Unsicherheit bei der Anschaffung einer Zweitkatze - wirklich sinnvoll?

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FrauGretje

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9. April 2021
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Hallo zusammen,

ich habe eine 1,75 Jahre alte BKH Dame zuhause, die schon einiges hinter sich hat. Sie hustet alle 4-5 Wochen seit sie bei mir eingezogen ist mit 3 Monaten und hat bezüglich dieses Hustens schon zig Narkosen und Tierarztbesuche hinter sich..sie wird nun, da nichts gefunden wurde auf Asthma mit Inhalieren therapiert und soll wenig Stress ausgesetzt werden. Nun kam Ende des Jahres auch noch eine beidseitige Femurkopfnekrose dazu, die trotz meines Drängens und Fragens von den Tierärzten erst nach 5 Untersuchungen und CT festgestellt wurde, fragt mich nicht warum, ich ärgere mich über diese Nummer immer noch. Die Katze wurde dann Anfang des Jahres operiert und ist nun wieder fit. Allerdings war ich schon vor einem Jahr am Überlegen, mir eine Zweitkatze ins Haus zu holen. Nun steht diese Überlegung wieder an.
Allerdings habe ich wirklich große Bedenken, auf der einen Seite möchte ich, dass sie eine Freundin hat und nach den Home Office Zeiten nicht so viel alleine ist, auf der anderen Seite: Gibt es auch wirklich Einzelkatzen? Ich hatte schon einige BKHs, sie ist wirklich speziell. Als ich sie damals beim Züchter abgeholt habe, ist mir direkt aufgefallen, dass sie in dem Gewusel von 10 Kitten nicht mittendrin war, sondern immer abseits - und auch die Züchterin sagte dort, dass sie immer die Kleinste gewesen wäre.. die Züchterin ist wirklich seriös und langerfahren! Naja, auf jeden Fall ist mein Mäuschen wirklich sehr, sehr skeptisch in jeder Hinsicht, sie ist zwar auf ihre Art neugierig, aber ich brauchte Wochen um mit ihr zuhause warm zu werden, da sie auch nur ganz wenig spielt. Wenn sie andere Katzen am Fenster sieht, rastet sie förmlich aus und faucht - das ist aber ja wahrscheinlich wegen des Revierverhaltens normal. Vor Fremden hat sie anfangs total Angst und kommt erst nach einer Stunde aus ihrem Versteck. Leider haut sie auch nach meinen Neffen und faucht sobald ihr einer zu Nahe kommt, das kannte ich von meinen alten BKHs überhaupt nicht, da ihr die beiden nie etwas getan haben und ganz vorsichtig sind. Ihr merkt, sie ist wirklich total eigen, was mir große Sorgen bei einer Zusammenführung macht.
Nun meine Frage, ist es trotzdem sinnvoll eine Zweite Katze zu holen (trotz Asthma und ihrer Eigenarten)? Habt ihr Erfahrungen? Sollte es dann ein ruhiges Kitten werden? Ich bin wirklich verunsichert, da ich nicht möchte, dass mein Mäuschen enorm gestresst wird (da sie schon so viel mitgemacht hat) oder die Zusammenführung nicht klappt und ich sogar noch das neue Kätzchen abgeben müsste, das würde ich nicht können.

Danke euch für Eure Meinung!!
 
A

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Hallo,

eine Zweitkatze ist auf jeden Fall sinnvoll. Mit nichtmal zwei Jahren ist deine Katze noch viel zu jung, um als echte Einzelkatze zu gelten. Katzen sind von sich aus sozial, wenn sie richtig aufgewachsen sind (also lange genug bei Mama und Geschwistern waren) und man es dann als Mensch nicht versaut. Die meisten nicht mehr vergesellschaftbaren Katzen lebten viele Jahre alleine in Einzelhaltung und können nur deshalb nicht mehr mit anderen Tieren. Ihre Reaktion auf fremde Katzen finde ich nicht ungewöhnlich, das ist schließlich ihr Revier. Daraus lässt sich nicht ableiten, ob eine Vergesellschaftung klappen kann oder nicht.

Ist deine Katze Freigängerin und hat draußen Kontakt zu anderen Katzen, oder ist sie seitdem du sie hast Wohnungskatze?

Ganz entscheidend für den Erfolg ist die Wahl der richtigen Zweitkatze und die Vergesellschaftung.
Die neue Katze sollte auf keinen Fall ein Kitten sein. Sie sollte aus dem Gröbsten raus sein, so ca. 1,5-4 Jahre alt. Der Charakter sollte zu deiner Maus passen, heißt sie sollte keine Stapelkatze sein, die den permanenten Körperkontakt zu anderen Katzen braucht, damit wäre deine nach der Beschreibung eher überfordert. Sie sollte jedoch trotzdem sehr gut sozialisiert und höflich mit anderen Katzen sein, weil deine nun recht lange alleine war und das erst wieder lernen muss. Du suchst also eine etwas zurückhaltende und höfliche Katzendame.
Das wird nicht so einfach zu finden sein, aber du kannst dich mal hier im Forum umschauen, ein Gesuch aufgeben und sicher werden dir auch Foris ein paar Tipps geben können zu Tierschutzvereinen mit Pflegestellenkonzept, Tierheimen und ähnlichem, die ihre Katzen gut kennen und diese entsprechend einschätzen können. Seriöse Anlaufstellen im Tierschutz nehmen die Katzen übrigens auch immer wieder zurück, falls es mit der Vergesellschaftung nicht klappt.

Dann zur Vergesellschaftung: Du solltest hier unbedingt mit einer Gittertür arbeiten und eine sogenannte langsame Vergesellschaftung durchführen. Die langsame Zusammenführung | Katzen Forum - Das große Katzenforum (katzen-forum.net)
Das heißt der Neuzugang kommt erstmal in einem separaten Raum an, wenn sie sich zurecht gefunden hat, wird die Zimmertür gegen eine Gittertür getauscht, sodass die Katzen sich dort kennenlernen können ohne Verletzungsgefahr. Man schafft dann am Gitter positive Begegnungen durch Leckerlirunden und ähnliches, bis sich die Katzen entspannt begegnen. Erst dann geht die Tür auf und sie dürfen zueinander.
 
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Reaktionen: Vitellia und Paddelinchen
Hallo Kayalina,

super, ganz lieben Dank für deine Einschätzung, das hilft mir schon sehr! Mein Mäuschen wird in der Wohnung gehalten - gerade deshalb möchte ich ihr ja auch eine Freundin an die Seite stellen.
Ganz, ganz lieben Dank dir!!!
 
Kayalina hat das sehr gut zusammengefasst. Schau doch mal bei den Notfellchen nach einer gut sozialisierten Katzendame. 😊
 
Ich verlinke Dir mal diesen Thread Zweite Katze - Doppelter Aufwand?
Er deckt sich thematisch ziemlich mit deinem, ist aktuell, nicht allzu lang und hat ein HappyEnd. Und ich muss nicht alles nochmal schreiben ;)
 

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