Schlumps
Forenprofi
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Zuerst einmal eine Vorwarnung: Der folgende Text wird lang, seeehr laaang (so lang, dass das Forum sich weigert, ihn als ein Posting zu veröffentlichen *oops*), aber ich wollte den „Fall“ so detailliert wie möglich darstellen, um nichts Wichtiges zu übersehen.
Ausgangssituation: Meine beiden Kater sind 2,5 Jahre alt, Rassekatzen (aus seriöser Zucht!), reine Hauskatzen und werden gebarft. Autofahren und TA-Besuche sind für sie Horror.
Ich bin am 30.07. (Do) mit den beiden zum Impfen gefahren. Dieser Besuch fand jedoch nicht in meiner Stammpraxis in 5 Minuten Entfernung statt, sondern in einer anderen Praxis in ca. 20 min. Fahrzeit. Hintergrund dieses TA-Wechsels waren 2 Gründe: 1) Meine Praxis hat nicht den von mir gewünschten Impfstoff (Purevax) im Sortiment, konnte/wollte auch nicht bestellen, die andere TÄ dagegen hatte den Impfstoff vorrätig. 2) Außerdem wollte ich mal die Zähne der Jungs von jemandem mit mehr „Zahnerfahrung“ anschauen lassen (diese Praxis ist die Einzige in der näheren Umgebung, die auch ein Dentalröntgengerät hat).
Die Autofahrt war (für uns alle) stressig, beide waren sehr aufgeregt, haben geschrien und auch gehechelt. Beide Kater waren gesund und wurden geimpft. Eigentlich wollte ich zur Vorsorge auch gleich noch bei beiden ein Blutbild machen lassen. Die Blutabnahme klappte jedoch nur bei einem von beiden, der andere wehrte sich kräftig und war ziemlich gestresst, so dass wir es nach kurzem Versuch gelassen haben. War ja keine dringende Notwendigkeit.
Den Rest des Tages und Freitag war alles ok, aber Samstag gegen 2-3 Uhr früh fingen bei einem der beiden Erbrechen und Durchfall an, letzteres hielt bis gegen 14 Uhr an. Kurze Rücksprache mit der TÄ ergab, dass das durch die Impfung sein könne oder der Stress oder auch eine Kombination, ich Schonkost füttern und darauf achten soll, dass er trinkt und dass es ihm Sonntag bzw. spätestens Montag wieder gut gehen sollte.
Samstag hat er dann zwar mehrmals über den Tag verteilt getrunken, aber bis auf eine Mahlzeit früh nichts gefressen. Ab Sonntag früh hat er dann Schonkost (gekochtes Huhn mit Brühe) mehrmals täglich in kleinen Portionen zu sich genommen, Montag ebenso. Sein Allgemeinzustand war ansonsten unauffällig, er war aufgeschlossen, an der Umgebung interessiert, etc. Kein weiteres Erbrechen / DF.
Dienstag früh gegen 7 Uhr gab es Frühstück, gegen 10 Uhr folgten Erbrechen und DF, letzteres bis mittags noch 2x. Vom Verhalten her wirkte er nun angeschlagen, müde, unruhig/angespannt und „erzählte“ wenig. Also ab zum TA, diesmal in meine Stammpraxis „um die Ecke“.
Dieser TA-Besuch war nun RICHTIG stressig für ihn. Nicht nur wurden ihm diverse Medikamente gespritzt (Metamizol, Prevomax, Catosal, Nux vomica logoplex, Vitamin B Komplex), zudem fand auch eine Blutabnahme statt und es wurde ein „geriatrisches Profil + SDMA“ veranlasst. Die Blutabnahme gestaltete sich – wie schon beim abgebrochenen Versuch in der anderen Praxis - auch diesmal als schwierig, aber diesmal war das Blut laut TÄ nötig. Es bedurfte zweier Helferinnen, eine mit Lederhandschuhen, um ihn zu fixieren. Auch sonst war die Atmosphäre an diesem Tag in der Praxis sehr unruhig und hektisch. Stress pur für das arme Tier. Zu allem Überfluss schüttelte dann die Azubine die Blutprobe auch noch kräftig, anstatt sie sachte zu schwenken.
