Pflegis by Taskali

  • Themenstarter Taskali
  • Beginndatum
  • #5.001
Klar kann aus einem Scheumietz ein Schmuser werden - ist sogar nicht selten der Fall. Aber es dauert - und so lang ist man nur und ausschließlich Dosenöffner. Und für die meisten ist es schon zu lang ein paar Tage darauf zu warten, daß ein neues Katz sich streicheln läßt, nach ein paar Wochen zweifeln sie bereits, ob es jemals was wird und glauben, daß Katz sie gar nicht mag - die wenigsten ertragen das über Monate.... Schaffen sie sich die neue Katz nur für die Katz und nicht für sich an, dann ists was anderes, da keine Erwartungshaltung da ist. Aber ohne jede Erwartungshaltung da ranzugehen, wenn man sich die Katzen angeschafft hat, um Katzen zu haben, das muß dann schon eine sehr besondere Sorte Mensch sein...

Leider hast du absolut recht. Kann man denn möchte gern Katzenhaltern überhaupt eine Katze anvertrauen, wenn man merkt das es ihnen im Vordergrund darum geht etwas für sich zu haben, oder sie haben schon eine und wollen eine zum Schmusen, weil die Erste nicht beschmust werden möchte.
Wobei das ja auch ein verständlicher Wunsch ist, aber eben nicht im Vordergrund stehen darf.
Uns war das nicht an erster stelle wichtig. Nero durfte sich so entwickeln wie er es wollte. Und ich glaube das ist ein großer Schritt in die richtige Richtung, wenn man außer das ein Tier sich wohl und sicher fühlen soll, keine anderen Erwartungen hat.

Aus Scheuchen kann mit viel Geduld und Zuwendung doch auch ein Schmuser werden, oder? sie so
Auf jeden Fall können es Schmuser werden. Nero alias Imaro ist auch ein EX Scheuchen. Er ist jetzt der Absolute Schmuser. Aber man muss immer damit rechnen das es so nicht kommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
A

Werbung

  • #5.002
Taskali - Als ich anfing als Katzenmama, da war ich anfangs auch so. Schmusekatze musste es sein, ganz für mich da. Doch dann bekam ich Milly und sie belehrte mich eines besseren. Mülleimerkatze mit 8 Wochen und dann 4 Wochen TH. Und dann zu mir.
Klar, es ist kein Vergleich mit deinen Mietzen, doch von denen zu lernen, dass ist mit das Schönste und das sich immer jeden Tag die Zuneigungnseiner Katzen zu verdienen. Ende OT...

Wird Taylor sein lebenlang diese Med. nehmen oder steht das noch nicht fest?
 
  • #5.003
Leider hast du absolut recht. Kann man denn möchte gern Katzenhaltern überhaupt eine Katze anvertrauen, wenn man merkt das es ihnen im Vordergrund darum geht etwas für sich zu haben, oder sie haben schon eine und wollen eine zum Schmusen, weil die Erste nicht beschmust werden möchte.

Aber warum? Ist dieser Wunsch so schlimm? Macht es einen zum schlechteren Katzenhalter?

