So, nun die Geschichte vom KATZENKIND ( so taufte ich sie und sie hörte auf’s Wort – klar, war hungrig :-( )
Wie gesagt, wenige Wochen nach dem weißen Kater,
da saß wieder etwas ganz kleines, flauschiges unten im Gebüsch und lauerte auf den „Himmels-Segen“ meiner Nachbarin, der jeden Abend pünktlich zur Nachtdämmerung vom „Himmel“ auf den Rasen flog.
Erst dachte ich das sei ein schwarzes Kaninchen-Baby. Als ich dann mit der Taschenlampe genauer hinsah, sah ich sogar Mika ein paar Meter weiter auch im Gras liegen – er wusste wohl genau auf was das kleine Fellknäuel wartete. Ich habe gewartet bis der „Segen“ endlich auf den Rasen fiel und sah wie da ein so kleines Katzenkind hin lief, welches sich noch nicht einmal richtig gerade auf den Beinchen halten konnte.
Mit der Taschenlampe ging ich dann runter und siehe da, es war noch so klein, dass es noch einwenig schwankte beim Laufen, ABER wegrennen konnte es wie eine große… und Mika natürlich hinter her.
Diesem kleinen Wollknäuel konnten unmöglich die all abendlichen Essensreste von meiner Nachbarin reichen, das Kätzchen braucht Milch, etc. – doch ich hatte ganz sicher nicht geahnt was ich damit anfing es zu füttern, denn bi dem weißen Kater war die Sache binnen einer Woche erledigt. Doch dieses Katzenkind wurde und wurde einfach nicht zahm. Einmal ist es dem Mika in unseren Hausgang nach gelaufen und sah mich dann um die Ecke stehen – statt wieder zurück zu flüchten, flüchtete es die Treppen hoch, bis ins letzte = 4. OG, um sich dort im Schuhregal zu verstecken. Den Versuch es hoch zu heben habe ich bitter bezahlt, es biss zwar nicht, aber diese Krallen… und dann sprang es hoch ans Fenster und wollte durch das gekippte Fenster flüchten, oben im 4. Obergeschoss, ich habe es gerade noch packen können, bevor es durch den Schlitz… Sofort alle Fenster im Hausgang geschlossen und meine Kochhandschuhe holen gegangen – Mika lief die ganze Zeit hinter mir her, mit mega nach hinten anliegenden Ohren 😀 Das Katzenkind schrie den ganzen Hausgang zusammen – es war übrigens nachts um 23:45 Uhr. Mit den Kochhandschuhen ging es dann aber gerade so, von da an mied die Kleine den Hausgang, aber mauzte immer, wenn ich Mika zum Essen rein holte. Und Mika ging zu Anfang erst dann mit mir rein und hoch, wenn wir zusammen, zuvor das Katzenkind draußen füttern waren. Die beiden waren ein Herz und eine Seele, bzw. die Kleine hat sich Mika wohl als Ersatzpapa am Anfang erkoren.
Die Kleine ist wie ein Böckchen gesprungen gekommen, wenn ich sie morgens und abends „Katzenkind“ rief, sie freute sich immer mächtig auf’s Fressen. Und mit Mika hatte sie einen 24-Stunden-Freund und/oder -Aufpasser gefunden, denn ihn konnte ich dann ab Juli als er ganz zu mir kam, nicht drinnen halten – er schlief tagsüber mit der Kleinen in fremden Gärten hier in der Nähe.
Dass sie weiblich sein könnte fiel mir deshalb auf, weil sie immer Mika ihren Popo hin hob, damit Mika den leckt. Aber ich glaube das machen Katzenkinder auch bei deren Eltern so.
Sie wurde und wurde einfach nicht zahm, selbst nach 3 Monaten zweimal täglich füttern und sie sah immer wie Mika draußen mit mir schmuste – die Kleine war zäh, denn als ich anfing das Fressen nur noch in einer Transportbox (große Hartbox) zu servieren, da fraß sie doch tatsächlich 4x also ganze 2 Tage lieber NICHTS als da rein zu gehen. Ich hielt das auch deshalb nicht länger durch, weil schon Mika abends nicht mehr zum Fressen rein kommen wollte – irgendwie muss er gemerkt haben, dass die Kleine mächtig hungrig ist. Erst 2 Monate später wagte ich den Versuch mit der Transportbox noch einmal, weil es war schon Anfang Dezember und draußen kalt, da könnte der Hunger schlimmer sein, bzw. auf ihre all abendliche Milchration hat sie mittlerweile schon so sehr gepocht, dass sie unentwegt mauzte, wenn mal keine Milch dabei war. Und siehe da, DIE MILCH trieb sie deshalb in die Box, weil wir noch einen anderen Freigänger hier haben, einen 1 Jährigen Kater, der mittlerweile die Fütterungszeiten spitz bekam und immer der Kleinen alles weg fraß, wenn diese sich nicht richtig durchsetzte. Mika schaute sich das Drama immer gemütlich mit an oder aber, gab dem 1 Jährigen ein paar hinter die Ohren.