Das Blutbild ist also in einer Situation entstanden, die folgendermaßen gekennzeichnet ist:
- unter absolutem Stress
- nicht nüchtern (letzte Nahrungsaufnahme ca. 7-8 Stunden vor Blutabnahme)
- 5 Tage nach einer Impfung
- nach Erbrechen & DF innerhalb der letzten 3 1/2 Tage bei ca. 30 Grad Außentemperaturen
- nach ca. 3 1/2 Tagen kein / wenig Futter (Schonkost)
- wenig Flüssigkeitsaufnahme
- Schütteln der Blutprobe
Inwieweit diese Parameter - speziell in Kombination - auf ein BB auswirken können, vermag ich als Laie nicht einzuschätzen.
Jedenfalls ist das Blutbild, das aus dieser Situation entstanden ist, bezüglich der Nierenwerte nicht gut (siehe Anhang). Das Auswertungsgespräch mit der TÄ ergab folgendes:
Kontrolle der Blutwerte in frühestens 4, spätestens 12 Wochen. Vielleicht sind einige Werte auch nur Zufall, wobei sie sich das nicht vorstellen kann, sondern auf Zusammenhang mit Barfen oder etwas Angeborenem tippt.
Sie könne sich Niere auch noch im Schall anschauen, aber so wie er sich beim Blut abnehmen aufgeführt hat, ist das bei ihm nur in Narkose möglich und Narkose ist ein Risiko & eine Belastung aufgrund der Nierenwerte. Würde sie jetzt auch noch nicht als Priorität sehen.
Da mir diese Argumentation etwas „einseitig“ schien und ich auch in der Humanmedizin bei unklaren Geschichten für eine Zweitmeinung bin, bin ich also mit den Blutwerten zu der Tierärztin hin, die in der Woche zuvor impft hatte. Diese gefiel mir durch ihre recht „unaufgeregte“ und sachliche Art und Herangehensweise, hatte die Katzen ja gerade erst untersucht und hatte als Vergleich das Blutbild des anderen Katers (das übrigens in Ordnung ist, auch sämtliche Nierenwerte und der ja auf dieselbe Art gefüttert wird).
***Weiter in Teil 2***
Ausgangssituation: Meine beiden Kater sind 2,5 Jahre alt, Rassekatzen (aus seriöser Zucht!), reine Hauskatzen und werden gebarft. Autofahren und TA-Besuche sind für sie Horror.
Ich bin am 30.07. (Do) mit den beiden zum Impfen gefahren. Dieser Besuch fand jedoch nicht in meiner Stammpraxis in 5 Minuten Entfernung statt, sondern in einer anderen Praxis in ca. 20 min. Fahrzeit. Hintergrund dieses TA-Wechsels waren 2 Gründe: 1) Meine Praxis hat nicht den von mir gewünschten Impfstoff (Purevax) im Sortiment, konnte/wollte auch nicht bestellen, die andere TÄ dagegen hatte den Impfstoff vorrätig. 2) Außerdem wollte ich mal die Zähne der Jungs von jemandem mit mehr „Zahnerfahrung“ anschauen lassen (diese Praxis ist die Einzige in der näheren Umgebung, die auch ein Dentalröntgengerät hat).
Die Autofahrt war (für uns alle) stressig, beide waren sehr aufgeregt, haben geschrien und auch gehechelt. Beide Kater waren gesund und wurden geimpft. Eigentlich wollte ich zur Vorsorge auch gleich noch bei beiden ein Blutbild machen lassen. Die Blutabnahme klappte jedoch nur bei einem von beiden, der andere wehrte sich kräftig und war ziemlich gestresst, so dass wir es nach kurzem Versuch gelassen haben. War ja keine dringende Notwendigkeit.
Den Rest des Tages und Freitag war alles ok, aber Samstag gegen 2-3 Uhr früh fingen bei einem der beiden Erbrechen und Durchfall an, letzteres hielt bis gegen 14 Uhr an. Kurze Rücksprache mit der TÄ ergab, dass das durch die Impfung sein könne oder der Stress oder auch eine Kombination, ich Schonkost füttern und darauf achten soll, dass er trinkt und dass es ihm Sonntag bzw. spätestens Montag wieder gut gehen sollte.
Samstag hat er dann zwar mehrmals über den Tag verteilt getrunken, aber bis auf eine Mahlzeit früh nichts gefressen. Ab Sonntag früh hat er dann Schonkost (gekochtes Huhn mit Brühe) mehrmals täglich in kleinen Portionen zu sich genommen, Montag ebenso. Sein Allgemeinzustand war ansonsten unauffällig, er war aufgeschlossen, an der Umgebung interessiert, etc. Kein weiteres Erbrechen / DF.