Wir suchen Nr. 3 ja hauptsächlich und eigentlich ausschließlich wegen Filou. Wir Menschen bräuchten nicht zwingend eine dritte Katze.
Daher sind wir da völlig frei ob Scheuchen oder nicht ... hauptsache es passt zu den Jungs (und ich hab eh nur zwei Hände zum streicheln :D und mein Mann ist generell der Typ, der Katz auf sich zu kommen lässt und nicht von alleine das betüdeln anfängt)
Ich hab hier zwar auch keine Schoßkatzen, aber durchaus zwei, die sich sehr sehr gerne streicheln lassen. Und ja, ich genieße das, wenn sie ankommen. Und ich knutscher und knuddel sie sehr gerne. Ich kann wunderbar respektieren, sie nicht hoch zu nehmen oder dass sie mich nicht im Sinne einer Schoßkatze belagern. Aber das Streicheln ... hmmm :oops: ... ich mag es sehr! (Peppi ist das erste mal nach ca. vier Jahren freiwillig auf meinen Brustkorb gekommen - der Hintern blieb auf dem Tisch :D ... das macht er inzwischen ca. 4-5mal pro Jahr und ich genieße jede einzelne Sekunde dieser Momente und zehre dann das restliche Jahr davon. :D) Ich weiß nicht, ob ich so "selbstlos" sein könnte bei Nr. 3, wenn meine beiden sich nicht gerne anfassen lassen würden. Mir würde schon was fehlen, da bin ich ehrlich. :oops: Nicht, dass ich dann das unfreiwillige Belagern anfangen würde - ich würde dann nur halt gezielt nicht gerade ein Scheuchen suchen.
Und trotzdem glaube ich nicht, dass ich mich unbedingt mit meinen Wünschen und Bedürfnissen ständig über sie stelle und man mir deshalb eher keine Katze anvertrauen sollte. *hm*
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #5.004
Ich finde das auch nicht unbedingt verwerflich - es ist eben menschlich. Aber es erschwert eben einem scheuen Pärchen ein passendes Zuhause zu finden. So ist es - Tatsache, die ich bei meinen Vermittlungsüberlegungen halt berücksichtigen muß und dazu führt, daß ich trenne was trennbar ist.
 
  • #5.005
Aber ich bewundere auch Jeden, der es durchzieht.... Dosis wie Von Kaya und Haley... diese Geduld muss man erst mal haben ....:cool:


Hattest du auch schon Fälle, wo die Katzen zurück kamen, weil sie nicht zahm und schmusig genug waren? Mal abgesehen von asama und levi
 
  • #5.006
Wir haben auch zwei Schmusekatzen und jetzt ein Scheuchen dazugeholt. Der Vorteil ist, daß die beiden alteingesessenen nicht eifersüchtig werden brauchen. Zur Zeit ist noch alles so wie vorher. Molly läßt sich von Dosi betüddeln während Bailey Dosine belagert. Und Dosine freut sich wie eine Schneekönigin, wenn Lale zum Abendfutter mal aus ihrem Versteck guckt. :) Ich hätte übrigens lieber zwei Scheuchen genommen, aber vier Katzen waren meinem Mann zu viel.

Deine Arbeit ist toll Taskali!
 
  • #5.007
Hattest du auch schon Fälle, wo die Katzen zurück kamen, weil sie nicht zahm und schmusig genug waren? Mal abgesehen von asama und levi


Keine nach längerer Zeit. Die Leute merken wenn denn innerhalb der ersten Tage, daß sie wohl doch ne etwas andere/verklärte Vorstellung von einer Scheumietz hatten und brechen dann ab. Wer die erste Zeit durchhält, zieht das dann auch weiter durch. Am interessantes war der Fall von Moira - da wollte die Frau nach ein paar Tagen abbrechen, weil die Mietz nicht vorkam - aber ich hatte mir den Fuß gebrochen und konnte sie nicht wieder zurückholen und sie traute sich nicht sie selbst einzufangen. Also bat ich sie sich einfach als Not-PS zu sehen und nix weiter zu tun, als für Futter und sauberes Klo zu sorgen und ich würde kommen und die Mietz holen, sobald ich wieder laufen könnte. Als ich nach 6 Wochen wieder auf beiden Füßen stand und fragte, ob ich die Mietz holen soll, kam als Antwort: Sie heißt jetzt Fibi und bleibt hier! :D
Denn kaum hatte die Frau aufgehört darauf zu lauern, daß die Motte vorkommt, tat sie es. Und so war nach den 6 Wochen die schlimme erste Zeit überstanden und die Mietz wurde zutraulich. Heute schläft sie mit im Bett und die beiden sind unzertrennlich.
Das ist halt genau das Ding - wer ohne Erwartung da rangeht, der wird am Ende positiv überrascht werden - je nach Mietz der eine weniger, der andere mehr - aber ohne Erwartung und trotzdem mit aller positiver Energie kann nur gut werden, denn jeder Fortschritt ist dann was Tolles.

Und deshalb auch weiter mit den tollen Fortschritten hier: Figaros Panzer zerbröselt weiter - ich durfte heute bis zur Mitte des Rückens streicheln und er hat gegengedrückt und meine Hand selbstständig angeköpfelt. Es war diesmal ein richtiges Streicheln mit richtiger positiver Reaktion!
 
