War das ein Schlaganfall?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
miaumio

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11. November 2007
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Hallo,

meine zwar sehr alte (17), aber bisher topfitte Katze, hat uns heute einen gewaltigen Schrecken bereitet.

Urplötzlich, seit heute morgen, hielt sie ihren Kopf in Schieflage (nach links), und hatte einen starken Linksdrall. Beim Laufen schwankte sie und hatte ein paarmal Ausfallschritte, bei denen sie fast umgekippt wäre.

Wir sind sofort zum TA, der in Augen, Mund und Ohren schaute, dann meinte, sie hätte wohl einen leichten Schlaganfall gehabt. Sie bekam 2 Spritzen und wir Tabletten mit nach Hause, die die Durchblutung im Gehirn fördern.

Jetzt habe ich ein bißchen gegooglet und bin verunsichert, weil dort steht, daß Schlaganfälle bei Katzen und Hunden so gut wie nie vorkommen.
Das oft beschriebene "Vestibulär-Syndrom" halte ich allerdings für unwahrscheinlich, weil sie nicht "torkelt" als sei sie betrunken, sondern sich wirklich alles auf die linke Seite beschränkt - sie schwankt nur nach links und neigt den Kopf auch nur nach links. Auch Augenzucken und Flattern hat sie nicht.
Was mir auch Gedanken macht ist, daß sie, wenn ich sie ganz sacht in den Arm nehme, knurrt und jault, was wohl auf Schmerzen zurückzuführen ist? Aber warum sollte sie bei einem Schlaganfall Schmerzen haben?

Ich bin morgen nochmal beim TA und will einfach gerne noch ein paar Meinungen einholen. Vielen Dank schonmal im Voraus -!-
 
A

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Schwierig da was zu sagen... Kann vieles die Ursache sein...

ist sie irgendwo runtergesprungen und blöd aufgekommen? Hat der TA ganz genau vor allem die Ohren gecheckt??? Wenn sie da ne Störung oder Entzündung hat, wirkt sich das auch oft so wie von dir beschrieben aus... und weh tuts auch..... Könnten auch Durchblutungsstörungen sein....

Würd schon tippen, das sie schmerzen hat wenn sie knurrt, deshalb wäre meine erste Vermutung das sie wo runtergefallen ist
 
Hmm.. runtergefallen.. ich sag mal: "Nicht daß ich wüßte". Aber 24 Stunden sind wir auch nicht zusammen ;)
Aber nein, das kann ich mir nicht vorstellen, einfach weil wir hier keine hohen Möbel oder Klettermöglichkeiten haben und sie auch keine "Kletterin" ist. Vielleicht sinds auch keine Schmerzen, sondern ein einfach doofes Gefühl, ist schließlich blöde, wenn man plötzlich kein Körpergefühl mehr hat.

Ja, die Ohren hat er genau gecheckt und die Untersuchung dann mit "also die Ohren sinds nicht" kommentiert.

Naja. Schwer. Mal sehen was der morgige TA-Besuch bringt. Danke für Deine Antwort :)
 
Jetzt habe ich ein bißchen gegooglet und bin verunsichert, weil dort steht, daß Schlaganfälle bei Katzen und Hunden so gut wie nie vorkommen.
Das oft beschriebene "Vestibulär-Syndrom" halte ich allerdings für unwahrscheinlich, weil sie nicht "torkelt" als sei sie betrunken, sondern sich wirklich alles auf die linke Seite beschränkt - sie schwankt nur nach links und neigt den Kopf auch nur nach links. Auch Augenzucken und Flattern hat sie nicht.

Das Vestibular-Syndrom kann durchaus unterschiedlich ausfallen. Hier ist mal mein Erfahrungsbericht dazu:

<<<Da ich gebeten wurde, darüber mal zu schreiben, hier ein Erfahrungsbericht und eine Beschreibung des Vestibular Syndroms.

Am 19.10.2007 kam ich abends nach Hause und wurde nur von Shari und Miro an der Tür begrüßt, was schon mal ein Grund zur Beunruhigung war. Nach kurzer Suche fand ich Kieran unterm Bett im Schlafzimmer. Er reagierte auf meine Anwesenheit, kam aber nicht heraus. Ich vermutete erst, dass ihn irgend etwas erschreckt hatte. Trofu, das ich ihm hinlegte, fraß er. Ansonsten schien auch alles OK zu sein, so dass ich beschloss, abzuwarten.

Nach einiger Zeit wechselte er in die Kratzbaumhöhle. Dort fraß er auch Leckerlis. Ich sah immer wieder nach ihm, war dann im Wohnzimmer und hörte ihn plötzlich jammern.

