Thomas, die Wach-Katze

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Diesen Artikel habe ich am Samstag (20.09.2008) in der Berliner Zeitung gefunden: http://www.berlinonline.de/berliner...mp.fcgi/2008/0920/vermischtes/0065/index.html

Thomas, die Wach-Katze

In Kolumbien lernen Ratten Landminen aufzuspüren. Sie werden dabei vor anderen Tieren geschützt
BLZ, AFP

BOGOTA. Im Labor der kolumbianischen Polizei in Bogota herrscht geschäftiges Treiben: Eine Schwadron Ratten trainiert das Aufspüren von Anti-Personen-Minen. Paco, die Chef-Ratte, gibt den Ton an. Mit ihren Bissen verschafft sie sich Respekt.

Kolumbien ist das am schlimmsten verminte Land der Welt. Vor allem die Guerilla-Bewegung FARC setzt Anti-Personen-Minen ein, um das Vorrücken der Armee im Dschungel zu verhindern. In den vergangenen zehn Jahren gab es etwa 5 000 zivile Opfer. Dank ihres geringen Gewichts können sich die Schnüffelratten auf den Sprengstoff stellen, ohne den Zündmechanismus auszulösen. Bei den schwereren Spürhunden gab es in der Vergangenheit viele Opfer, deshalb suchte die Polizei nach Alternativen. Auch die Arbeit mit den Ratten wird von einer Bioethik-Kommission überwacht.

"Wir haben Ratten gewählt, weil ihr Geruchssinn mit dem von Hunden vergleichbar ist. Gleichzeitig können sie wegen ihrer geringen Größe an schwer zugänglichen Orten zum Einsatz kommen, und sie sind schnell abgerichtet", erklärt die Tierärztin Luisa Mendez das Projekt. Schon nach wenigen Tagen erkennen die Schnüffelratten den Sprengstoff, fertig ausgebildet sind sie in zwei bis drei Monaten. Ein weiterer Vorteil sind die Kosten: Ein Hund kostet 350 Euro, während Ratten für sieben Euro angeboten werden. Dennoch empfinden die Rattentrainer das Budget von umgerechnet 35 086 Euro, das ihnen seit 2006 pro Jahr zur Verfügung steht, als zu knapp.

Luisa Mendez setzt die Ratte Natascha an den Eingang eines Labyrinths, in dem sich ein mit Sprengstoff gefüllter Behälter befindet. Nach wenigen Sekunden hat Natascha ihn ausfindig gemacht und sich auf die Hinterbeine gestellt. So verharrt sie, bis sie ein Zuckerstückchen zur Belohnung bekommt. Die Übung wird einige Male wiederholt, die Ergebnisse werden dokumentiert.

Dies alles geschieht unter den Augen von Thomas, der Wach-Katze. Er und einige andere sind dazu da, die Ratten vor Angriffen fremder Katzen zu schützen und ihnen die Angst vor Tieren zu nehmen, die sie bei ihren Einsätzen treffen könnten. Die Katzen wurden im Alter von drei Wochen von ihren Müttern getrennt und an das Leben mit den Nagetieren gewöhnt. Im November werden endlich 14 Ratten und drei Katzen ins Gelände geschickt, um die Minensuchtrupps der Polizei zu unterstützen. (AFP/BLZ)

Ist zu hoffen, dass sich Thomas nicht auf den Sprengstoff stellt.
 
A

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Auszug aus: http://www.kleinezeitung.at/magazin/tiere/1538122/index.do

Die Laborkatzen wurden im Alter von drei Wochen von ihren Müttern getrennt und an das Leben mit den Nagetieren gewöhnt. Paco, die Chef-Ratte, gibt den Ton an. Mit ihren Bissen hat sie sich auch bei den Katzen Respekt verschafft.

Die armen Kitten. 3 Wochen klein und stehen schon so ner großen Ratte gegenüber.

Fakten

Landminen sind billig und haben eine große Zerstörungskraft. Nach Angaben der kolumbianischen Organisation gegen Anti-Personen-Minen werden in dem lateinamerikanischen Land täglich drei Menschen durch Minen verletzt oder getötet. In den vergangenen zehn Jahren gab es schätzungsweise 5.000 zivile Opfer.

Befürwortet ihr die Ausbildung von Wachkatzen?
 
Befürwortet ihr die Ausbildung von Wachkatzen?

Grundsätzlich befürworte ich es, wenn Fähigkeiten von Tieren genutzt werden um für Schutz oder Sicherheit zu sorgen. Aber es gibt Grenzen, da ist es schwer für mich eine endgültige Meinung zu finden. Das hier ist so ein Fall. Ich finde es gut, dass Ratten zur Minenräumung eingesetzt werden und ich finde es gut, dass sie von Katzen beschützt werden. Den Weg dorthin finde ich nicht wirklich prickelnd. Auch die Vorstellung dass eine Katze eine Mine auslösen kann weckt Unbehagen.

Schutz- oder Rettungshunde, das ist für mich kein Problem. Beim Wachhund, vom Menschen durch Schläge scharf gemacht, ist mir ein Horror. Delphin-Shows mag ich auch nicht, selbst im Zoo habe ich oft ein beklemmendes Gefühl.
 
Den Weg dorthin finde ich nicht wirklich prickelnd. Auch die Vorstellung dass eine Katze eine Mine auslösen kann weckt Unbehagen.

Möglicherweise kann die Katze gar keine Mine auslösen, weil die Ratte so eine gute Spürnase hat und die Katze davor bewahrt. So schützen sie sich vielleicht gegenseitig.
 
Ich habe dabei eigentlich gar keine Bauchschmerzen, denn ich nehme es lieber in Kauf, das ein Kätzchen mit drei Wochen von der Mutter wegkommt, als dass ein Mensch oder gar ein Kind auf eine Mine tritt. DAS ist nämlich die Alternative :massaker:

Sicherlich ist es nicht unbedingt ein schöner Weg, um Katzen an Ratten zu gewöhnen. Aber diese Tiere werden letztendlich gut behandelt - bekommen regelmässig Futter und sicherlich auch medizinische Hilfe. Und man kümmert sich auch sonst um sie. Und in solchen Ländern ist das auch nicht umbedingt selbstverständlich. Letztendlich gewinnen diese Katzen dabei auch.
 
Ist jetzt OT, aber ich muss das sagen!

Im lateinamerikanischem Land werden täglich 3 Personen durch diese Minen verletzt oder getötet.

In Deutschland nimmt sich statistisch alle 47 Minuten ein Mensch das Leben. Ich find das so krass. Viele Menschen können einfach nicht glücklich sein. Es sollte vielmehr Augenmerk auf psychische Gesundheit gelegt werden.

Find das ja toll, dass in diesem Pflegeheim Katzen rumlaufen. Bravo, na endlich.
 
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