Werbung:
  • #5.008
Schee das freut mich...
 
  • #5.009
Das ist halt genau das Ding - wer ohne Erwartung da rangeht, der wird am Ende positiv überrascht werden - je nach Mietz der eine weniger, der andere mehr - aber ohne Erwartung und trotzdem mit aller positiver Energie kann nur gut werden, denn jeder Fortschritt ist dann was Tolles.

Das hast du so wahr geschrieben! Selbst bei verschmusten Katzen macht Druck eher, dass sie abhauen und sich distanzieren.

Und deshalb auch weiter mit den tollen Fortschritten hier: Figaros Panzer zerbröselt weiter - ich durfte heute bis zur Mitte des Rückens streicheln und er hat gegengedrückt und meine Hand selbstständig angeköpfelt. Es war diesmal ein richtiges Streicheln mit richtiger positiver Reaktion!

d045.gif

.... und ein Freudentränchen.
 
  • #5.010
Aber warum? Ist dieser Wunsch so schlimm? Macht es einen zum schlechteren Katzenhalter?

nein, absolut nicht. Deshalb schrieb ich ja das es verständlich ist. Ich hätte mich da noch genauer ausdrücken sollen. Sorry! Vielleicht eher so...wenn es Halter sind denen nur das wichtig ist und wenns nicht klappt mit der Schmuserei, dann solch ein Tier wieder weggeben.

Wir suchen Nr. 3 ja hauptsächlich und eigentlich ausschließlich wegen Filou. Wir Menschen bräuchten nicht zwingend eine dritte Katze.
ja, uns war es auch wichtig das unser Filou einen Kumpel bekommt. Nr.3 wäre auch für uns nicht der Grund gewesen.

Daher sind wir da völlig frei ob Scheuchen oder nicht ... hauptsache es passt zu den Jungs (und ich hab eh nur zwei Hände zum streicheln :D und mein Mann ist generell der Typ, der Katz auf sich zu kommen lässt und nicht von alleine das betüdeln anfängt)

das ist hier genau so. Ich bin baff. Auch hier ist der Dosi Papa einer der die Katzen auf sich zukommen lässt. Ronja und Filou sind auch keine Schoßkatzen und wir sind glücklich das Nero ein richtiger Schmuser geworden ist.

Ich hab hier zwar auch keine Schoßkatzen, aber durchaus zwei, die sich sehr sehr gerne streicheln lassen. Und ja, ich genieße das, wenn sie ankommen. Und ich knutscher und knuddel sie sehr gerne. Ich kann wunderbar respektieren, sie nicht hoch zu nehmen oder dass sie mich nicht im Sinne einer Schoßkatze belagern. Aber das Streicheln ... hmmm :oops: ... ich mag es sehr! (Peppi ist das erste mal nach ca. vier Jahren freiwillig auf meinen Brustkorb gekommen - der Hintern blieb auf dem Tisch :D ... das macht er inzwischen ca. 4-5mal pro Jahr und ich genieße jede einzelne Sekunde dieser Momente und zehre dann das restliche Jahr davon. :D) Ich weiß nicht, ob ich so "selbstlos" sein könnte bei Nr. 3, wenn meine beiden sich nicht gerne anfassen lassen würden. Mir würde schon was fehlen, da bin ich ehrlich. :oops: Nicht, dass ich dann das unfreiwillige Belagern anfangen würde - ich würde dann nur halt gezielt nicht gerade ein Scheuchen suchen.
Und trotzdem glaube ich nicht, dass ich mich unbedingt mit meinen Wünschen und Bedürfnissen ständig über sie stelle und man mir deshalb eher keine Katze anvertrauen sollte. *hm*

Ich muss ehrlich sagen das ich noch nicht darüber nachgedacht hatte das viele auch geziehlt Scheuchen nehmen. Aber für ein Scheuchen eine ganz tolle Sache wenn sie mit Geduld und Liebe eine Chance bekommen.

