Zusammenführungsprobleme...

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Tiffy75

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15. August 2015
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Hallo zusammen,

ich brauche Eure Erfahrungen!

seit 3 tagen lebt eine neue Katze bei und, allerdings gestaltet sich die Gewöhnung etwas problematisch.... :-(

Ausgangssituaton: Kater, 15 Jahre alt, aber absolut fidel und jung geblieben (sein Alter sieht und merkt man ihm echt nicht an, spielt gerne, ist topfit, sieht auch nicht „alt“ aus...). Ist willensstark und hat seinen eigenen Kopf, ist auch gerne der Chef, aber im großen und ganzen sehr gechillt und gutmütig. Außer bei Katern, die durch seinen Garten laufen und die er vom Balkon aus zusammenstaucht. ;-)
Katze, 8 Jahre alt kam vor 4 Jahren dazu. sehr scheu und ängstlich durch Traumatisierung in den ersten Jahren (Angst vor Menschen). das ist sie immer noch, unser kleines Sensibelchen :), aber mittlerweile doch gefestigt und sogar verschmust, allerdings nur wenn sie will. Wenn sie nicht will lässt sie sich auch heute nicht anfassen.
Sie ist dem Kater treu ergeben, und in dieser Rolle absolut glücklich. hatte nie irgendwelche Chefallüren.
Die beiden lieben sich über alles, Kuscheln, putzen sich, und spielen. Die Katze setzt sich sogar oft mit weiblichem Charme, Hartnäckigkeit und einer Portion Frechheit durch, drängt ihm vom Futter weg, wenn sie meint seines schmeckt besser, ... ;-) es ist also keineswegs ein ungesundes „unterdrücktes“ Verhältnis.

Vergesellschaftung vor 4 Jahren lief problemlos. erst ignoriert, dann neugierig beäugt, ein paar mal klar gemacht, wer das sagen hat, und dann war es gut - nach einem halben jahr s.o.

Der Neuzugang: kam vor 3 Tagen. Ältere Dame (12), unaufgeregt, ruhig und ausgeglichen, sehr freundlich und verschmust. Andere Katzen kein Problem lt. Tierheim, sie käme mit allen klar und ist auch nicht dominant (das wollten wir auch nicht, unseren Chef vom Thron stürzen...).

1. Tag: kam abends hier an, Korb blieb im WZ stehen, neue Katze weg, nicht zu sehen, aber zu riechen. Korb wurde neugierig beschnuppert, Stimmung war etwas angespannt (v.a. Kater, sie weniger...), aber sonst alles normal.

2. Tag: Neue das erste mal von Angesicht zu Angesicht gesehen, und sofort stützte sich Kater auf die Neue und es kam zum Kampf, bei denen beide einen Kratzer davon trugen. Katze wehrte sich jedoch tapfer! Haben sie dann getrennt. Katze flüchtete in den Flur auf das Fensterbrett und blieb dort liegen. Noch ein (etwas vorsichtigerer) Versuch des Katers, sie anzugreifen, und der ein oder andere Faucher... die neue blieb einfach souverän liegen und ließ sich nicht vertreiben, war auch ihrerseits nicht agressiv. wehrte sich lediglich.

Nacht war ruhig, keine weiteren Kampfhandlungen.

3. Tag: die neue hat es sich auf der Fensterbank im Bad „gemütlich“ gemacht. Bleibt dort den ganzen Tag, gehr nur 1 m davor aufs Klo. Kater weiß wo sie ist, gehr immer wieder ins Bad, guckt, schnuppert, geht wieder raus... aber kein Angriff mehr. Immerhin...
Trotzdem, er singt und faucht sie immer wieder an, sie wird jetzt doch langsam ängstlicher und das Spielchen geht ihr zunehmend an die Substanz :-(, nachdem sie heute morgen noch recht gelassen war... und jetzt haben wir sie in ein separates Zimmer gesetzt, damit sie mal zur ruhe kommen kann und sich die Rollen nicht all zu sehr manifestieren können. Den ganzen Tag auf dem Fensterbrett ist es ja auch nicht. und wer weiß, wie lange das noch so ginge...