So auch als ich im Dezember wieder mit der Transportbox kam, denn der 1 jährige Nachbar-Freigänger ging sofort in die Box und fraß… ich konnte ihn 3x mal rausholen und etwas auf dem Arm behalten – der kleine Terrorist ist nämlich zuckersüß, lieb und zahm, nur liebt er es mich immer zu erschrecken, denn er springt nämlich nichts ahnend nachts derart laut und angriffslustig aus dem Gebüsch, so dass er es regelrecht genießt, wenn mir dann fast das Herz stehen bleibt, weil ich nicht mit ihm rechnete. Nur Mika ist auf ihn eifersüchtig, er muss sich schon gegenüber Mika auf den Rücken legen, damit Mika ihm draußen nichts macht. Doch zur Begrüßung wird sich respektvoll angeschnuppert, da passiert nichts, der kleine Kater ist ganz zierlich, wiegt max. 1,5 Kilo. Und das Katzenkind hat den kleinen Terrorist auch sehr geliebt, die waren nachts meist zu dritt unterwegs, laut einiger Nachbarn mit Garten…
Mein Glück war demnach der kleine Terrorist, denn er ging sofort in die Transportbox zum Fresschen und die Kleine mauzte mächtig am ersten Tag, weil er ihr die Milch weg trank – doch schon am zweiten Tag rannte sie mit rein und natürlich hatte ich Nachschub mit im Gepäck, denn war der Terrorist erst einmal satt, dann kam die Kleine alleine zum Zug. Aber der Transportbox durfte ich mich nur bis auf drei Meter nähern, ständig kam sie zu Beginn alle 5 Sekunden raus, schaute wo ich war und ging dann wieder für 5 Sekunden fressen. Mit der MILCH jedoch bekam ich sie dann nach ca. 2 Wochen. Denn die Milch stellte ich erst dann alleine und extra rein, wenn sie das Futter gefressen hatte – und beim Milch trinken kam sie nicht andauernd heraus, sondern war immer hin und weg, wenn es endlich die Milch gab.
Klappe zu, Katzenkind war endlich eingefangen.
Bei mir oben in der Wohnung hielt sie sich ganz an Mika, denn wenn er zu seinem Fressplatz ging, da lief sie einfach mit, sofern ich nicht gerade daneben stand. Klar, wollte ich nicht, dass die beiden aus einem Futternapf aßen, sie hatten ja auch jeder ihren eigenen, aber für so etwas wie Quarantäne war doch eh schon längst der Zug abgefahren, die beiden rollten sich da draußen regelrecht täglich zusammen über den halben Rasen beim Spielen und er leckte schon Monate ihren Po ab, u. s. w.
Nur bei dieser Kleinen war ich froh, dass wir mittlerweile Mitte Dezember hatten, denn ich hätte mich nicht getraut auch nur ein Fenster auf kipp zu stellen. Und genau das war auch der Grund, weshalb ich sie beinahe nicht an den Mann bringen konnte – das Tierheim wollte sie nicht nehmen, obwohl ich argumentierte, dass die Kleine nun mehr schon ca. über 10 Monate alt sein dürfte und zumindest sterilisiert gehört, bevor ich sie wieder da hin setze wo ich sie her habe, denn das wurde mir vom Tierheim gesagt:
„Setzen Sie sie dahin, wo Sie sie her haben und, wenn Sie sich Sorgen machen, dass sie den Winter nicht überleben kann, dann füttern Sie sie weiter!“.
Erst als ich einen Tag drauf dann einen anderen Weg ging – ich rief die Polizei an und meldete ein Fundtier. Diese wiederum rief beim städtischen, zuständigen Ordnungsdienst an und der meldete sich dann bei mir – ich schilderte die Lage und er meinte, dass das Tierheim einen Vertrag mit der Stadt hat und nun auf Grund von diesem Vertrag von der Stadt verpflichtet wird diese Katze abzuholen – erst so kam dann auch jemand vom Tierheim und holte die Kleine ab, denn ich hatte da schon das Auto von meinem Vater verkauft.
War schon ein Hammer mir zu sagen ich solle eine NICHT sterilisierte, weibliche Katze wieder aussetzen – da wurde der „Beamte“ der Stadt richtig sauer, denn vertraglich sei festgelegt, dass selbst Wildkatzen die eingefangen wurden, mindestens jene Behandlung vom Tierheim erhalten müssen, so dass es keine Nachkommen geben können wird, falls man diese wider aussetzt, weil nicht vermittlungsfähig.
In der Wohnung ließ sich die Kleine dann endlich auch von mir anlangen – zwar saß sie dabei in einer Ecke und zitterte zu Beginn etwas, aber das legte sich dann. Wenn ich das Geld gehabt hätte, für zwei Katzen und eine Balkonsicherung, dann hätte ich immer noch etwas überlegt in Bezug sie zu behalten, denn ich bin eine absolute „Frischluftfanatikerin“, tags und vor allem nachts verschlossene Fenster, den Preis hätte ich wohl nicht für eine eigentlich „fremde“ Katze bezahlt, selbst wenn Mika so wäre… könnte ich nicht sagen, ob er dann noch hier sein können würde. Aber Mika musste ich nur auf den Arm nehmen und ihm zeigen wie hoch wir oben sind, also noch höher als sein Zuhause bei der Nachbarin und das hat er sofort derart verstanden, dass er nur unten durch die Schlitze schaut, niemals auf das Geländer sprang.
Ich bin zwei Mal nach der Abholung der Kleinen ins Tierheim, dann mit dem Fahrrad ans Tierheim gefahren, in der Hoffnung auch sie ist in jenem Quarantänebereich der von außen einsehbar / besuchbar ist, doch die Kleine wurde nach oben in den ersten Stock gesetzt, dort konnte man sie noch nicht einmal sehen, wenn das Tierheim offen ist – nach dort oben gibt es nur Führungen vom Tierheimpersonal. Und ich als Finder bekomme keine, habe ja keine Rechte mehr und zudem soll man seine Fundtiere ja auch nicht besuchen!
Aber von der Kleinen gab es dann wenigstens Fotos auf der Tierheim-Webseite, nach 5 Wochen… und nach erst 4 Monaten waren diese Fotos dann verschwunden.
Vermittelt?
Wieder ausgesetzt?
Keine Ahnung!
*gelöscht: Urheberrecht*
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