Jetzt bin ich hier OT und kann nichtmal sagen ob ich mich überhaupt richtig ausgedrückt habe, so das es nicht so rüberkommt das man denkt ich hätte was gegen Katzenhalter die gerne Katzen zum Schmusen wollen.


Und deshalb auch weiter mit den tollen Fortschritten hier: Figaros Panzer zerbröselt weiter - ich durfte heute bis zur Mitte des Rückens streicheln und er hat gegengedrückt und meine Hand selbstständig angeköpfelt. Es war diesmal ein richtiges Streicheln mit richtiger positiver Reaktion!

ich freue mich so sehr für diesen tollen Katermann. Einfach schön das er in deine Hände kam. Er sieht auf den letzten Bildern schon viel Entspannter aus. Dank deiner Arbeit und Liebe!
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #5.011
Da muss ich doch kurz - in der Hoffnung, dass es nicht zu OT wird - meinen Senf dazugeben.

Ein scheues Pärchen zu adoptieren ist in meinen Augen tatsächlich etwas ganz anderes als eine scheue Katze zu einer zutraulichen zu nehmen (oder eben ein Scheuchen in der Gruppe mitlaufen zu lassen, oder oder oder). Mir war das nicht so bewusst, als ich mich "blind" für meine beiden entschieden habe. Wie hier schon jemand schrieb, man lernt dadurch ein viel feineres Gespür für die Sprache einer Katze, und dafür bin ich meinen Scheuchen sehr dankbar :) Ich bin mir sicher, die Katzenwelt empfindet mich mittlerweile als viel höflicher als früher.

Aber man sollte sich ein paar Tatsachen klarmachen:

- Mit NUR Scheuchen im Haus ist man, wie Taskali so schön sagte, erstmal wirklich Dosenöffner. Man muss damit umgehen können, dass man von den Tieren (zumindest augenscheinlich erstmal) nichts zurückbekommt. Dazu gehört ein langer Atem, denn man hat dann keine andere Katze, mit der man ausgleichshalber schmusen kann. Mit scheuen Katzen umzugehen lehrt einen viel und es kann eine unglaubliche Bereicherung sein - aber in dem Fall dürfen und können die Katzen keine emotionale Stütze sein.

- So oft auch geschrieben wird, dass aus Scheuchen die anhänglichsten Pattex-Katzen werden, es gibt dafür keine Garantie und keinen Zeitplan. Ich finde es mittlerweile eher kontraproduktiv (und Taskali brachte hierzu ja schon das Beispiel von Moira/Fibi), mit dieser Erwartungshaltung an die Sache heranzugehen, man ist sonst sehr versucht, zu denken "Ich muss nur lange genug durchhalten, dann habe ich einen Schmusekater." Nun ja, vielleicht wird es so sein. Vielleicht fehlt dem Kater aber auch das Grundvertrauen, und er wird sich zwar streicheln lassen, aber es wird niemals möglich sein, ihn ganz selbstverständlich durchzuknuddeln. Jeder Bezug zu meiner momentanen Situation ist (fast) zufällig *hust*

Vielleicht klingt das zu negativ - im Rückblick betrachtet hätte ich nichts anders gemacht :D Ganz kurz zusammengefasst: Die Menschen müssen schon zu den Scheuchen passen, da bringt es nichts, dies erzwingen zu wollen.

Supertoll übrigens, dass Figaro so viel mehr aus sich rauskommt!

Taskali, ich hatte es vielleicht überlesen, aber mal neugierig gefragt: Auf wie alt wird Taylor eigentlich geschätzt?
 
  • #5.012
Mein Leben mit Katzen zu teilen, war für mich nie der Grund damit ich immer
und jederzeit etwas zum schmusen und knuddeln habe.

Meine zwei Jungs habe ich damals mit 8 Wochen bekommen und Sie waren nie die großen Schmusetiere, natürlich haben ich Sie gekrault und gestreichelt und es hat Ihnen auch gefallen, aber wenn Sie genug hatten, dann haben Sie mit der Pfote meine Hand weggeschoben. Sie waren und sind nie die Tiere gewesen die mit Im Bett geschlafen haben oder auf meinem Schoß gekommen sind.