P.S.: die andere Katze hat sich heute weitestgehend verkrümelt, allerdings nicht wegen der neuen - die ist ihr herzlich egal, gestern hat sie sich sogar 1 1/2 m neben sie gelegt und sie einfach neugierig angeguckt, ohne eine Spur von Agression!! - , sondern weil ihr die Schreierei und das Gefauche von ihrem Lebensgefährten unheimlich war. Ist halt ein Sensibelchen.
Die Neue selbst: lebte heute wie gesagt auf dem Fensterbrett, freute sich wie Bolle über Zuwendung und schmuste und kuschelte mit Hingabe.
Und ja, wir haben den Kater und auch die katze nach wie vor behandelt und beschmust wie immer, nicht geschimpft und sie nicht vernachlässigt. Sie verhielten sie abends auch völlig normal, saßen mit und auf der Couch, legten sie zu unseren Füßen ins Bett, ... alles gut, sobald die Neue außer Sichtweite ist. Dann läuft hier auch niemand von den „Alten“ verstört rum.
Tipps - was können wir noch tun, dass bald Frieden herrscht - oder zumindest Waffenstillstand, dass alle zur Ruhe kommen und sich kein Mobbing verfestigt?? Oder ist zu erwarten, dass sich das Problem bald von selber löst?
Duftaustausch, Handtücher austausche etc. läuft hier schon. Bisher mit wenig Wirkung.
Gemeinsames Leckerli geben in einem Zimmer gab es hier auch schon. Da hat der Kater vor Entzücken tatsächlich glatt vergessen, wer da oben sitzt. .-) Sie allerdings hat keinen Bissen in seiner Anwesenheit runterbekommen, Aber ich dachte, gemeinsames positives Erlebnis und zum stärken des Zugehörigkeitsgefühls und so... werde es mal weiter machen, vielleicht bringt es was.

Ideen??? Erfahrungen??
Ich hätte nicht gedacht dass der Kater dermaßen agressiv reagiert, so kenne ich ihn gar nicht, vor 4 Jahren, als unsere Katze kam, lief es auch ganz anders... :-(
Ist das in der Form normal und gibt sich von selber, sind ja erst 3 Tage, oder ist das bereits der Anfang von weitreichendem Mobbing??

1000 dank schon mal an, die die sich das jetzt alles durchgelesen haben...

lg Tiffy
 
A

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mach mal behutsam - kannst du die katze erst einmal trennen von den anderen?

das würd ich auf alle fälle vorschlagen
 
Moin,

danke schon mal, das ging aber schnell… :)
Ja, das mit dem trennen, das haben wir ja gestern schon gemacht.
Allerdings findet die neue das auch überhaupt nicht toll. Eingesperrt sein kann sie anscheinend gar nicht ab (typisches Tierheim-Trauma, die beiden anderen haben anfangs auch allergisch auf Eingesperrtsein reagiert…). Von Entspannung keine Spur, eher noch unentspannter, kratzte an der Tür, wollte ständig raus… :-( Und auch hier saß sie nur auf der Fensterbank. Nix entspannt auf Couch o.ä., wie wir gehofft hatten … also das hätte sie auch bei offener Tür haben können.

Kater war übrigens heute morgen noch mal drin, sah sie hinter dem Vorhang, schnupperte intensiv dort, wo sie war, pinkelte erst mal demonstrativ in ihr Katzenklo…:cool: aber er war ruhig, keine Minnegesänge, kein Gefauche. Bravo!!:)

Jetzt haben wir die Tür mal offen gelassen, und gleich war sie viel entspannter. Kater liegt unten und schläft, Neue liegt oben in "ihrem" Zimmer, guckt aus dem Fenster und hat schon gut gefrühstückt, den Appetit hat es ihr anscheinend auch nicht verschlagen (heute nacht hingegen hat sie nichts angerührt, nicht mal Leckerlis!!).

