßfutter-Sorten, die immer gepredigt wird, oder die Abwechslung der Supplemente und Fleischsorten beim Barfen.
Keiner weiß bis jetzt, was das wirkliche Optimum ist.
Keiner weiß, wieviel auch von der genetischen Veranlagung des Katzentieres abhängt.

Was man aber sicher weiß ist, das TroFu die naturfernste und artfremdeste Ernährung für die Katze ist. Und das viele Katzen diese auf die Dauer nicht vertragen.

Ich kenne keine schlanke TroFu-Katze, die mit dem gesunden Aussehen meiner Katzen mithalten kann. Aber ich kenne auch nicht alle Katzen.

Ich kann nur beurteilen, was ich beobachtete, als bei mir das TroFu wegfiel, und erst durch hochwertiges NaFu, später dann durch Barf ersetzt wurde.
Und das reicht mir um zu sagen: Ich werde nie wieder einer Katze TroFu füttern.
Bei mir nicht mal als Leckerli. Denn es gibt auch da genug Alternativen, die man ins Fummelbrett geben kann.
 
  • #18
Aber die kalkulieren doch die Krankheiten ein, die eine Katze davon bekommt :rolleyes:und diese Kosten sind doch um einiges höher als das Futter (ist doch immer die Argumenation hier :D )

Quizfrage: Wie lange ist die durchschnittliche Verweildauer im Tierheim? :rolleyes:
 
  • #19
Ok, also für dich nehmen wir es nochmal auseinander.

Jahrelang gesunde Katzen mit TF: Ja es wird welche geben. ABER viele dieser Katzen versterben im Alter von etwa 14 Jahren (gibt ne Studie dazu irgendwo im iNet). Die Durchschnittsbevölkerung sagt dann "Ach was ein schönes Alter, hatte ein langes gutes Leben." aber das eine Katze locker mal 20 Jahre aufs Parkett legt, ist nicht sooo bekannt. Häufige Todesursache: Organversagen
Häufiges Futter: TroFu so viel das Tier will. .... Merkste was?

TH: ist schon erklärt worden, warum kein Barf. Ich brauche für 8kg Barf allein 4 Stunden. (Reicht bei uns für 4 Wochen bei 2 Katzen). Viele TH haben aber 30 und mehr Katzen. Es müssten dann speziell eingestellte Futterhersteller da sein, die sich aber ein TH nicht leisten kann.

Meine fressen schön gesittet: Ja deine. Aber was ist, wenn du 10 Katzen in einem großen Gehege hast und von diesen 5 Stück? Das bedeutet so viele (ständig wechselnde) individuelle Tiere, dass du gar keine Chance hast, allen ihre Portion Fleisch zu geben. Dann lieber immer TroFu hinstellen, 2x am Tag ne große Dose NaFu (was halt so da ist) und so kannst du zumindest sicherstellen, dass kein Tier verhungert. Die TH haben da gar keine andere Wahl!
Und wegen dem Abschätzen der Krankheitskosten: wie viele Tiere bleiben denn ihr Leben lang im TH? Das sind eher wenige Pechvögel. Alle anderen werden vermittelt. Und im neuen Heim sollen sie dann wieder möglichst artgerecht ernährt werden. Es ist also nur eine vorübergehende Situation.

Wie gesagt, es verteufelt hier kaum einer TroFu als Leckerlie oder als Ernährung in Notsituationen (TH).
Aber was bemängelt wird, ist, wenn Dosi die Mittel hat, ordentlich zu füttern, es dann aber aus Sturheit, Faulheit oder was weiß ich, nicht macht.

Aber letztendlich beleibt es jedem selbst überlassen, wie er seine Katzen ernähren/ vergiften will.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #20
Im Durchschnitt würde ich 6-8 Monate sagen

15 Tage laut Tasso-Newsletter 2010. Klick

Laut einem wahllos rausgegoogleten Tierheim 45 Tage. Klick


Da fällt TroFu-Fütterung mal echt nicht ins Gewicht, und ist aufgrund der Vorteile (Lagerung, Preis, Hygiene) gerechtfertigt.
 
Zuletzt bearbeitet:

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