Kieran lag vor dem Bett auf der Seite, der Kopf bewegte sich die ganze Zeit hin und her und er hielt ihn total schief. Die Augen flackerten, dazu maunzte er kläglich. Meine Panik könnt Ihr Euch ja vorstellen.

Die Tierklinik ist am anderen Ende der Stadt, außerdem habe ich kein Auto. Also habe ich die Tierrettung angerufen. Diese war innerhalb einer halben Stunde da. Der Tierarzt tippte auf einen epileptischen Anfall und gab ihm Valium. Kierans Zustand besserte sich etwas, die wilden Kopfbewegungen hörten auf, ansonsten sah es aber immer noch nicht gut aus. Der Tierarzt riet, ihn in die Tierklinik zu bringen, da es ihm bei einem epileptischen Anfall schon besser hätte gehen müssen.

Also sind wir mit der Tierrettung in die Tierklinik gefahren. Dort durften wir noch ca. 2 Stunden warten, da gerade ein Notfall operiert wurde. Zum Glück hatte er sich inzwischen beruhigt und war eingeschlafen. Inzwischen war es ca. 1:30 nachts, als wir endlich rankamen.

Die Tierärztin untersuchte ihn, nahm ihm Blut ab und ermittelte die wichtigsten Werte. Kieran war überhaupt nicht ansprechbar. Er hat anscheinend nichts von seiner Umgebung mitbekommen, konnte nicht stehen, etc. Die Tierärztin meinte, er müsste da bleiben und sie würde ihn als kritisch einschätzen. Es war die Nacht von Freitag zu Samstag. Als ich fragte, ob ich anrufen könnte, meinte sie, sie würden sich am Wochenende nur melden, wenn es ihm schlecht gehen oder ihnen etwas Sorgen machen würde. Ich durfte mich noch von ihm verabschieden, dann mußte ich allein nach Hause.

Am Montag haben sie endlich angerufen, dass es ihm schon besser geht. Da sagte sie mir auch, dass er Vestibular Syndrom hätte, was bei Katzen häufig im Herbst vorkommen würde.

Vestibular Syndrom ist eine Störung des Gleichgewichtsorgans. Den Katzen ist im Prinzip die ganze Zeit schwindlig. Es kann mit durchblutungsfördernden Medikamenten behandelt werden. Außerdem kann man der Katze helfen, indem man den Futternapf erhöht hinstellt, so dass sie den Kopf nicht so weit absenken muß. In der Regel werden die Symptome im Laufe der Wochen besser.

Bei Kieran bestand die Behandlung aus Infusionen mit durchblutungsfördernden Medikamenten, Karsivan und B-Vitaminen. Er hatte anscheinend eine extrem heftige Version des Syndroms.

Mittwoch holte ich ihn aus der Klinik ab, da konnte er wenigstens schon wieder laufen, wenn auch noch taumelig. Außerdem war er wieder er selber. Er war ansprechbar und hat mich auch erkannt. Miro ist den ganzen Tag bei ihm geblieben. Im Laufe der Wochen wurde es besser, er hatte beim Laufen aber immer noch Zuckungen, den Kopf hielt er ganz schön schräg und sein Hörvermögen hat gelitten.

Ostern letzten Jahres wandte ich mich wegen Kieran und Miro an eine Tierheilpraktikerin. Kieran bekam unter anderem Causticum C200, was ziemlichen Erfolg brachte. Die Kopfschiefhaltung fällt nicht mehr groß auf, die Zuckungen beim Laufen sind total verschwunden. Das Hörvermögen ist allerdings weiter beeinträchtigt. Da er kein Freigänger ist, ist das unser geringstes Problem.

Hätte man mir damals gesagt, das wäre ein Schlaganfall und da wäre nichts mehr zu machen, hätte ich ihn vielleicht einschläfern lassen. Aufgrund dieser Erfahrung rate ich bei der Diagnose Schlaganfall immer zur Vorsicht, es könnte auch etwas anderes sein.>>>
 
Danke für Eure Antworten, ist echt immer wieder rührend wie einem hier Beistand geleistet wird :)

Ich denke ich werde auf jeden Fall einen zweiten TA zu Rate ziehen, sollte die Medikation nicht anschlagen.
Im Moment schläft sie, auch sonst ist sie nicht abwesend oder apathisch, eher im Gegenteil, sie maunzt sehr viel, läuft uns (mit Linksdrall) hinterher, sucht Nähe.

PS. Super Link Bea, sehr hilfreich, und ja, da erkenne ich jetzt doch meine Miau in vielen Punkten wieder.
 

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