Fieber senken, nötig oder nicht?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Ferrina

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13. Februar 2014
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Ich weiß nicht so richtig wo ich es sonst reinschreiben soll. Falls es falsch ist kann es ja verschoben werden.

Ich habe mal eine grundsätzliche Frage. Ich lese hier öfter das TÄ ab 39,8°C Fieber schon Fiebersenkende Mittel geben. Ist das denn bei solchen Temperaturen wirklich sinnvoll? Ich meine Fieber ist ja grundsätzlich einfach eine natürliche Reaktion des Körpers, um ungebetene Gäste wieder los zu werden. Und das ganze ist auch ziemlich effektiv (http://www.pta-aktuell.de/praxis/news/7399-Fieber/). Das ist jetzt natürlich für den Menschen und die Grenzwerte sind ja bei Katzen ganz andere, aber der Mechanismus dahinter bleibt ja der gleiche.

Somit wollte ich fragen ab wann es wirklich sinnvoll ist das Fieber zu senken. Ich denke ab einer Temperatru von 40,5°C bei einer Katze wäre es notwendig. Und natürlich wenn Nebenerkrankungen vorliegen, oder die Katze nicht trinkt und frisst. Da muss natürlich sofort geholfen werden. Aber bei meinen beiden, als diese einen Infekt hatten und hohes Fieber (über 40°C) aber noch gefressen und getrunken haben, wurde nur Antibiotika und elektrolyte gespritzt. Das ganze wurde jedoch täglich gemacht und ich habe die Temperatur jede Stunde überprüft (ja auch Nachts :oops: )

Ich will jetzt hier eigentlich nur mal eure Meinungen zu dem Thema hören. Haben wir vielleicht eine falsche Einstellung zum Fieber? Schon meine Oma sagte immer: Bis zu einer bestimmten Temperatur muss man das Fieber einfach arbeiten lassen. Sollten wir das bis zu einem gewissen Punkt vielleicht auch bei unseren Tieren berücksichtigen?????
 
A

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Bei Menschen kann man unter bestimmten Umständen wenn er soweit gesund ist, schon mal die Temperatur ein bisschen ansteigen lassen
Aber bei 42 °C beginnen die Eiweiße im Körper kaputt zu gehen
Somit hast du bei Katzen einen extrem engen Spielraum und bei Menschen einen größeren was die Temperatur angeht
Vermutlich ist deswegen kein Tierarzt bereit da ein großes Risiko einzugehen
 
Naja gibt ja schon Tierärzte die dazu bereit sind. Meine beiden zum Beispiel ;)

Ich hatte damals wie gesagt die Wahl. Jede Stunde Fiebermessen und notfalls oral etwas zum senken des Fiebers geben. Oder direkt etwas spritzen. Und beide Tierärzte haben empfohlen, niedriges Fieber wirken zu lassen. Ich rede hier von knapp um die 40°C.

Bei dieser Temperatur besitzen die meisten Enzyme ihr Aktivitätsmaximum. Dies hilft eben auch bei der Immunabwehr. Es stimmt das bei 42°C gewisse Proteine denaturieren. Aber wenn dies nicht über einen längeren Zeitraum passiert (länger als ca 6h) ist dieser Prozess auch reversibel, dass heißt der Schaden kann wieder behoben werden. Man sollte es natürlich nicht so weit kommen lassen, aber da kann man ja einfach ständig kontrollieren und die entsprechenden Gegenmaßnahmen einleiten.

Aber du wirst wahrscheinlich recht haben, dass das Risiko den meisten zu hoch ist. Man kann sich ja auch nicht unbedingt darauf verlassen, dass der Halter da richtig kontrolliert und danach liegt die gesamte Verantwortung beim Tierarzt. Gibt ja genug die sich da lieber keine eigenen Gedanken zu machen und blind auf den Tierarzt hören. Und wenn dann was schief geht ist der Tierarzt natürlich schuld. Ist wahrscheinlich ein schwieriges und kompliziertes Thema.

Und natürlich sollte auch das Tier nicht leiden. Wenn die Nebenwirkungen des Fiebers zu hoch sind, sollte man natürlich sofort das Fieber senken. Nicht das jemand denkt ich lass meine Miezen leiden ;)
 
Alles was vorher gesagt wurde ist richtig, ich denke beim Tier spielt noch eine große Rolle dass es weniger trinkt und frisst wenn es stark fiebert und das noch zu Komplikationen führen kann. Auf "Du musst viel trinken" wird kein Tier hören. :)
 
Im Prinzip würde ich dir schon zustimmen, Ferrina: das Fieber erstmal "seine Arbeit machen lassen" und nicht zu früh eingreifen und entgegenwirken mit fiebersenkenden Mitteln.

ABER: nicht jeder Katzenhalter kann sein Tier rund um die Uhr überwachen, und z.B. einfach mal zwei, drei Tage von der Arbeit zuhause zu bleiben, wenn die Katze Fieber hat. Eine engmaschige Überwachung der Temperatur ist also in den meisten Fällen schlicht nicht möglich, dementsprechend auch keine schnelle Reaktion, wenn das Fieber zu hoch wird. Und auch wenn Dosi zuhause wäre: wer traut sich schon zu zu erkennen, dass es JETZT Zeit ist schnell zu handeln? Dann doch lieber kein Risiko eingehen und von vornherein das Fieber nicht zu hoch werden lassen.

Und auch ein Vergleich Mensch : Katze hinkt hier: ein fiebernder Mensch kann selbst entscheiden, ob und wann er fiebersendenke Medikamente will und braucht und nimmt sie sich dann einfach. Eine fiebernde Katze kann das nicht. Deshalb ist hier umso mehr Vorsicht angebracht. Da würde ich lieber einmal früher Medikamente geben als zu spät.
 

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