Früher dachte ich, dass ich was falsch gemacht habe, weil Sie nicht die großen Schmusekater geworden sind. Mir gefällt halt an Katzen Ihre Eigenständigkeit und wenn Sie nicht wollen, dann wollen Sie nicht und ich habe meine Tier nie zu etwas gezwungen nur weil es mir jetzt danach war.

Meine Eddi vertraut mir zu 200 % wir haben ein sehr gutes Verhältnis miteinander auch wenn er nur ein- bis zweimal am Tag seine Streicheleinheiten einfordert, dann sind das immer schöne Momente für uns Beide.

Bei Nikita habe ich festgestellt, das der Körperkontakt für Sie wichtiger ist, als das Streicheln selbst, sie kann stundenlang Abends auf meiner Schulter liegen und schnurrt und gibt manchmal Nasenküsschen. Wenn Sie dann genug hat, heut Sie von selber ab.

Also ich persönlich finde das Schmusen ist schön wird aber bei manchen Menschen überbewertet. Es gibt auch so schöne Momente mit seinen Tieren , wenn man mit Ihnen spielt oder mit Ihnen redet oder auch nur auf dem Sofa sitzt und Sie beobachtet wie Sie miteinander agieren.
 
  • #5.013
Demo: Wahre Worte - genauso ist es :)

Taylor ist übrigens noch recht jung - er wird auf 2 Jahre geschätzt. Und seinem Lebensmut und seiner Lebenslust nach zu urteilen, wird er auch ein typischer Jungkater sein, der recht lebhaft werden wird, wenn ihn sein handicap nicht mehr so ausbremst. ;)

jasmine: Das ist eine tolle Einstellung - dennoch können das viele nicht so sehen. Ich bin mit einer höchst schwierigen Zickenkatze groß geworden, die eine schnelle Pfote und hartes Regiment geführt hat. Sie kam zwar auch ins Bett und beanspruchte mein Kopfkissen für sich, aber wehe, man reagierte nicht auf winzigste Zeichen des Nicht-mehr-angefasst-werden-wollens, dann hatte man schneller nen heftigen Kratzer im Gesicht, als man auch nur einen Ton rausgebracht hätte. Das hat mir eineseits die Katzensprache aus dem FF gelehrt - und andererseits mir begreiflich gemacht, daß Katzen eben nicht unbedingt die Kuscheltiere sind, die der Mensch gern hätte. Und gerade diese Faszination der eigenständigen Wesen macht es für mich aus. Deshalb habe ich diesen Hang zu Scheumietzen oder solch ausgeprägten Charakteren wie die höchst eigenständige Jeliah, die ja im Frühling nun hier hängengeblieben ist. Aber mir ist bewußt, daß ich mit dieser Einstellung zu Katzen eher zu einer seltenen Spezies gehöre. Der Großteil der Menschen sieht in den Katzen durchaus das "Kuscheltier" - was nicht heißt, daß sie es zwingend zwangskuscheln wollen, aber es heißt, daß sie sich wünschen, das die Katze eben freiwillig und von sich aus zum kuscheln kommt. Halt das Idealbild: Katz ist ein eigenständdiges Wesen, was von sich aus entscheidet mit dem Menschen kuscheln zu wollen. Kann ich ja auch verstehen - nur ists eben bei den Katzen wie bei den Menschen: es gibt auch Exemplare, die nicht scheu sind sondern einfach von sich aus kein so großes Nähe- und Kuschelbedürfnis haben - und das muß man dann genauso akzeptieren. Bei Scheumietzen kämpft man bezüglich der Erwartung somit immer mit 2 verschiedenen Problemen: 1. wird die Mietz ihre Scheuheit je ganz verlieren? Und 2. Ist es überhaupt ein Kuscheltyp? - wenn man Pech hat, dann kämpft man sich durch alle machbaren Zähmungswege, Mietz vertraut einem schließlich völlig und ist in keinster Weise mehr scheu - und kuschelt trotzdem nicht, weil das Bedürfnis danach fehlt - oder das Bedürfnis beim Katzenpartner befriedigt wird. Dann hat man Pech gehabt. Und das sind Dinge, auf die muß man sich einlassen können, daß auch trotz ner Menge Arbeit am Schluß eventuell nichts für den Menschen an "Befriedigung" bei rauskommt...
 