Wie gesagt, trennen ist ne super Idee, ggf. versuchen wir das auch noch mal, aber ich glaube die andere Variante scheint ihr doch lieber zu sein…Gitter kaufen wir morgen, leider war gestern und heute ja Feiertag.
wir beobachten heute mal, wie es sich entwickelt, ggf. müssen wir morgen vor der Arbeit eben noch doch noch mal trennen. Wenn es heute ohne Gesänge abgeht, wäre das ja ein großer Fortschritt, dann kriegen die das vielleicht auch so geklärt.

ich bin gespannt… und hoffe, dass bald wieder frieden im haus herrscht:rolleyes:

lg Tiffy
 
trennen und wieder zusammenlassen innerhalb so kurzer zeit kann auch ein problem werden, weil es immer wieder von vorne losgeht mit dem kennenlernen und damit vielleicht auch mit dem fremdeln.

aber gut, ich bin nicht vor ort, hätte aber nach deiner ersten schilderung länger getrennt.

wie auch immer, viel erfolg!
 
… update: gerade hat sie die Fensterbank in ihrem Zimmer freiwillig (!!) verlassen und hat es sich im Flur bequem gemacht (Fensternische im Treppenhaus), wo sie auch vorgestern Abend nach der Prügelattacke zuerst war.
Hier thront sie nun und hat den ultimativen Überblick. :D
Pupillen sind schräg wie sich das gehört, nicht kugelrund vor Angst.
Der Kater hat es noch nicht gemerkt, die Katze ist schon 2 x an ihr vorbei gelaufen, ohne sie allerdings groß zu beachten (die ist jetzt halt da, alles klar, was soll's). Na ja, muss man ja eigentlich als sehr positiv betrachten nach 3 Tagen.

Ja, optimal ist anders ich weiß, aber die war so nervös und hat richtig gelitten in ihrem Einzelzimmer… :( das war nicht mehr mit anzusehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Du verlangst da in dieser kurzen Zeit einfach zuviel.
Da musst du dich schon auf ein paar Wochen einrichten.
6 Monate, dann können wir wieder reden.
 
Ja, ich weiß. Mittlerweile komme ich mir vor wie ne helikopterkatzenmama… :eek::oops:
Wahrscheinlich bin ich einfach verwöhnt, weil es beim letzen mal quasi Liebe auf den ersten Blick war… deshalb bin ich ja froh, dass ich das Forum hier gefunden habe! :)
Dass es nicht ohne Meinungsverschiedenheiten abgeht, war mir vollkommen klar, aber ich war doch erschrocken, mit welcher Heftigkeit das vonstatten ging…
Mittlerweile werde auch ich entspannter, ich denke, langsam wird es.
Szene eben: Madame liegt mittlerweile auf der Treppe, Kater entdeckt sie, schnüffelt nervös unten rum, geht drei schritte die Treppe rauf, faucht… Madame bleibt gechillt sitzen, Kater dreht wieder ab und geht wieder runter (der Kratzer, den er vorgestern abbekommend hat, hat wohl doch zu weh getan, als dass er sich noch einen abholen möchte…?!).
Das zeigt: sie hat sich wohl schon Respekt genug verschafft und ihm klar gemacht, dass sie sich nicht mobben lässt… :).
Das große Gekuschel wird wohl, wenn, dann noch ne weile auf sich warten lassen - aber ich bin jetzt doch sehr erleichtert, dass sie sich nicht unterbuttern lässt, wie ich anfangs befürchtet habe. :)

ich halte euch auf dem laufenden.
Danke schon mal bis hierhin!!!
 
