Zugelaufe Katzen - Frage dazu!

[Anne63]

Hallo ihr,

im Oktober ist mir ja bereits eine Katze zugelaufen. Sie kam wie aus dem Nichts, keiner kannte sie hier in der Siedlung und alle anderen Versuche den Besitzer zu finden scheiterten. Sie war anfangs mega scheu, wurde dann bei mir immer zutraulicher, hat vor anderen Leuten aber weiterhin Angst.

Dann vor ein paar Tagen saß erneut eine Katze bei mir vor der Tür. Zwei Tage vorher saß sie schonmal da, lief aber sofort weg als ich sie ansah.
Vor ein paar Tagen allerdings wollte sie unbedingt mit rein, ist mir zweimal hintereinander beim Tür los schließen an mir vorbei in die Wohnung geflitzt. Sie war so aufdringlich das ich Mühe hatte raus zu kommen und auch wieder ins Haus. Sie zitterte vor Kälte und wirkte ausgehungert.
Vorgestern standen wir mit meiner Freundin und einer Bekannten draußen, die Katze bei uns. Sie interessierte sich aber überhaupt nicht für die anderen sondern folgte mir, sobald ich kurz zum Auto oder Haustür ging, auf Schritt und Tritt - als wäre sie meine Katze.

Den ersten Streuner habe ich bei mir, da ich ihn nicht ins Tierheim geben möchte. Fundbüro und Tierheim wissen aber Bescheid.

Die zweite Katze wollte ich bei der Kälte auch nicht draußen lassen und sie ist über Weihnachten bei meiner Schwester. Das Tierheim haben wir bereits informiert falls sich jemand meldet (glaube ich aber nicht da sie starke Ohrmilben hat und wohl auch verwurmt). Die Katze ist lt. meiner Schwester sowas von verschmust und glücklich, hat nichtmal nen Drang nach draußen.
Es liegt nun an ihren Katern wie sozial sie sind. Wenn sich alle gut verstehen darf die Hübsche bleiben ansonsten leider Tierheim (was ich nicht hoffe).

Meine Frage ist nun, woher merken Katzen wo sie in ihrer Not hingehen können und wissen wer ihnen hilft?

Ich wohne hier bereits seit 10 Jahren aber das ist mir noch nicht passiert, das mir zwei Katzen innerhalb kurzer Zeit zulaufen. Meiner Freundin, die direkt neben mir wohnt ist es in ihrem ganzen Leben noch nicht vorgekommen. Sie ist zwar auch sehr tierlieb aber nicht so Katzenverrückt wie ich.

Bin gespannt auf eure Antworten!

Lieben Gruß

Anne

 

[Miomomo]

Hallo Anne,

ich finde es toll, dass ihr nicht weggeschaut habt, sondern euch um die Katzen kümmert. Und genau das ist der Punkt: Ihr habt sie gesehen und euch Gedanken gemacht. Andere Menschen und auch gerade die, die sonst nichts mit Katzen am Hut haben, sehen so eine Katze in Not gar nicht. Die haben da einfach keinen Blick für.

Ausserdem reagieren wir "Katzenmenschen" positiv auf(alle) Katzen und begegnen ihnen freundlich. Das spüren Tiere natürlich.

Oft werden sie weggescheucht "Ich will keine fremde Katze in der Wohnung" und leider glauben auch viele, dass sie sich schon alleine helfen wird. So viele Leute meinen, dass eine Katze ganz gut alleine klar kommt "Die findet ihren Weg schon" oder "Die fängt sich was, wenn sie Hunger hat".....

Dass ihr das Fundbüro und das Tierheim informiert habt, ist gut. Bitte macht auch noch Aushänge (z. B. im Supermarkt) und gebt auch eine Fundmeldung z. B. beim www.tierschutzverzeichnis.de und bei Tasso ab. Auch beim den Tierärzten in der Umgebung sollte ihr eine Fundmeldung aushängen.

Wart ihr mit den Fundkatzen schon beim TA? Der sollte prüfen, ob sie gekennzeichnet (gechippt) sind.

Es kann gut sein, dass eine Katze von weit her kommt (z. B. in einem Auto mitgefahren), deshalb denkt auch an Tierärzte und Tierschutzverein in einem etwas größeren Radius. Die Katzen können auch schon länger unterwegs sein.

Als ich vor einiger Zeit die Besitzer von unsererm Fundkater Grobi ausfindig machen wollte, habe ich festgestellt, dass unglaublich viele Menschen verzweifelt ihr vermisstes Tier suchen und wirklich nach jedem Strohhalm greifen. Deshalb sollte man als Finder nichts unversucht lassen, damit die Besitzer ihr Tier wieder bekommen können.

 

[Anne63]

Hallo Miomomo,

vielen Dank für deine Antwort!

Was ich nur nicht verstehe warum sie sich direkt vor die Haustür eines Katzenliebhabers setzen. Vor allem die zweite Katze wollte ja sofort ins Haus ohne zu wissen, was sie hier erwartet.
Meine Schwester und Freundinnen haben mich schon gefragt ob ich Baldrian großzügigst verteilt habe. Aber habe ich natürlich nicht.

Für den ersten Streuner habe ich schon alles unternommen, was man so machen kann: Radiodurchsage, Flugblätter, Fundbüro, Tierheim, Tierärzte, ebay-kleinanzeigen und Tierschutzverzeichnis. Es haben sich auch schon ein paar Leute gemeldet aber leider alles Fehlanzeige.
Das Chip-Lesegerät hatte ich mir auch vom Tierarzt ausgeliehen, da ich die Katze (oder kastrierter Kater - bin mir nicht soooo ganz sicher) nur ganz kurz streicheln durfte und ihn in keine Box bekommen hätte. Leider war auch das ablesen negativ.
Da ich in der kommenden Woche meine Milena kastrieren lassen will, nehme ich die Miez auch gleich mit. Wurmkur und Flohmittel hat sie aber schon hinter sich.

Die andere Katze ist ja gerade erst da und wir haben bis auf Anzeigen im Internet zu durchsuchen und Tierheimanruf noch nicht mehr gemacht. Die Katze roch sehr stark nach Müll und wir vermuten das sie sich von Essensresten ernährt hat.
Toll wäre natürlich wenn sie einen Besitzer hat und wir gucken weiterhin ob jemand sie vermisst. Ansonsten hoffe ich ganz fest, das sie bei meiner Schwester bleiben kann. Sie sind schon ganz verliebt in sie, aber es ist eben abhängig davon was die Kater von ihr halten. Der eine findet Katzen überhaupt nicht toll und deshalb ist es etwas schwierig.

Wenn Leute vorbei schauen kann ich es nicht nachvollziehen. Viele Bekannte von mir haben Katzen aber ich weiß das darunter auch welche sind, die die Katze laufen lassen würden und glauben das sie schon klar kommt. Find ich sehr traurig. Irgendwie ist es doch immer möglich zumindest vorübergehend so ein in Not geratenes Tier aufzunehmen. Und selbst wenn es über Nacht im Bad bleibt und man es am nächsten Tag zum Tierheim bringt. Besser so als bei der Kälte draußen bleiben zu müssen. Gerade wenn ein Tier so dringend um Einlass bittet.

Lieben Gruß

Anne