  • #5.014
Jetzt gebe ich auch noch meinen Senf dazu. Denn es gibt ja auch die Menschen, die nicht unbedingt immer und überall kuscheln wollen. Da passt die eher distanzierte Katze eigentlich ideal.

Mein Spot war eine Klebekatze. Er lag viel auf meinem Schoß, hat gesschmust und geschlafen - er kam allerdings nur höchstselten ins Bett. Ganz ehrlich: ich hätte nach Spot keinen solchen Schmuser mehr gewollt. Denn es ist ja nicht nur die Nähe, die die Katze zulässt, sondern auch die Nähe, die der Mensch zulässt. Und einen Kater/eine Katze, die mir so nah sein wird wie Spot es mir war, wird es wohl nie mehr geben.

Miles und Nadir kommen ab und zu auf den Schoß. Miles will dann seine Ruhe haben und nicht gestreichelt weden. Nadir hat nichts dagegen gestreichelt zu werden, ist dann aber ziemlich anstrengend (putz mich mit seiner Reibeisenzuge, wälzt sich rum) und hat schnell genug.
Für mich ist das so ideal.

Und deshalb ist es auch nicht schlimm, dass mein Ex-Scheuchen Arcana nicht kuscheln will. Wir beiden kommunizieren auch so ganz viel miteinander.

Viel schwieriger finde ich, wenn ich ehrlich bin, das Weglaufen und hektisch Gucken. Denn das zeigt mir, dass das Vertrauen noch nicht da ist - aber es wird. :zufrieden:
 
Werbung:
  • #5.015
Ich muss mich mal gerade Spotino anschließen. Das Schwierigste bei Scheukatzen finde ich gar nicht, dass sie keine Nähe wollen, sondern dass sie Angst vor einem haben.

Wir haben hier gerade einen Neuzugang, der hat nach zweieinhalb Jahren Tierheim gelernt, dass Menschen einem nichts tun, aber handzahm ist er halt nicht geworden. Der hat aber eben auch keine Angst mehr vor einem. Er will nur nicht angefasst werden, weil er das nicht kennt.
Dieser Zustand ist gerade recht entspannt. Wir arbeiten gerade aus, wie wir miteinander kommunizieren können, und dann mal sehen, ob und wann er sich je anfassen lässt.
Bei unserem vorherigen Scheukater fand ich es deutlich schwieriger, weil er einen am Anfang mit großen Angstaugen angeschaut hat und geflüchtet ist. Man musste immer aufpassen, dass man ihn nicht aus Versehen in eine Ecke drängt (am Anfang war nur in der Tür von dem Raum stehen, in dem er war, schon grenzwertig), weil er dann Panik bekommen hat. Er ist zusammengezuckt, wenn man in seiner Gegenwart etwas schnellere Bewegungen gemacht hat (und sei es nur gestikulieren beim Reden). Er hat mir so schrecklich leid getan, weil ich halt keine Möglichkeit hatte, ihm einfach schnell zu erklären, dass ich ihn nicht fressen will. Die Zeit fand ich einfach deshalb schlimm, weil man halt irgendwie mitleidet, aber es nicht ändern kann.

Wobei man so scheue Katze bei dir natürlich auch nicht bekommt. Du hast ja immer schon die Vorarbeit geleistet.
 
  • #5.016
Das Schwierigste bei Scheukatzen finde ich gar nicht, dass sie keine Nähe wollen, sondern dass sie Angst vor einem haben.

Bei unserem vorherigen Scheukater fand ich es deutlich schwieriger, weil er einen am Anfang mit großen Angstaugen angeschaut hat und geflüchtet ist. Man musste immer aufpassen, dass man ihn nicht aus Versehen in eine Ecke drängt (am Anfang war nur in der Tür von dem Raum stehen, in dem er war, schon grenzwertig), weil er dann Panik bekommen hat. Er ist zusammengezuckt, wenn man in seiner Gegenwart etwas schnellere Bewegungen gemacht hat (und sei es nur gestikulieren beim Reden). Er hat mir so schrecklich leid getan, weil ich halt keine Möglichkeit hatte, ihm einfach schnell zu erklären, dass ich ihn nicht fressen will. Die Zeit fand ich einfach deshalb schlimm, weil man halt irgendwie mitleidet, aber es nicht ändern kann.