Also, hier bin ich noch mal.
Leider haben sich die dinge sehr unschön entwickelt.
Der Ton wurde immer aggressiver, alle Katzen immer getresster, die Pinkelei immer penetranter, allgemeines Mobbing begann. Mit erbitterte Kämpfen mit Kampfgesängen, blutigen Kratzern und allem pipapo. Aus unserer gechillten Katze wurde zunehmend ein verängstigtes Bündel, der Kater lauerte ihr überall auf. Es hat sich auch nicht wirklich reguliert. Wir konnten es irgendwann nicht mehr verantworten. Separates Zimmer, Tür zu.
Alle Katzen waren wieder entspannt . wirklich alle, inklusive der neuen. Die vermisste ihre Artgenossen übrigens null.
Dann nach 2 Wochen in einem der beiden Zimmer Gittertür eingebaut (erst nur in einem, damit sie noch ein Zimmer als Rückzugsmöglichkeit hat, wenn ihr das Geglotze zu viel ist und sie sich nicht fühlt wie im Zoo. Plan war: wenn das halbwegs entspannt funktioniert, dann auch im anderen Zimmer).
Kaum war das Gitter drin, begann eine heftige Bodenpinkelei im "Verlies" und auf der anderen Seite der Tür, und die Katze war wieder unentspannt. Kater ebenso. Er weigerte sich strikt, hochzugehen und auch nur in die nähe zu kommen. Da halfen auch keine vor dem Gitter servierten Leckereien, kein Feliway, nichts.
Einmal gingen wir die Tür rein, die neue sah durch de Türspalt den Kater, witschte raus und griff ihn an (!), es gab wieder eine heftige Prügelei inkl. deutlicher Kratzer. 1 tag, bis beide wieder einigermaßen entspannt waren. wenige tage später das gleiche, dieses mal erwischte es unsere Katze, die von der Neuen durch die ganze obere Etage gejagt wurde und vor Panik sich im Rennen entleerte. Anschließend saß die neue im Schlafzimmer unterm Bett und ließ niemanden mehr an sich ran auch uns nicht. Nach einem halben tag gelang es uns, sie wieder zurückzulotsen. Die Katze, unser Sensibelchen, verschwand völlig von der Rolle hinterm Sofa und war fertig mit der Welt - sie wollte doch einfach nur vorsichtig Kontakt aufnehmen und mal reinspitzen...

Mittlerweile waren uns zwei Sachen klar: Die neue war wohl eine umsorgte Einzelkatze. Sie vermisste ihre Artgenossen null, ließ uns aber kaum noch gehen, wenn wir mal da waren und vermisste eher den Kontakt zu uns. Zum anderen haben wir auch beobachtet, dass sie sich einfach nicht an die "Katzenumgangsregeln" (nicht gruppenerfahren?) hielt und damit erheblich dazu beigetragen hatte, dass sich alles so hochschaukelte.

Nun ergab es sich, dass unsere Tochter sich im Tierheim nach einer Katze umsehen wollte. Ihr Ex hatte beim Auszug wenige Wochen zuvor den gemeinsamen Kater mitgenommen, und ohne Katze kann sie genau so wenig wie wir… ;-). Unten wohnen meine Schwiegereltern, die Katzen auch sehr gerne haben. Das heißt: viel Platz, 24 h Exklusiv-Streichelservice, keine prügelten Artgenossen, es ist immer jemand da - nicht wie hier, wo beide berufstätig sind und die Katzen tagsüber unter sich - und viel Liebe. Eine besseres Zuhause kann keine Katze haben (auch der Kater des Ex und einige Vorgänger hatte den Himmel auf Erden, wurden von alles Seiten verwöhnt und genossen es in vollen Zügen :) ).
Wir entschlossen uns deshalb schweren Herzens, diese Gelegenheit zu ergreifen und das Experiment "Zusammenführung" aufzugeben, um der neuen ein gutes Leben zu gönnen. Auch wenn ich todtraurig bin und sie mir fehlt, bin ich doch sicher, dass es allen damit besser gehen wird. und ich sehe sie ja regelmäßig und werde sie auch mal als Pflegemama betreuen dürfen… :)
Rückmeldung nach einem (!!) Tag: sie fühlt sich wie zuhause, hat sich schon durch alle Schöße geschmust und Opa ist hin und weg von ihr. Was will man mehr.

Manchmal kann man es nicht erzwingen. Und dann muss man sein Ego auch zurückstellen, so sehr sie mir auch fehlt.

Ich danke euch allen für die Beratung, und wünsche Euch viel Glück mit Euren Fellnasen!!

lg Tiffy
 
  • #10
Gute Lösung. Ich hätte hier kein erwachsenes Tier mehr hinzu gesetzt. Ist immer ein Risiko. Aber die Mietze ist ja nicht aus der Welt.:p
 
  • #11
Ich hätte hier kein erwachsenes Tier mehr hinzu gesetzt. Ist immer ein Risiko.

Naja...ein Kitten oder eine Jungkatze zu einem erwachsenem und einem älteren Tier zu setzen mag für den Menschen das kleinere Risiko sein, ist aber unpassend für das junge Tier.

Aber wenn man Deine anderen Beiträge liest, kann man sich ohnehin nur wundern.
 
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  • #12
Das ist ein schönes happy end. Ich freue mich für euch alle und für die Katzen!
 

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