Dienstag früh gegen 7 Uhr gab es Frühstück, gegen 10 Uhr folgten Erbrechen und DF, letzteres bis mittags noch 2x. Vom Verhalten her wirkte er nun angeschlagen, müde, unruhig/angespannt und „erzählte“ wenig. Also ab zum TA, diesmal in meine Stammpraxis „um die Ecke“.
Dieser TA-Besuch war nun RICHTIG stressig für ihn. Nicht nur wurden ihm diverse Medikamente gespritzt (Metamizol, Prevomax, Catosal, Nux vomica logoplex, Vitamin B Komplex), zudem fand auch eine Blutabnahme statt und es wurde ein „geriatrisches Profil + SDMA“ veranlasst. Die Blutabnahme gestaltete sich – wie schon beim abgebrochenen Versuch in der anderen Praxis - auch diesmal als schwierig, aber diesmal war das Blut laut TÄ nötig. Es bedurfte zweier Helferinnen, eine mit Lederhandschuhen, um ihn zu fixieren. Auch sonst war die Atmosphäre an diesem Tag in der Praxis sehr unruhig und hektisch. Stress pur für das arme Tier. Zu allem Überfluss schüttelte dann die Azubine die Blutprobe auch noch kräftig, anstatt sie sachte zu schwenken.
Das Blutbild ist also in einer Situation entstanden, die folgendermaßen gekennzeichnet ist:
- unter absolutem Stress
- nicht nüchtern (letzte Nahrungsaufnahme ca. 7-8 Stunden vor Blutabnahme)
- 5 Tage nach einer Impfung
- nach Erbrechen & DF innerhalb der letzten 3 1/2 Tage bei ca. 30 Grad Außentemperaturen
- nach ca. 3 1/2 Tagen kein / wenig Futter (Schonkost)
- wenig Flüssigkeitsaufnahme
- Schütteln der Blutprobe
Inwieweit diese Parameter - speziell in Kombination - auf ein BB auswirken können, vermag ich als Laie nicht einzuschätzen.
Jedenfalls ist das Blutbild, das aus dieser Situation entstanden ist, bezüglich der Nierenwerte nicht gut (siehe Anhang). Das Auswertungsgespräch mit der TÄ ergab folgendes:
- Nierenwerte sind zu hoch (Harnstoff & Krea)
- Harnstoff könne vom Futter sein, das wäre jetzt nicht so schlimm
- Auch Früherkennungswert SDMA erhöht und Kalium
- Zudem erhöht sind EOS, Natrium und Hämoglobin
- EOS könnten aufgrund von Impfung/Impfreaktion erhöht sein oder aber wegen Futtermittelallergie
- Natrium wäre etwas auffällig, da das normalerweise nicht hoch geht, ist aber nur minimal erhöht
- Hämoglobin und Hämatokrit vermutlich wegen Dehydrierung (durch Kombi Hitze, Erbrechen/DF, Stress) erhöht
Kontrolle der Blutwerte in frühestens 4, spätestens 12 Wochen. Vielleicht sind einige Werte auch nur Zufall, wobei sie sich das nicht vorstellen kann, sondern auf Zusammenhang mit Barfen oder etwas Angeborenem tippt.
Sie könne sich Niere auch noch im Schall anschauen, aber so wie er sich beim Blut abnehmen aufgeführt hat, ist das bei ihm nur in Narkose möglich und Narkose ist ein Risiko & eine Belastung aufgrund der Nierenwerte. Würde sie jetzt auch noch nicht als Priorität sehen.
Da mir diese Argumentation etwas „einseitig“ schien und ich auch in der Humanmedizin bei unklaren Geschichten für eine Zweitmeinung bin, bin ich also mit den Blutwerten zu der Tierärztin hin, die in der Woche zuvor impft hatte. Diese gefiel mir durch ihre recht „unaufgeregte“ und sachliche Art und Herangehensweise, hatte die Katzen ja gerade erst untersucht und hatte als Vergleich das Blutbild des anderen Katers (das übrigens in Ordnung ist, auch sämtliche Nierenwerte und der ja auf dieselbe Art gefüttert wird).
***Weiter in Teil 2***