Genauso ist das. Kann jedes Wort nachvollziehen.
 
  • #5.017
Mohya: Hab gar nicht mitgekriegt, daß ihr jetzt doch Zuwachs nochmal bekommen habt - muß gleich mal luschern gehen ;)

Das mit dem Zusammenzucken ist unschön - Ja - aber da hilft nur: so tun als sei nix, nicht beachten, einfach weitermachen - eventuell und sofern bereits ein Gut-Geräusch wie zwitschern oder so erarbeitet dann maximal dieses machen, aber ansonsten besser nicht beachten und auch nicht bemitleiden. Durch das stehenbleiben und/oder ansprechen fühlt sich die Scheumietz darin bestätigt, daß SIE gemeint war. Tut man einfach so, als sei sie gar nicht da und schaut gar nicht hin, dann begreifen sie bald, daß sie gar nicht gemeint sind - und hören auf Panik zu schieben.
Gerade jetzt wieder bei Daria live erlebt. Daria steht mittig im Raum, ich will nur rein Fenster aufmachen, geh auf sie zu, sie flüchtet aufs Fensterbrett schaut mich ängstlich an, weil sie merkt, daß ich WEITERHIN auf sie zugehe und nicht wie sonst irgendwas anderes im Raum mache. Ich gucke sie gar nicht weiter an, sondern gehe - langsam - aber stetig weiter auf sie, dabei zwitschere ich - sie kriegt Panik und springt vor mir weg nach oben unds flüchtet in ihren Schrank. Das war jetzt seit sie unten im Raum ist jeden Morgen so, wenn ich da Fenster aufmachen wollte. Nun hat sie dadurch, daß es ja jedesmal dann doch nicht ihr galt, sondern dem Fenster endlich begriffen, was Phase ist und bleibt unten sitzen, weicht nur noch rechts oder links aus, bleibt aber unten. Würde ich aber in diesem Moment anfangen mit ihr zu reden, sie ansprechen "Och Daria Süße, du brauchst doch keine Angst haben, Blablabla...usw" - dann wäre der Bezug zu ihr hergestellt und aus ihrer Sicht war ihre Flucht berechtigt, da sie ja gemeint war und sie konnte dem nur entkommen, weil sie den rettenden Hechtsprung in ihren Safe-Schrank gemacht hat. So würde sie auch noch in x-wievielen weiteren Wochen in Panik vor mir wegsprinten.
 
  • #5.018
Ist auch mehr oder weniger heimlich passiert ;-) Es gibt jetzt auch einen neuen Thread. Und es sieht alles ziemlich gut aus.

Klar, wenn man es weiß, ist das richtige Verhalten in solchen Situationen ja nicht schwer. Also, es ist nicht so, als würde es viel Arbeit bedeuten oder so was. Eher ja im Gegenteil. Es ist nur emotional schwer mit anzusehen. Immerhin hätte man ja gerne Katzen, die auch glücklich bei einem sind. Aber bei scheuen Katzen hat man halt erst mal welche, die ständig auf dem Sprung sind und sehr viel Zeit damit verbringen, Angst zu haben. Damit muss man eben klarkommen und man muss es schaffen, dieses Bedürfnis abzuschalten, hingehen und trösten zu wollen. Das ist einfach meiner Meinung nach die größere Herausforderung.
 
  • #5.019
Die Veränderung in Figaros Blick ist ja unglaublich...... ich weiß gar nicht was ich schreiben soll.....

Und Taylor ohne Trichter ......

Wie schön!
 
  • #5.020
Taylor ist ja sowas von bildschön :pink-heart: hach, da kommt man direkt ins Schwärmen :)
 

Über uns

Seit 2006 stehen dir in unserem großen Katzenforum erfahrene Katzenhalter bei Notfällen, Fragen oder Problemen mit deinem Tier zur Verfügung und unterstützen dich mit ihrem umfangreichen Wissen und wertvollen Ratschlägen.
Zurück
Oben